Plācintā – Zweierlei rumänische Pasteten

 

Irgendwie wollte ich wieder rumänisches Essen auf dem Tisch haben und dieses Mal habe ich etwas zum ersten Mal gebacken, das ich aber immer super gerne gegessen habe: Plācinte. Das sind eine Art Pasteten, die man traditionell mit einer herzhaften Käsefüllung, mit Hackfleisch aber auch mit süßem Käse (Quark vielmehr) und Rosinen haben kann. Heute zeige ich Euch die beiden ersten – herzhaften – Varianten.

Man kann sie nicht nur zu Hause backen, in Rumänien gibt es sie als Snack auch in unzähligen Läden – “Pläcintarie”.

Einfach lecker! Man kann sie warm essen aber auch kalt schmecken sie super, daher sind sie für mich eins der Lieblingssnacks in Rumänien. Und wenn man nicht nur ein Stück, sondern genug davon isst, kann man das natürlich auch komplette Mahlzeit betrachten.

Natürlich gibt es viele Rezepte und Füllungen, ich habe das gemacht, was es bei uns im Bukarester Zuhause immer gab – meiner Mama sei – fürs Rezept – Dank ;-).

Für alle Varianten kann man Blätterteig benutzen (frisch und nicht tiefgekühlt und immer mit einer Gabel gepikst), oder aber auch Filo- oder Yufkateig, was ich jetzt verwendet habe. Ich glaube, diese Pasteten gibt es ähnlich auch im türkischen Raum, dann heißen sie Börek.

Außerdem habe ich jeweils ein halbes Blech von jedem Rezept gemacht (bzw. kleine Bleche, die halb so groß sind wie normale). Zwei ganze Bleche hätten wir unmöglich zu viert geschafft… Also wenn Ihr ein ganzes Blech von einem Rezept machen mögt, einfach die Zutatenmengen verdoppeln!

Plācintā cu brânzā – Käse-Pasteten

Für ein halbes Blech braucht Ihr:

• 1 Paket Filoteig
• 300-350 g Fetakäse (weder fett-, noch salzreduziert)
• 200 g Schmand (mind. 20% Fett)
• 250 g Quark (mind. 20% Fett)
• 200 g Hüttenkäse
• 2 Eier
• ca. 80 g Butter
• Salz & Pfeffer

In Rumänien gibt es etwas, was sich “brânzā de vaci” nennt, das ist etwas aus Kuhmilch mit der Konsistenz von Hüttenkäse und mit dem Geschmack von Quark. Das bekomme ich hier nicht, daher habe ich Quark und Hüttenkäse einfach gemischt.

Fetakäse reiben und mit Schmand, Quark, Hüttenkäse und Eier gut mischen, salzen und pfeffern.

Die Filoteigblätter vorsichtig auspacken und entsprechend der Blechgröße mit einem scharfen Messer  als Stapel “verkleinern” (man muss sie nicht einzeln schneiden). In meiner Packung waren 10 Blätter, so habe ich 5 unterhalb und 5 oberhalb der Füllung benutzt.

Butter aufwärmen, damit sie flüssig wird.

Backofen auf 180° C (Umluft) vorheizen.

Ein Blatt aufs Blech legen, mit flüssiger Butter streichen, das nächste Blatt darauf legen. So weitermachen, bis alle Blätter unterhalb der Füllung gestapelt sind (das oberste Blatt, unterhalb der Füllung, muss nicht bepinselt werden).

Füllung darauf verteilen und die übrigen Teigblätter darauf legen (ebenfalls mit flüssiger Butter gestrichen). Auch das oberste Blatt wird mit Butter ordentlich gestrichen.

Pastete nun mit einem scharfen Messer schneiden (nach dem Backen würden sonst die obersten Teigblätter unschön zerreißen, also lieber jetzt die Form der “Schnitte” vorgeben).

Blech in den Ofen geben und ca. 40-50 Minuten goldbraun backen (ggf. kürzer oder länger, je nach Ofen). Auf jeden Fall sollen die Pasteten am Ende so aussehen:

Etwas auskühlen lassen, ggf. noch einmal nachschneiden und vom Blech entfernen. Warm oder kalt genießen.

Plācintā cu carne – Hackfleisch-Pasteten

Für ein halbes Blech braucht Ihr:

• 1 Paket Filoteig
• 500 g gemischtes Hackfleisch
• 250 Zwiebeln (2-3 Stück)
• etwas Öl zum Braten
• 85 g Schmand (mind. 20% Fett)
• 1 Ei
• ca. 40-50 g fein gehackte Petersilie (oder eine Tiefkühlpackung fertig gehackter Petersilie benutzen)
• ca. 80 g Butter
• Salz & Pfeffer

Die vielen Zwiebeln und die ordentliche Portion Petersilie geben dem Hackfleisch richtig viel Aroma und machen es schön saftig.

Zwiebel klein schneiden und mit dem Hackfleisch in Öl braten, salzen und pfeffern. Kühlen lassen (am besten in einem Sieb oberhalb eines Topfes, dann fließt die überflüssige Bratflüssigkeit weg).

Ei und Schmand in die gekühlte Masse untermischen, Petersilie dazu geben. Eventuell noch einmal salzen und pfeffern, die Mischung muss etwas mehr davon abbekommen, als normal, weil sie auch dem Teig Geschmack gibt.

Wie bei den Käsepasteten vorgehen: Backofen vorheizen, Butter schmelzen. Teigblätter ggf. verkleinern und abwechselnd mit flüssiger Butter stapeln.

Fleischfüllung darauf geben und die übrigen Teigblätter mit Butter dazwischen obendrauf legen. Pastete schneiden und ca. 40-50 Minuten goldbraun backen. Am Ende müssen auch diese Pasteten golden und knusprig aussehen:

Etwas auskühlen lassen, ggf. noch nachschneiden und vom Blech entfernen. Warm oder kalt genießen.

Beide Varianten kann man eigentlich mit der Hand als Finger-Food essen, man sollte nur darauf aufpassen, dass die unteren Teigblätter von der Füllung etwas durchweicht sind. Die Käse-Variante ist – warm – auf jeden Fall etwas weich und matschig, aber dennoch lecker.

Am besten schmecken mir die Käse-Pasteten kalt und die Hackfleisch-Pasteten warm, beides aber zusammen mit einem Glas Buttermilch. Einfach lecker und relativ schnell gemacht (wäre nicht die lange Backzeit…).

Guten Appetit!