Vancouver ist eine wunderbare Stadt! Es hat nicht lange gedauert, bis ich das realisierte und dachte, dass das durchaus eine Stadt wäre, in der ich mir sehr gut vorstellen könnte, zu leben. Ok, nach Sydney. Denn nach Sydney würde ich auch morgen umziehen, wenn ich eine Möglichkeit hätte.
Die Berge und das Meer sind quasi direkt in oder nah an der Stadt, sodass ich denke, dass die Menschen dort sehr glücklich sein dürften. Es gibt so viele Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen, die Stadt ist so vielfältig! Aber der Reihe nach:
TAG 4 – 29.07.2017
– gefahren: nur mit dem Bus und mit dem SeaBus
– gelaufen: 11 km
– Übernachtung: Vancouver, Capilano River RV Park, Site Nr. 7
Wir sind insgesamt 3 volle Tage in Vancouver gewesen, haben das Wohnmobil einfach am Campingplatz stehen lassen und sind mit Bus und SeaBus gefahren (das ist quasi eine Fähre zwischen Vancouver Nord und Vancouver Zentrum).
Unser Campingplatz war also im Norden der Stadt, direkt an der Lion’s Gate Bridge. Relativ viel Asphalt, wie man hier sieht, dafür aber mit Pool, den wir täglich nutzten.
In kurzer Fußwegentfernung gab es eine Bushaltestelle, von dort aus sind wir zum Lonsdale Quay gefahren, wo die Fährverbindung (dieser SeaBus halt) zum Waterfront geht. Wir kauften uns Tagestickets und konnten so alle diese Verkehrsmittel benutzen.
Waterfront ist quasi das Zentrum, dort befindet sich auch Canada Place mit den berühmten Segeln, dort ist Anlegequai für die Kreuzfahrtschiffe und mehr oder weniger Zentrum der Stadt. Ein buntes und fröhliches Treiben, viele Touristen wie wir, sehr international (wie die ganze Stadt übrigens).
Wir liefen eine Weile umher und schauten uns alles an, liefen dann zum Seaplane Terminal, um einen Rundflug mit einem der vielen Wasserflugzeuge zu buchen. Mein Mann hatte sich das zum Geburtstag gewünscht. Wir hatten nicht im Voraus gebucht, weil wir nicht wussten, wie das Wetter sein würde. An dem Tag war das Wetter aber perfekt, wie man sieht, so entschieden wir sehr spontan, den Flug direkt zu machen.
Es gibt dort mehrere Firmen, die so etwas anbieten und die Flüge können auch unterschiedlich lang sein. Hauptsächlich sind aber Wasserflugzeuge dort tatsächlich ein Verkehrsmittel für Pendler, sie fliegen z. B. zwischen Vancouver und Vancouver Island, auch zur Arbeit! Unser Flug sollte dann 20 Minuten dauern und uns über die Bucht führen, darüber erzähle ich ein bisschen später.
Da der Flug erst gegen 15 Uhr starten sollte, hatten wir noch reichlich Zeit – z. B. für ein leckeres Mittagessen direkt in einem der Restaurants mit Wasserblick (für den Tisch direkt vorne mussten wir aber ca. 20 Minuten warten). Für mich gab es Spicy Tuna (diese “Würmchen” obendrauf waren so etwas wie Krupuk, nur in einer anderen Form).
Weiter ging es zu Fuß nach Gastown, das ist ein historischer Stadtteil unweit von Canada Place. Irgendwie eine andere Welt und das gefühlt 10 Minuten weiter, aber dennoch genauso schön wie an der Waterfront.
Die Dampfuhr – Steam Clock – fanden wir schnell und hatten auch Glück, denn es war gleich volle Stunde – dann pfeift sie tatsächlich die Melodie des Big Ben aus den Dampfpfeifen. Schon eine coole Sache!
Wir liefen noch eine Weile umher, vorbei an Cafés, Kunst- und Souvenirläden. Dort kaufte ich einige Ahornsirup-Lollies und Postkarten. Die Herren des Hauses – Star Wars Fans – fanden dieses Bild unten, das wir in einem Schaufenster entdeckten, toll. Ein Storm Trooper, geschmückt mit indianischen Motiven!
Zurück zum Wasserflugzeug Terminal… wir hatten noch ein bisschen Zeit, hörten uns die Sicherheitsanweisungen an, bekamen Kopfhörer.
