TAG 10 – 04.08.2017
– gefahren: 420 km + Fähre (60 km)
– gelaufen: 2,0 km
– Übernachtung: Fraser Cove Campground, Lillooet
Unsere Fähre nach Vancouver / Horseshoe Bay sollte gegen Mittag in Nanaimo starten, so machten wir uns bereits am Vormittag auf den Weg, um sicher zu sein, dass wir sie auch kriegen. Zu Mittag wollten wir auf der Fähre essen…
Je näher wir an Nanaimo kamen, desto diesiger wurde es. Auch die ganze Passage hatten wir dieses komische Wetter… aber, wie wir dann in Squamish an der Touristeninfo erfuhren, das war gar kein “Wetter”, das war Rauch. Waldbrandrauch, Hunderte von km vom Wind getragen. Der war sogar bis nach Seattle geweht worden, sagten sie uns.
Wir mussten entscheiden, was wir machen würden. Sogar der komplette Verzicht auf den Nationalparks stand ein bisschen zur Diskussion, wir wussten nicht, wie sich die Waldbrandsituation entwickeln würde… Alternativ hätten wir einfach wieder Richtung USA fahren und uns da diverse Nationalparks um Seattle anschauen können. Keine optimale Lösung, wir wollten nach Banff und Jasper!
Ich hatte eigentlich in der Nacht in Porteau Cove übernachten wollen, das wäre nicht so weit entfernt von Horseshoe Bay gewesen und wir hätten einen netten, ruhigen Nachmittag verbringen können. Aber das war der einzige Campground, wo wir kein Glück bei der Buchung hatten. Vor uns lag bis Lake Louise eine Strecke von 811 km, die wir in drei Tagen fahren wollten.
Das Problem war auch, dass es Freitag war und ein sogenanntes “long weekend”. Sprich, so gut wie alle Campingplätze, bei denen ich probiert hatte, wollten, dass man drei Nächte bucht und nicht nur eine, wie wir es gebraucht hätten. Ich hatte schon von zu Hause aus sämtliche Campingplätze abgeklappert, immer weiter und weiter nach Norden auf der Highway 99… nichts, wirklich nichts. Nicht in Squamish und nicht in Whistler. Was ich fand, war am Fraser Cove Campground, 235 km entfernt vom Fährterminal (und an dem Tag waren wir bereits über 180 km vom Pacific Rim nach Nanaimo gefahren). Den Platz buchte ich, aber es war mir eigentlich zu weit.
Wir wollten aber auch die 99 nehmen und nicht die Route über die Highway 7 und 5, weil wir gehört hatten, dass die Gegend um Whistler sehr schön sein sollte – die Sea to Sky Highway Route.
Nun, von der Landschaft hatten wir nichts, es war einfach alles “zu”. Wir entschieden dennoch, weiter zu fahren. In Richtung Norden. Es gab einen größeren Waldbrand in der Nähe von Cache Creek, die 99 war da auch gesperrt, aber es gab ja auch Umleitungen. Ich bin ziemlich risikoscheu, aber die Damen an der Touristeninfo sagten, das wäre kein Problem, da war nur ein kleiner Umweg…
Was wir aber sahen – wenn schon keine schöne Landschaft, waren Tiere: ein Reh direkt vor uns am Straßenrand (sodass ich es bei geöffnetem Fenster in Ruhe fotografieren konnte)…
…und kurz danach ein Coyote (unscharf, weil schnell durch die Autoscheibe fotografiert). Wir dachten zuerst, das wäre ein Wolf, aber wir wurden auf dem Campingplatz aufgeklärt.
Wir fuhren also und fuhren, der Rauch wurde immer dicker, es stank mittlerweile auch danach…
Dazu kam, dass die Straße immer enger und kurviger wurde, das machte (mir zumindest, mein Mann fährt solche Straßen gerne) wirklich keinen Spaß. Um sechs Uhr abends hatten wir etwas, das wie der Sonnenuntergang aussah – das war es aber nicht… Nur Rauch lag in der Luft!
