Ich erinnere mich gut an die Herbstszeit aus meiner Kindheit. Man ging oder fuhr zum Markt, wo es sich Berge von Weißkohl, Gurken oder Tomatenpaprika stapelten – weil alle kauften, um all das für den Winter einzulegen. Wir hatten ein riesiges Fass auf dem Balkon, in dem der Kohl in Salzlake langsam aber sicher sauer wurde – für die traditionellen, feinen Kohlruladen zu Weihnachten. Die Gurken, die grünen (!) Tomaten und die Tomatenpaprika legte man in großen Gläsern ein. Wir hatten immer auch Tomatensaft gekocht, für Suppen und Eintöpfe. Lecker!
Und noch etwas hatten wir – und nicht nur wir, sondern so gut wie alle – gekocht: Zacuscă (spricht sich “Sakuska” aus, mit “S” wie in “Sahne”). Und zwar Unmengen davon. Bis in diesem Sommer bzw. Herbst habe ich mich, warum auch immer, noch nie an diesem Rezept getraut. Dafür esse ich das SO gerne. Ich habe immer mehrere Gläser Zacuscă (und Marmelade) mit dem Postpaket bekommen oder das bei meinen Besuchen in Rumänien mitgenommen.
Dieses Jahr wollte ich es aber doch selber ausprobieren – und es ist mir gelungen! 😉 Daher habe ich heute auch das Rezept für Euch (wie bei “Post aus meiner Küche” versprochen)! Aber mit einer klitze-kleinen Änderung: die Rumänen kochen viel, nein VIEL davon. Mein Rezept war für 6 Kilo Auberginen und 6 Kilo Paprika angelegt!!! Ich habe alles entsprechend reduziert! 😉
Für 6 Gläser (je 230 ml) Zacuscă braucht Ihr:
– 1-1,2 Kg Auberginen
– 1-1,2 Kg Spitzpaprika rot (schmeckt hierfür besser als die “normale” rote Paprika)
– 250 g Zwiebeln
– 250 g Tomatenmark (manche kochen Zacusca mit echten Tomaten, ich finde den Geschmack aber so besser; ich kaufe das mit der “Würzgemüse” drin)
– 100 ml Öl
– Salz und Pfeffer
– 1 TL Zucker
– 3 Lorbeerblätter
Auberginen und Paprika waschen und wie in diesem und in diesem Rezept grillen bzw. backen und häuten. Auberginenfleisch (nach dem Abtropfen, s. eben erwähntes Rezept) hacken. Gehäutete Paprika von Kernen befreien (ziemlich schwierige Angelegenheit… am besten wäre es wahrscheinlich, die Kerne und den Stiel VOR dem Backen zu entfernen!) und Paprikafilets mit einem Messer hacken (beim Pürieren wird alles zu flüssig).
Zwiebeln schälen und klein schneiden, in Öl dünsten, bis sie weich sind. Gehackte Auberginen und Paprika sowie Tomatenmark dazu geben, mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen, Lorbeerblätter zufügen und ca. 10-15 Minuten köcheln, dabei ständig umrühren.
Zacusca noch heiß in sauberen, trockenen Gläsern randvoll einfüllen. Gläser schließen und im Wasserbad ca. 30 Minuten kochen – dann hält die Zacusca länger. Meine Oma hatte die Gläser im Wasserbad noch in Zeitungspapier umgewickelt (warum, weiß ich nicht mehr), aber scheinbar ist das heutige Zeitungspapier anders – ich habe das auch probiert und es hatte sich komplett aufgelöst, das ganze Wasser war eine Sauerei… Also ohne Papier. Herd ausmachen, Gläser im Wasserbad auskühlen lassen, dann trocknen und kühl aufbewahren (im Keller geht’s auch, soweit trocken und kühl). Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.
Gegessen wird Zacusca, wie Ihr seht, auf Brot (am liebsten Weißbrot) und zwar kalt, aus dem Kühlschrank. Dann schmeckt’s am besten! Vorsicht, Suchtgefahr! Ich könnte so ein kleines Glas auf einmal aufessen (und dann freut sich mein Hüftgold wegen des vielen Weißbrotes ;-))!
Gutes Gelingen und guten Appetit!