Wir haben es zu keinem Zeitpunkt bereut, diese Tour über Vancouver gebucht zu haben! Es war sogar eines der schönsten Erlebnisse im ganzen Urlaub! Klar, man muss ein bisschen schauen, was für Touren es gibt, was man sehen möchte und wie viel man bereit ist, auszugeben, aber ich denke, das lohnt sich auf jeden Fall!
Auch, wenn unsere Tour nur 20 Minuten lang war (inkl. Sicherheitsanweisung des Piloten), von da oben ist uns noch deutlicher geworden, was für eine schöne (und wunderbar gelegene) Stadt Vancouver ist!
Sicherlich hat auch das Wetter seinen Teil dazu beigetragen, dass das Ganze ein schönes Erlebnis war, aber eine tolle Landschaft bleibt eine tolle Landschaft auch bei Regen, nicht wahr?
Ich würde jedenfalls jederzeit gerne wieder dahin und ich würde irgendwann auch mal gerne eine längere Tour buchen, die gehen sogar bis in die Berge!
So ein Flug mit dem Wasserflugzeug ist nicht gerade bequem, es war warm und laut und es stank ein bisschen nach Benzin (oder Kerosin, ich weiß nicht genau, was sie benutzen), aber die Aussicht hat uns dafür entschädigt.
Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Bilder vom Rundflug ich Euch zeige, daher habt Ihr hier ziemlich viele zum Anschauen ;-).
Das ist übrigens die Lion’s Gate Bridge und dahinten links war unser Campground:
Dahin sind wir nach dem Rundflug auch gefahren, es war zwar erst relativ früh am Nachmittag, die Kinder waren aber dennoch etwas platt und wollten auch in den Pool.
In der Nähe des Campgrounds fanden wir noch einem Schwarzwald-Delikatessenladen samt Blaubeeren (sehr teuer) und noch Kunstobjekte der First Nations, wie die Indianervölker in Kanada genannt werden.
Das rote ist ein “Thunderbird” und der Totempfahl stand direkt am Eingang des Campingplatzes. Es gibt wohl auch viele im Stanley Park, dem größten der Stadt, wir haben es aber nicht mehr geschafft, den ausgiebig zu besuchen…
TAG 5 – 30.07.2017
– gefahren: nur mit dem Bus und mit dem SeaBus
– gelaufen: 9,8 km
– Übernachtung: Vancouver, Capilano River RV Park, Site Nr. 7
Am zweiten Tag in Vancouver waren wir bei “Fly over Canada”. Das ist ein bisschen wie im IMAX Kino, die Sitze bewegen sich mit dem Film, die Beine baumeln nach unten und man hat das Gefühl, man fliegt tatsächlich über eine Landschaft. Die Landschaften waren in diesem Fall aus Kanada, wie der Name des Programms schon sagt (inkl. Wasserdunst im Gesicht beim “Flug” über die Niagara-Fälle) und das Ganze war wirklich ein Erlebnis, auch, wenn das nicht gerade günstig war! Wir durften leider aber keine Bilder machen…
Anschließend ging es wieder nach Gastown zum Mittagessen. Wir suchten uns eins der netten Cafés in der Water Street, es gibt viele davon. Es war wieder schönes Wetter, wir konnten draußen sitzen und das Geschehen drumherum entpannt genießen.
Die Herren bestellten Burger, unsere Tochter und ich teilten uns eine Portion Poutine. Das ist quasi ein Nationalgericht, bestehend aus Pommes, Käsestücken und leicht scharfer Bratensoße. Sicherlich nicht jedermanns Sache, wir wollten das aber ausprobieren und es hat uns auch geschmeckt.
Direkt vor dem Restaurant gab es eine Busstation, von dort fuhr dann glücklicherweise ein Bus nach Granville Island, was wir sowieso im Anschluß sehen wollten.
Granville Island ist eine kleine Halbinsel und eine Kombination aus Markt, Einkaufsmeile und Kulturviertel. Ich fand, das ist ein bisschen wie Covent Garden in London und auch ein bisschen wie der Markt in Freemantle bei Perth.
Es ist alles vorhanden, um einen schönen Nachmittag am Wasser verbringen zu können. Nachdem man ein bisschen durch den Markt geschlendert ist, kann man sich auch die vielen kleinen Läden anschauen, die alles Mögliche vom Spielzeug bis Kunsthandwerk anbieten, sich dann gemütlich mit einem Eis hinsetzen und den Straßenmusikern zuhören. Und genau das haben wir gemacht!