Irgendwie – müde und mit einem mulmigen Gefühl (ich) erreichten wir irgendwann doch den Fraser Cove Campground, immerhin noch bei Tageslicht. Der Campground ist wirklich sehr einfach, aber schön gelegen. Immer wieder kamen noch Sonnenstrahlen durch, aber alles in allem blieb der Tag diesig und stickig. Die Einfahrt zum Campingplatz ist übrigens relativ steil und eng, aber wohl zu schaffen mit unserem 27 Fuß WoMo. Mein Mann hat zumindest keine Probleme damit gehabt, ich hätte mich da nicht hin getraut.
TAG 11 – 05.08.2017
– gefahren: knapp 400 km
– gelaufen: 2,2 km
– Übernachtung: Crazy Creek Resort (Overflow), 40 km vor Revelstoke
Am nächsten Tag mussten wir umdenken. Eigentlich wollten wir weiter auf der 99, das wäre die kürzeste Strecke nach Lake Louise gewesen, wegen eines Waldbrandes war sie aber bis Cache Creek gesperrt. Die Dame im Campground Büro riet uns, über die 12 bis nach Lytton und dann über die 1 nach Cache Creek zu fahren, anschließend wieder auf die 99. Das sind dann ca. 150 km statt ca. 85 km.
Nun, das musste sein, das hat sich aber ewig hingezogen, die 12 ist schmal und langsam… Nicht so schön. Wir mussten oft zum Teil 40 km/h fahren, mitunter sogar 20 km/h (s. Bild unten).
Für die Nacht hatten wir nun wirklich nichts gebucht. Wir wollten sehen, wie weit wir an dem Tag kommen würden.
Der Himmel änderte sich ständig, vom verraucht bis blau, immer wieder etwas anderes, immer wieder kamen wir in ein Rauchfeld, das dann wieder weg war.
Sehr unwirklich alles. Ich meine, fotografisch ist das schon irgendwie interessant, aber wenn man bedenkt, was dahinter steht, das ist nicht mehr schön. So viel Wald, unnötig verbrannt!
Es wurde uns erklärt, dass ein Käfer (the pine beetle) viele Bäume krank machte – und schließlich tötete – und diese Bäume waren dann leider “Feuerholz”, im wahrsten Sinne des Wortes. Totes, trockenes Holz brennt ja viel schneller. Wir haben später in Banff und Jasper und dazwischen sehr, sehr viele solcher schon braun gewordenen Tannen gesehen – kein schöner Anblick.
Zudem kam der heiße und windige Sommer dazu und wohl immer wieder Menschen als Ursache für die Feuer, trotz “fire ban” in British Columbia und Alberta.
Die Kanadier sprühen keine Pestizide, die diese lästigen Käfer töten könnten. Die Rangerin in Jasper sagte uns das als Antwort auf unsere Frage (ob sie das täten) und fügte hinzu: “das machen die in den USA”… (und die haben dennoch verheerende Waldbrände). An mancher Stelle hörten wir, die First Nations sagen, das wäre Mutter Natur’s Lösung gegen den Käfer: Feuer. Und da würden sich die Käfer schon erledigen…
Ich würde mich auch immer vor und während der Reise über eventuell gesperrte Straßen informieren: hier (BC) und hier (AB).
An dem Tag haben wir wieder eine gute Strecke geschafft, trotz der anfänglichen Langsamkeit. Mein Mann wollte es bis nach Revelstoke schaffen, aber dann sahen wir am Straßenrand die Werbung für “hot pools”… 🙂
Wir hielten an, der Campground hieß Crazy Creek – in der Nähe ist dann auch noch die Crazy Creek Suspension Bridge, die wir aber nicht unbedingt sehen wollten (wir hatten ja die große in Capilano hinter uns). In Crazy Creek waren sie wirklich sehr nett und zuvorkommend. Wir hatten keine Reservierung und sie waren voll, sie riefen aber für uns an verschiedenen Stellen in Revelstoke – alles ausgebucht. Es war ja auch Samstag an einem langen Wochenende… Wir entschieden, da zu bleiben, es gab ja die heißen Pools – so durften wir 25$ bezahlen und uns auf den Overflow-Parkplatz stellen (als Notlösung für alle, die keinen regulären Platz mehr bekommen) – sehr einfach und ohne Anschlüsse – aber, hey, mit hot pools in Laufnähe!
