TAG 15 – 09.08.2017
– gefahren: 241 km
– gelaufen: 6,9 km
– Übernachtung: Whistlers Campground, Jasper NP, Site 62P
On the road again!
Die Fahrt auf der vielleicht schönsten Straße der Welt – dem Icefields Parkway – stand an diesem Tag auf dem Programm. Wir freuten uns schon die ganze Zeit bis dahin darauf und vor allem unser Sohn fragte mehr oder weniger täglich “Ist das hier die schönste Straße? Wie lange noch bis dahin?”.
Der Icefields Parkway (auch Highway 93) ist eine 227 km lange Bergstraße zwischen dem Banff Nationalpark und dem Jasper Nationalpark und ist benannt nach dem Columbia Icefield.
Das Schöne an dem Icefields Parkway ist, dass die Straße als touristische Straße gilt, sprich, LKWs dürfen darauf nicht fahren. Es gibt viele Punkte, an denen man anhalten und sich die Landschaft anschauen kann, man kommt also relativ langsam vorwärts ;-).
Aber an diesem Tag hatten wir uns nichts anderes vorgenommen, wir wollten die Strecke einfach genießen und das Wetter spielte weiterhin auch mit!
Man sagt, man sollte diese Route in beiden Richtungen fahren, weil die Aussicht ja unterschiedlich ist – und wunderschön. Das wollten wir auch ursprünglich (auch, um nicht zu riskieren, dass vielleicht an einem Tag das Wetter schlecht war – so hätten wir eine zweite Chance auf dem Rückweg gehabt). Wir haben uns am Ende aber doch für die kürzere Strecke von Jasper nach Seattle entschieden, die direkt über Kamloops führt und nicht über Banff.
Nun, schönes Wetter hatten wir ja und wer sagt, dass man beim Anhalten auch nicht zurück schauen und sich die Landschaft dort anschauen kann? So hat man doch mehr von der Strecke, als wenn man nur nach vorne schauen würde.
Was uns an der Straße besonders gefallen hat: gefühlt an jeder Ecke und hinter jeder Kurve warteten neue Berge auf uns. Eine fantastische Landschaft. Wir hörten nicht auf, zu staunen.
Unabhängig davon, dass die ganze Strecke quasi ein Highlight an sich ist, gibt es tatsächlich mehrere Highlights, an denen man anhalten könnte.
Eins davon ist – ganz am Anfang, hinter Lake Louise – der Bow Lake. So klar und sauber, dass die Berge sich darin gut spiegeln können – eine Augenweide (s. auch 1. Foto oben). Dieser See war also ohne Gletschermehl darin, sonst wäre er türkis und milchig gewesen. Ein kleiner Parkplatz (eher für Autos und Wohnmobile geeignet – und höchstens auch für 2-3 Busse) dazu, nicht zu überlaufen also – klasse!
Besonders gefreut hatte ich mich auf Peyto Lake, der kurz hinter Bow Lake kommt. Da wurde es aber schon voller, der Parkplatz war größer – und damit auch die Anzahl der Busse (hauptsächlich mit Chinesen gefüllt).
Vom Parkplatz geht ein kurzer weg zum Aussichtspunkt, man kann von da aus den See gut sehen – wären die vielen Menschen nicht gewesen… Da muss man schon ein bisschen Ellenbogen-Mentalität an den Tag legen, um voran zu kommen und sich ein Plätzchen zu suchen, wo nicht ein Dutzend Leute Selfies machen. Ich habe das geschafft, aber lange konnte man da nicht stehen bleiben, es kamen ja immer wieder mehr Menschen dazu… Ich war jedenfalls versucht, auch die Menschenmassen zu fotografieren… Stellt Euch also Zig’ (wenn nicht Hunderte) Menschen hinter mir vor – der Schein von einer unberührten Natur trügt also hier ;-).
Wir schafften es irgendwie, vor den ganzen Bussen wegzufahren – yay! Nächster Halt: Waterfowl Lakes. Diesmal auch türkis, mit einem schönen Berg dahinter.
Immer wieder auf dieser Strecke (und nicht nur, eigentlich fast überall) sahen wir jede Menge pusteblumenähnliche Blumen am Straßenrand – “Teppiche” voll davon. Ich weiß nicht, wie sie heißen, glaube jetzt aber, dass das die Sommerversion (quasi nur die Samen) diverser Anemonenarten, die in den Rockies wachsen, sein könnten. Im Frühling muss es da also besonders hübsch aussehen, mit Tausenden Blümchen überall.
Wir fuhren weiter, bis die Straße mehrere Meter an Höhe durch eine riesige, enge Kurve gewann – genannt auch “Big Hill” und “Big Bend”. Man kann auch da anhalten und von ganz oben auf die Straße schauen.
Und wenn man nach links schaut, sieht man dann die Bridal Veil Falls – die Brautschleier-Wasserfälle. Gleichnamige – und von der Form her ähnliche – Wasserfälle gibt’s auch in Kalifornien im Yosemite Nationalpark, auch sehr schön – hier habe ich darüber erzählt.
Ich habe vorhin von den pusteblumenähnliche Anemonen erzählt, aber es gab noch mehr Blumen- zu sehen (und dieses Mal wirklich in Blumen und nicht in Samenform). Die überall anzutreffenden Fireweed Blumen…
…Parnassia fimbriata (ich habe keinen deutschen Namen dafür gefunden)…
…und “Aquilegia
Swan Pink and Yellow Columbine”, auch sehr hübsch. Wer noch mehr Blumen bestimmen möchte, die auf der eigenen Reise gesehen wurden, ich habe hier eine alte aber tolle Zusammenfassung wilder Blumen aus den Nationalparks in den Rockies gefunden.
– Teil 2 – Vancouver
– Teil 3 – Vancouver Island: Victoria mit Waltour
– Teil 4 – Vancouver Island: Pacific Rim National Park
– Teil 5 – Unterwegs Richtung Rockies, Yoho NP, Banff NP
– Teil 7 – Jasper National Park, unterwegs nach Seattle
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