P.S. Es gibt viele Varianten dieses Rezeptes, mit Champignons oder anderem Gemüse dazu, aber das ist die traditionelle Sorte und das schmeckt auch am besten! Mir zumindest ;-). Und weil ich das für mich gekocht habe, verlinke ich das Rezept bei RUMS.
Was kocht Ihr traditionell im Herbst (ein)?
frau Scheiner sagt
Liebe Ioanna,
danke, dass Du mir von meinen Träumen erzählst!!! Dieses Jahr durfte ich schon die frische extrem leckere Sacusce (so hätte ich das ja geschrieben 😉 ) meiner Mama essen. Ein Traum, ich liebe sie. Dabei dachte ich noch, so richtig weiß ich gar nicht wie das geht. Muss nächstes Jahr mal mit kochen…
Danke Dir!
Herzliche Grüße,
Anita
Viktoria sagt
Liebe Ioanna,
uih, dass sieht sooo lecker aus, dass ich fast über meinen ersten Nachtsnack nachdenke. Danke für die wunderschöne Erzählung aus deinen Kindheitserinnerungen!
Liebe Grüße,
Viktoria
Ulrike Protzek sagt
Ohhh – das sieht aber lecker aus!
Ich habe zwei polnische Kochbücher die sind auch immer voller Erinnerungen und leckerer Rezepte (http://www.amazon.de/Rosenmarmelade-Sommer-Polen-Rezepte-Geschichten/dp/3836927802/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1443668931&sr=8-1&keywords=rosenmarmelade).
Dein Rezept erinnert mich daran und ich werde es hoffentlich ausprobieren solange es noch leckeres Gemüse auf dem Markt gibt 😉
Klingt jedenfalls verführerisch!
Grüßle,
Rike
SehnSuchtsSachen sagt
Mmmmhhhh, sieht das lecker aus! Das muss ich unbedingt mal ausprobieren – und meinen Papa fragen, ob er das auch kennt…
Tolle Bilder! Danke für's Teilen!
Liebste Grüße von Martina
frau nahtlust sagt
Mmmmmmhhh. Lecker hört sich das an und sieht das vor allem aus! Danke! Ich bin ja nicht so der Einkoch-Typ, aber da könnte ich glatt schwach werden.
LG. Susanne
me3ko sagt
Das Rezept speichere ich mir gleich mal, es hört sich sehr, sehr lekker an. Vielen Dank!
Gruss me3ko
Pe-Twin-kel sagt
Das hört sich megalecker an, sieht aus wie Ayvar, hm, tolle Sache, wird denke ich propiert, danke fürs Teilen.
Lass es dir schmecken.
Liebe Grüße,
Petra
Frau H. sagt
Boah, das sieht schon sehr lecker aus und ich werde es garantiert nachkochen … allerdings muss ich mir eine Alternative zum Weißbrot suchen … ich werde es probieren. Danke für das Rezept.
LG
Frau H.
siebenVORsieben sagt
Das sieht vielleicht lecker aus, das probiere ich auf alle Fälle aus.
Und eine Sucht, die gesund ist, hat mir ohnehin noch gefehlt ;-))
Schöne Grüße
Jutta
LiBellein sagt
Liebe Ioana,
Das sieht aber schlimm lecker aus!…ich bin gerad echt traurig, daß ich Paprika nicht essen darf. ….ich denk mal auf einer Alternative herum.
…6 Kilo!!! : D
Deine LiBelle hat immernoch keinen passenden Rahmen. Alle zu schnöde….ich suche weiter :o))
LiebenGruß von Sandra
Makaleiska sagt
Oh man, das klingt ja super gut. Lieben Dank für dieses tolle Rezept. Ich werde es auf jeden Fall nachkochen. Mnjam!
Bärbel sagt
Boah klingt das lecker und sieht das lecker aus !! Muss ich unbedingt probieren !
Danke fürs Rezept !
LG Bärbel
chai-and-chardonnay.blogspot.com sagt
Das macht richtig Appetit! Ich glaube so etwas habe ich in Ungarn gegessen und ich liebe es.Also werde ich mich an Dein Rezept machen und es nachkochen .Vielen Dank und ein schönes Wochenende.