Und, wisst Ihr was? Wir waren ganze drei Stunden in diesen Pools, von 17 bis 20 Uhr! Es war so was von entspannend nach zwei langen Fahrtagen! Sie haben mehrere Pools da, die Wassertemperatur liegt zwischen 34 und 40 Grad, ein Micro-Pool (mehr ein tiefes Loch mit Wasser) hat dann 15 Grad – es soll gut sein, zwischen warm und kalt zu wechseln. Den haben wir aber sein lassen.
Ah ja, das habe ich nicht mehr erwähnt: das Auto spielte immer wieder mit uns – mal ging alles (die Slide Outs und die Markise), mal wieder nicht. Immer wieder das Gleiche. Aber an dem Tag war uns das auch egal. Und das Schönste ist, der Nachmittag am Pool begrüßte uns mit einem unerwarteten blauen Himmel – ein Traum!
TAG 12 – 06.08.2017
– gefahren: knapp 300 km
– gelaufen: 6,2 km
– Übernachtung: Lake Louise Campground, Banff NP, Site 164
Im Verlauf des folgenden Tages war der Himmel zum Glück nicht mehr so verraucht, nur an manchen Stellen. Wir kauften in Golden ein (weil wir dachten, in Lake Louise – sehr touristisch – würde alles teurer sein – richtig vermutet!), wir tankten und fuhren weiter zum Yoho National Park – wir wollten uns unbedingt den Emerald Lake anschauen und darauf paddeln.
Wir… und weitere Hunderte. Es war bereits gegen 14 Uhr, als wir am See ankamen, kein einziger freier Parkplatz mehr (nur rechts, aber das waren Bus- und Autoplätze). So reihten wir uns wohl oder übel hinter all’ den anderen Wohnmobilen, die bereits falsch parkten. Als wir zurückkamen, fanden wir einen freundlichen Zettel hinter dem Scheibenwischer – aber immerhin war das kein Strafzettel, nur eine Erinnerung, dass da das Parken nicht erlaubt wäre.
Am See mussten wir aber dennoch nicht lange warten, vielleicht 15-20 Minuten. Blöderweise sind nur drei Menschen pro Kanu erlaubt, wir waren vier und unsere Tochter mit ihren damals 11 Jahren war ihnen wohl schon zu groß – wir mussten zwei Kanus mieten. Teurer Spaß bei 60$ pro Kanu und Stunde, aber wir wollten das dennoch machen.
Es war ein Traum und wir haben das nicht bereut! So einen See hatten wir bis dann noch nie gesehen – schaut Euch diese Farbe an! Perfekt türkis und nicht “transparent”, die roten Kanus dazu – klasse!
Wisst Ihr übrigens, woher diese milchig-türkise Farbe bei einigen kanadischen Seen kommt? Das Wasser ist nämlich mit “Gletschermehl” gemischt. Wenn Gletscher sich bewegen, entsteht feines Sediment aus den Felsen darunter. Das mischt sich dann mit dem Gletscherwasser und wird milchig. Die Farbe hat damit zu tun, wie viel von diesem Gletschermehl im See ist, wie fein das Ganze ist – vielleicht aber auch mit dem Winkel der Sonnenstrahlen darauf… Nicht alle Seen in den kanadischen Rockies sind so, aber die, die es sind, sind traumhaft schön!