Klar, alles ist mal wieder sehr touristisch, vor allem die Eiskugelpreise hauen einen um – bis zu 6 Kanadische $, das sind 4,20€! Für eine Kugel! Wir haben dann aber noch eine günstigere Eisdiele gefunden :-).
Auf dem Markt kauften wir Macarons, schauten uns das Obstangebot und die schön dekorierten Pralinen an und bei Paper Ya war ich auch (ein toller Laden, darüber habe ich bereits hier geschrieben).
Mit den Macarons und mit dem Eis setzten wir uns ans Wasser, hörten einem Musiker aus Irland zu, schauten uns die vielen Wassersportler an (Kanu, Stand-Up Paddler etc.) und genossen die Aussicht.
Ich glaube, wir haben zwei Stunden einfach nur da gesessen und entspannt die Zeit, die Aussicht und vor allem die Atmosphäre genossen!
Zum Schluß sind wir noch – wieder an der Waterfront im Zentrum – in einer Brauerei zum Abendessen (und Postkartenschreiben) gewesen, dort entdeckten wir Kanadische Kölsch! Angeblich direkt in Köln hergestellt und von dort importiert, sonst hätte es ja gar nicht Kölsch heißen dürfen, nicht wahr?
TAG 6 – 31.07.2017
– gefahren: 55 km
– gelaufen: 5,2 km
– Übernachtung: Parkcanada RV Park, Tsawwassen
Am letzten Tag vollen in Vancouver konnten wir das Wohnmobil nicht allzu lang auf dem Campingplatz lassen, wir hätten irgendwann im Laufe des Vormittags auschecken müssen. So fuhren wir die kurze Strecke zur Capilano Bridge und parkten dort (merke: je früher am Tag man in Kanada im Sommer unterwegs ist, desto leichter findet man einen Parkplatz für sein Wohnmobil!).
Am Anfang des Capilano Suspension Bridge Parks gibt es mehrere Totempfähle und Holzfiguren.
Die Capilano Suspension Bridge ist eine 137 m lange Holzhängebrücke, die 70 m hoch über dem Capilano River hängt – und das seit 1889.
Sie hätte sicherlich viel besser ausgesehen, wenn da nicht Hunderte von Leuten darauf gewesen wären ;-), aber an die Menschenmassen mussten wir uns im letzten Sommer in Kanada schnell gewöhnen – und wir waren schließlich auch ein Teil davon…
Am Ende der Brücke fängt das “Treetop Adventure” an, ein Wald mit mehreren Mini-Hängebrücken, Treppen und Plattformen, in diversen Höhen angebracht – so kann man viel herumlaufen und alles von oben aus betrachten, für die Kinder besonders spannend.
Nach der Tour aßen wir dort zu Mittag, entdeckten – wieder einmal – eine Kölsch Sorte, von der in Köln wahrscheinlich keiner bisher gehört hat und kauften einige Souvenirs, inklusive total coole Pyjamas für die Kinder (die ich aber in einem späteren Post zeige).
Im Anschluß ging’s dann direkt nach Tsawwassen, das ist im Süden der Stadt. Dort war unser nächster Campground, einzig und alleine dafür ausgesucht, dass er direkt in der Nähe des Fährterminals war. Wir hatten eine ziemlich frühe Fähre nach Vancouver Island für den nächsten Tag gebucht und wollten lieber in der Nähe übernachten.
Wir waren am Ende nur drei Tage in Vancouver, wir hätten aber locker eine ganze Woche dort verbringen können, die Stadt ist einfach zu schön und es gibt so viel zu entdecken! Drei volle Tage Aufenthalt sind auch das Minimum, das ich empfehlen würde.
In Tsawwassen angekommen, fingen leider die Probleme mit dem Wagen an… aber dazu im nächsten Post! Stay tuned!
Hier noch mal der Überblick:
– Teil 1 – Flug & Seattle
– Teil 2 – Vancouver (dieser Post hier)
– Teil 3 – Vancouver Island: Victoria mit Waltour
– Teil 4 – Vancouver Island: Pacific Rim National Park
– Teil 5 – Unterwegs Richtung Rockies, Yoho NP, Banff NP
– Teil 6 – Icefields Parkway
– Teil 7 – Jasper National Park, unterwegs nach Seattle
Michael Engel sagt
oh so schön. Bitte teile es mir mit, wenn du neue Posts veröffentlichst