Mia sagt
Liebe Ioana,
endlich finde ich ein Rezept, das genau so aussieht, als müsse es das sein, was mein Papa immer gemacht hat! Leider haben die Gemüse ja noch keine Saison, aber ich werde mir das ausdrucken und im Sommer sofort ausprobieren. Vielen Dank, daß Du das gepostet hast, das macht mich jetzt echt glücklich 🙂
Liebe Grüße,
Mia
Semi M.Eller sagt
Lecker lecker! Wir machen auch hier in der Türkei (auch in Bulgarien) wie Zacusca. Ich liebe einfach:)
Tamas K. sagt
Hi Ioana,
im Backofen backen gerade die Auberginen und ich kann es kaum erwarten, meine erste selbst gemachte Zacusca zu probieren. Das erinnert mich genauso wie der Auberginensalat an meine Kindheit. Schon der Duft der backenden Auberginen lässt mich zurück in die Küche meiner Oma in Sf. Gheorghe reisen. DANKE für das Rezept.
Gruß,
Tamas
Tamas K. sagt
Hi Ioana,
im Backofen backen gerade die Auberginen und ich kann es kaum erwarten, meine erste selbst gemachte Zacusca zu probieren. Das erinnert mich genauso wie der Auberginensalat an meine Kindheit. Schon der Duft der backenden Auberginen lässt mich zurück in die Küche meiner Oma in Sf. Gheorghe reisen. DANKE für das Rezept.
Gruß,
Tamas
rampi ramponade sagt
Das Zeitungspapier (ich nehme für solche Sachen Küchentücher) verhindert das aneinanderschlagen der Gläser beim simmern. Es könnte daabei auch mal eins kaputt gehen. Vielen Dank für das schöne Rezept. Mein Hüftgold freut sich schon.
Christine Kress sagt
Welch ein Genuss, ich kann es gerade schmecken obwohl ich es seit Jahren nicht mehr gegessen hab. Meine Mama behauptet immer die Aubergine, zu der man bei uns im Banat Vinete oder so.. sagte muss zwingend mit einem Holz oder Plastikmesser gehackt werden!!!!?
Warum auch immer?
Schmunzeln musste ich bei deinem
Hinweis :nach dem öffnen in den Kühlschrank! …. soweit hab ich es nie kommen lassen- was ja wiederum den enormen Suchtfaktor bestätigt!
Vielen Dank für das Rezept und das wunderbare Kopfkino und Erinnerung.
Ich werde mutig sein und es auch mal selbst zubereiten.
Herzlichste Grüße Christine
miss red fox sagt
Hallo Christine, es freut mich, dass ich schöne Erinnerungen wecken konnte :-). Genau, die heißen vinete und man darf sie nicht mit etwas aus Metall hacken, das sagt meine Mama auch. Sie hat ein spezielles Holzwerkzeug dafür. Hast Du auch das Auberginen-Salatrezept gesehen? Das kennst Du vielleicht auch. Viel Freude beim Zubereiten dann und guten Appetit! LG Ioana
Andrea sagt
Das sieht sehr lecker aus und hört sich auch so an. Meine Frage: Sind es wirklich 250 g Tomatenmark oder passierte Tomaten, da Du schreibst mit Würzgemüse. Das habe ich bei Tomatenmark noch gar nicht gesehen.
Viele Grüße und ich probiere es in jedem Fall aus.
Viola Rubner sagt
Sehr lecker konnte beim köcheln gar nicht aufhören zu naschen, hab es als kleines Geschenk zu Ostern gemacht, wird es öfter geben ! Danke für das tolle Rezept. Lg.
miss red fox sagt
Das freut mich sehr zu hören, vielen Dank! Ich koche das auch jedes Jahr jetzt und die Gläser sind dann sehr schnell wieder leer :-). Guten Appetit und frohe Ostern Dir!
Bianca sagt
Hallo, deine Oma hat Zeitungspapier um die Gläser gewickelt, damit sie während des Kochens nicht aneinander klappern. Dadurch können Gläser unter Umständen kaputt gehen 😊
miss red fox sagt
Ja, wahrscheinlich, das denke ich auch :-).