Wir haben uns Zeit genommen, alles um uns herum zu genießen, paddelten langsam. Es war erstaunlicherweise nicht voll, obwohl der Parkplatz überfüllt und die Schlange bei der Anmietung nicht kurz war. Liegt vielleicht auch daran, dass der See groß ist. Andererseits sind gerade diese roten Kanus das Tüpfelchen auf dem i bei dieser Wasserfarbe, findet Ihr nicht?
Das Schild unten fanden wir am Ende bei der Abgabe der Boote :-).
Nach einer guten Stunde fuhren wir dann zufrieden weiter Richtung Banff, da ist auch die Grenze zu Alberta. Die Sonne schien weiterhin – perfekt!
Wir checkten ein, wunderten uns ein bisschen, was das mit dem Alkoholverbot sein sollte (nur an den langen Wochenenden wohl) und die Herren des Hauses (Star Wars Fans) fanden das Schild am Ranger-Check-In-Häuschen cool.
Unser Platz war nicht gerade in der Nähe des Eingangs, wir parkten aber das Auto dort und liefen zu Fuß zum “Village” – ins Zentrum von Lake Louise.
Die Kinder meckerten, aber ein bisschen Laufen tat wieder gut nach den drei Tagen im Auto. Unterwegs: schöne Blumen (die roten heißen “Indian Paintbrush”) und kleine Tierchen (bin mir nicht sicher, ich glaube aber, dass das Ground Squirrel waren – jedenfalls keine Murmeltiere).
Was soll ich sagen? Lake Louise Village besteht mehr oder weniger nur aus Lädchen (Klamotten, Reisen, Souvenirs) und Cafés. Nicht gerade günstig und nicht gerade hübsch, wir wollten uns aber in der Touristeninformation erkundigen, wie das mit den Seen in der Nähe ist und ob die Straßen dahin geöffnet waren.
Das mit dem größten “Wow-Effekt” – und das nicht im positiven Sinne – war der Preis für die Rittersport Schokolade. Ok, es war zu erwarten, dass Importprodukte teuer sein würden in einem Touristenladen, aber so teuer?!? 5 kanadische $ sind ca. 3,50€! Nein, danke! Wer kauft das? Wir jedenfalls nicht, wir kauften nur Wasser ein und etwas Milch (was wir früher am Tag in Golden vergessen hatten).
An der Touristeninfo erfuhren wir, dass wir mit einem Wohnmobil bereits um 6:30 Uhr morgens (!!!) am Parkplatz des Moraine Lake sein sollten, falls wir einen Platz kriegen wollten. Krass!
Nun ja, was soll ich sagen? Genau das haben wir am nächsten Tag gemacht!
TAG 13 – 07.08.2017
– gefahren: 32 km
– gelaufen: 10 km
– Übernachtung: Lake Louise Campground, Banff NP, Site 164
Wir gingen die Nacht davor früh ins Bett (auch mangels eines Feuer- und Grillerlaubnisses… man grillt ja gerne abends auf so einem Campingplatz, es gab aber ein “fire ban”), der Wecker klingelte dann um 5:45 Uhr!
Die Kinder waren schwer zu wecken, aber das war ja auch eine Ausnahme, dass wir mit Wecker aufstehen mussten… Am 6:30 Uhr waren wir am Parkplatz am Moraine Lake – und es waren tatsächlich nur noch 4 oder 5 Wohnmobilparkplätze frei, der Rest war bereits belegt.
Es war bitterkalt, wir zogen Pullis, Jacken und Mützen an und liefen zum See. Wow! Zwar schon viele Menschen da (die meisten oben auf dem kleinen Hügel vor dem See – dahin wollte ich aber doch nicht klettern), aber dennoch ruhig. Ein Vogel (ein “Clark’s nutcracker” – Kiefernhäher), Treibholz am Seeufer..
Die Kanustation war noch nicht geöffnet. Aber gerade das fand ich gut, die bunten Kanus auf dem See sahen zusammen so toll aus.
Das wurde jedenfalls zu einem meiner Lieblingsmotive aus dem ganzen Urlaub und der See definitiv zu meinem Lieblingssee (ok, zusammen mit dem Emerald Lake – aber den hier fand ich doch besser).
