Da es hier lange kein Rezept mehr gegeben hat und weil ich neulich ja in Rumänien war und etwas Leckeres aus meiner Kindheit und Jugend dort wiederentdeckt habe, habe ich das nun auch aus Nostalgiegründen vorbereitet und teile diese Leckerei mit Euch!
Im Grunde sind das süße Krapfen, mit oder ohne Füllung (traditionell eigentlich ohne), die bei uns “gogosi” heißen (in der Mehrzahl, Singular ist es “gogoasa”) – ausgesprochen “Gogoschi” / “Gogoascha”. Es gibt runde Gogosi, so wie meine hier, oder ganz große, flache und langgezogene (davon reicht eine, dann ist man satt ;-)).
In der Umgangssprache bei uns bedeuten “gogosi” übrigens auch “Lügen”, die Redewendung dazu ist “a turna gogosi” – “Krapfen gießen”. Die Krapfen ähneln sich Lügen, eine dicker / aufgeblasener als die andere.
So viel zur Theorie. Nun zur Praxis, womöglich läuft Euch schon das Wasser im Mund zusammen und Ihr möchtet auch schnell solche Krapfen machen ;-).
Für etwa 40 Stück ungefüllte (aprikosengroße) oder etwa 20 Stück (pfirsichgroße) gefüllte Gogosi / Krapfen braucht Ihr:
– 500 g Mehl
– 2 Eier
– 100 g Zucker
– 10 g frische Hefe (1/4 Würfel)
– 250 ml Milch
– Mark einer Vanilleschote oder Vanillearoma
– ca. 500 ml Öl zum Frittieren
– Puderzucker zum Bestreuen
– für gefüllte Krapfen braucht Ihr auch (Erdbeer)Marmelade
Und so geht’s:
Eier und Zucker cremig rühren, Vanillemark oder -aroma dazu geben. Zerbröselte Hefe in 1-2 Esslöffel warmer (nicht heißer) Milch auflösen und dazu geben. Das Mehl und die Milch abwechselnd nach und nach dazu geben und dabei mit dem Rührgerät ständig rühren bzw. kneten, bis ein zäher, dicker Teig entsteht. Den Teig in der Schüssel – mit einem sauberen Tuch zugedeckt – eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen, die Hände auch, dann den Teig portionsweise mit der Hand darauf “ausrollen” (5-8 mm dick). Ohne bemehlten Händen (und Arbeitsfläche) funktioniert es nicht, der Teig ist sehr klebrig. Mit einem bemehlten Nudelholz kann man den Teig natürlich auch dick ausrollen. Aus dem glatten Teig mit einem kleinen Glas (Rand im Mehl wälzen) Kreise ausstechen.
Wenn der ganze Teig zu Kreisen verarbeitet wurde, Öl in einer tiefen Pfanne, einem Wok (damit habe ich gearbeitet) oder einem Topf gut erhitzen und 4-5 Teigkreise auf einmal darin von beiden Seiten gut frittieren, bis sie goldbraun sind, sie gehen übrigens schnell auf und schwimmen an der Öloberfläche. Dabei die Kreise – nun Krapfen – oft mit dem Schaumlöffel wenden. Nach ca. 1-2 Minuten sind sie fertig und können mit der Schaumkelle herausgenommen werden – am besten kurz auf einem Küchenpapier abtropfen, dann sind sie nicht mehr so fettig.
Im Bild oben waren die Krapfen nicht ganz fertig (sie sind noch zu hell), so sehen sie dann aus, wenn sie gar sind:
Die Krapfen dann von allen Seiten mit Puderzucker bestreuen oder im Puderzucker wälzen. Am besten schmecken sie heiß (und mit kalter Milch dazu).
Als Variante habe ich nun auch gefüllte Krapfen gemacht. Dafür je zwei Teigkreise nehmen, etwas Marmelade in die Mitte geben und die beiden Kreisen dann vorsichtig zusammensatzen, dabei die Ränder etwas zusammen kleben / drücken.
Eine weitere Variante sind ungefüllte aber geformte Krapfen, die Kinder fanden sie besonders lustig und versuchten, Figuren darin zu erkennen. Dafür die Kreise etwas auseinander ziehen und links und rechts und ggf. auch oben die “Enden” drehen und dann frittieren.
Eigentlich ganz einfach und ganz schnell (bis auf die Stunde, in dem der Teig geht). Und ganz lecker! Der Teller war im Nu leer, wir waren ja mit meinen Eltern zusammen und den Kindern zu Sechst. Und, ich überlege gerade, vielleicht werde ich dieses Jahr zu Silvester auf gekaufte Berliner verzichten und selber mit diesem Rezept welche machen. Die schmecken zwar warm am besten, wer sagt aber, dass man sie nicht auch erhitzen kann (kann man, in der Mikrowelle).
Also, ran an die Pfanne und backt Euch schnell “Gogosi”, sie werden Euch schmecken (keine Lüge ;-))! Guten Appetit!
Link: RUMS
Salo sagt
Hört sich sehr lecker an! Werde ich mal versuchen.
LG
Salo