Wir liefen los – eine kleine Wanderung entlang des Seeufers. Die Sonne war immer noch nicht ganz raus, es war immer noch sehr kalt. Mit uns im Gepäck – zwei Bärenglocken. Doch etwas nervig mit der Zeit… zum Glück gab es aber auch keine Bären. Auch, wenn wir welche gerne gesehen hätten – aber dann doch lieber nicht direkt vor uns auf dem schmalen Weg.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lang der Weg bis zum Ende des Sees ist – und dann auch zurück – es war aber eher ein gemütlicher Spaziergang als eine anstrengende Wanderung und toll war es auch, dass das nicht überlaufen war. Womöglich ist es das später am Tag, aber um 6:30 – 7 Uhr morgens war das herrlich leer unterwegs. Ich kann diese kleine Wanderung jedenfalls empfehlen!
Und jetzt kommt’s: mein absolutes Lieblingsbild aus dem ganzen Urlaub! OK, es gibt noch eins mit der gleichen Szenerie, was ich noch besser mag, aber da sind wir alle vier drauf und das möchte ich nicht zeigen – wie Ihr gemerkt habt, zeige ich meine Kinder nicht von vorne.
Genau so, wie ich es mir gewünscht hatte: die aufgehende Sonne, die sich auf den Bergspitzen zeigt und alles spiegelt sich im See. Perfekt!
Ich habe keinerlei Farbfilter benutzt, nur ein Gradationsfilter, damit die Berge und der See die gleiche Intensität haben (und nicht eins ok und eins über- oder unterbelichtet ist). Sprich, ich habe den See “so” belassen und die dunkle Seite des Filters über die Berge gelegt. Das ist jedenfalls etwas, was ich in dem im 1. Post erwähnte Buch “How to photograph the Canadian Rockies” gelernt habe.
Wir fuhren irgendwann zurück nach Lake Louise Village und fanden einen Platz direkt im Zentrum, auf dem Parkplatz einer Tankstelle, wo bereits viele Wohnmobile parkten. Wir aßen etwas zu Mittag (ein sehr leckeres und saftiges Omelette im Trailhead Cafe) und nahmen den kostenlosen Shuttlebus zum tatsächlichen Lake Louise.
Was für ein Unterschied zum Lake Moraine!!! Überlaufen, überlaufen, überlaufen! Hunderte Menschen, vor allem Japaner und Chinesen, alle zusammen auf der Promenade vor dem See. Und dahinter dieses Riesenhotel, Fairmont Chateau.
Mag durchaus nett sein, da zu übernachten und den Sonnenaufgang (oder -untergang, das weiß ich nicht, was da zutrifft) direkt vom Hotelfenster zu beobachten, aber da stehe ich lieber auf und fahre zum See und erlebe das auf der Wanderung, wie vorhin am Moraine Lake.
Nein, Lake Louise ist nicht “meins” und auch nicht “unsers” gewesen. Größer, aber nicht imposanter als Moraine Lake und auch nicht so türkis wie Emerald Lake. Es war auch definitiv zu voll dort.
Wir liefen los, wir wollten eine Wanderung zum Lake Agnes machen, nahmen aber wohl den falschen Weg… wir liefen also zum Ende des Lake Louise und wieder zurück. Keine Ahnung, ob wir irgendwo die Schilderung verpasst oder missinterpretiert haben – egal. Es war voll und wir hatten keine Lust mehr, noch weiter zu laufen.
Wir liefen zurück, fuhren zum Campingplatz und verbrachten den Nachmittag dort mit Spielen (Siedler von Catan im Reiseformat) und am Fluss direkt vor unserem Platz. Sehr nett und auch eine gute Alternative zur Wanderung.
TAG 14 – 08.08.2017
– gefahren: 121 km
– gelaufen: 11,8 km
– Übernachtung: Lake Louise Campground, Banff NP, Site 164
Für den letzten Tag im Banff NP hatten wir uns zwei Canyons vorgenommen – den Johnston Canyon und den Marble Canyon. Letzteren mussten wir aber schweren Herzens mehr oder weniger spontan von der Liste entfernen, weil der Weg dahin wegen Rauch zwar nicht mehr gesperrt, aber mit reduzierter Sich war und wohl auch am Canyon die Luft noch nicht gut genug war – alles wegen eines Waldbrands in einem anderen Park südwestlich von Banff.
Auch zum Johnston Canyon fuhren wir früh, aber nicht so früh wie am Tag davor, ich glaube, wir waren um 8 Uhr da. Und leider gab’s auch hier keine Bären zu sehen, trotz des Schildes…
Es gibt zwei Wasserfälle im Canyon und wir haben die komplette Wanderung bis zum “upper falls” gemacht. Alles ziemlich anstrengend (zumindest für uns wirklich ungeübte Wanderer) aber auch schön. Es war noch frisch, die Luft war feucht und es roch erdig, nach Wald, der Weg ist eng und zum Teil steil. Ein Stativ hilft da nicht, zumindest später am Tag, wenn Hunderte Menschen vorbeimöchten – da ist kein Platz!
Wir waren froh, wieder einmal früh unterwegs zu sein – es war relativ leer noch. Dieses Mal nur einige Spanier und Franzosen unterwegs, keine Asiaten. Auf dem Rückweg dann: die Menschenmassen! Ich habe spaßeshalber die Menschen auf der Brücke fotografiert, von der man den “lower falls” betrachten kann. Als wir etwas früher da waren, gab es außer uns nur noch 4-5 Menschen dort!
Der Marble Canyon soll angeblich noch schöner sein, aber wir fanden den hier auch sehr schön und waren mit unserer Wanderung – Frühsport – zufrieden.
Wir entschieden spontan, nach Banff in die Stadt zu fahren, dort zu Mittag zu essen, uns umzuschauen und ein bisschen zu spazieren. Wir fanden dort auch relativ schnell einen WoMo Parkplatz, ein bisschen “außerhalb” (sprich, 10 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt), aber das war doch keine Entfernung.
Banff ist ein touristischer Ort. Punkt. Ein Souvenirladen nach dem anderen, Cafés… aber dennoch irgendwie nett. Uns hat es gefallen. Es ist klein und überschaubar und wir sind eine Weile gelaufen.
Wir haben Mitbringsel – hauptsächlich T-Shirts – gekauft. Meine Schwiegermutter hatte es uns erzählt und ich kann das jetzt bestätigen: in Banff findet man tatsächlich die coolsten und lustigsten Shirts.
Zu Essen gab’s dann nichts Kanadisches, sondern etwas aus der Schweiz – ein Raclette mit Fleisch vom hot stone und dazu Schokofondue – alles im Grizzly House of Steaks. Lecker, aber leider auch teuer…
Am Nachmittag sind wir zum Campingplatz gefahren und haben da wieder einen gemütlichen Abend verbracht (aber leider immer noch ohne Grillen…).
Und was ich Euch noch zeigen wollte: die irgendwo in einem der ersten Posts bereits erwähnten lustigen Pyjamas, die wir für die Kinder in Banff kauften. Die Kinder fanden – und finden sie immer noch – total cool. “Bear bum” und “Don’t moose with me” :-):
Bis bald, dann geht’s nach Norden auf der vielleicht schönsten Straße der Welt!
Und hier noch mal der Überblick:
– Teil 1 – Flug & Seattle
– Teil 2 – Vancouver
– Teil 3 – Vancouver Island: Victoria mit Waltour
– Teil 4 – Vancouver Island: Pacific Rim National Park
– Teil 5 – Unterwegs Richtung Rockies, Yoho NP, Banff NP (das hier)
– Teil 6 – Icefields Parkway
– Teil 7 – Jasper National Park, unterwegs nach Seattle
monique carnat sagt
sehr schön und informativ deine serie Canada 🙂