Alina sagt
Hallo,
Ich kenne Zacusca aus meinem Elternhaus, leider sind meine rumänischen Wurzeln etwas verschüttet…kurzum ich habe es nachgekocht. Neu war mir die Sache mit dem Tomaten Mark…ich habe das mit der Würze, die du meintest nicht gefunden…also eine Tomate und eine Tube normale rein. Mir war es etwas zu tomatenlastig, zudem war es sehr trocken, drohte anzubrennen, meine Eltern haben früher Tomaten rein getan, und es wurde so lange eingekocht bis es blubberte und Blasen warf…so jedenfalls meine Erinnerung 🙄…leider habe ich den Gemüsemus mit nem Metallmesser gehackt…eine Vorrednerin hat gesagt es dürfe nur Holz sein, weswegen weiß ich auch nicht mehr, aber ich erinnere mich nicht mehr😄…na es kam noch mehr Süsse und Paprikapulver rein, ausserdem viel Knobi und Pimentkörner…naja und das Öl…das habe ich dazu geschüttet…jetzt blubbert sie im Wasserbad…mal sehen ob sie sich halten, weil ich zu Beginn Wasser dazu geschüttet , hab…weil es sonst angebrannt wäre😄, schmeckt nicht wie früher, aber doch gut.
miss red fox sagt
Hallo Alina,
es tut mir leid, wenn Dir das Rezept nicht so schmeckt bzw. gelungen ist, wie Du das aus dem Elternhaus kennst. Es gibt ja aber unzählige Rezepte für Zacusca, jeder macht es ein bisschen oder ein bisschen mehr anders, je nach Region. Auch natürlich, was die Zutaten angeht. Wir zu Hause haben das immer so gemacht, so wie hier im Rezept dargestellt (bis auf Tomatenmark mit der Würze, das gab’s in Rumänien nicht), und es ist immer gelungen bzw. es hat uns immer so geschmeckt, auch von der Konsistenz her. Deine Eltern haben dann wahrscheinlich ein anderes Rezept gehabt.
Viele Grüße,
Ioana
Jutta sagt
Wasser sollte aber gar nicht rein….man muss es beim Kochen unentwegt rühren, und bei mir ist heute eine halbe Flasche Olivenöl draufgegangen, obwohl ich keine große Menge gemacht habe. Gehackt hab ich mit so einem Ding aus Plastik, das mein Mann vor 20 Jahren selbst gemacht hat. Sakuska hatte ich ewig nicht mehr gemacht, aber heut hat eine Kusine aus Suceava geschrieben, dass sie grad überm Einkochen ist, und da bekam ich SOO GROSSE LUST auf Sakuska!! Auf die Frage, wie lange ich es kochen soll, schrieb mir die Kusine eben: bis das Öl oben ist….
miss red fox sagt
Danke für deinen Kommentar! Nun, es gibt sicherlich Hunderte Rezepte für Zacusca, auch nach Region unterschiedlich. Wir kochen das schon immer so und sie schmeckt uns. Aber es steht hier nirgendwo, dass man auch Wasser dazu gibt? Auf jeden Fall: guten Appetit! LG Ioana
Philipp sagt
Servus,
ich bin zufällig auf Deine Seite gestoßen; Deine Rezepte sind sehr interessant.
Deine “Zacusca” gibt es u.a. auch in Bulgarien, dort heißt es “Lyutenica” (bzw. auch Ljuteniza und es gibt noch weitere Variationen dieses Namens). Also wenn man einmal keine Zeit hat, diesen Aufstrich zu kochen (obwohl das slebstgemachte immer besser ist, als das gekaufte), dann findet man es bei Balkan-Supermärkten auch unter dieser Bezeichnung 🙂
Jana sagt
Hallo, das hört sich sehr lecker an. Kann man die Haut bei der Paprika und Aubergine auch dran lassen oder man sie zwingend häuten?
Viele Grüße
Jana
miss red fox sagt
Hallo Jana, danke schön!
Ich denke, dass man die Haut abziehen muss, auch, wenn das mehr Arbeit bedeutet. Durch das Grillen bzw. Backen wird die Haut der Auberginen und der Paprikaschoten “papierig” fest und ggf. auch schwarz, sodass sie sicherlich ungenießbar ist. Ich kann mich nicht erinnern, jemals Zacusca gegessen zu haben, in der auch die Haut mit dabei war, es wurde immer abgezogen.
Viele Grüße und gutes Gelingen,
Ioana
Karin sagt
hi😀
das Zeitungspapier benutzt man evtl. um das berühren der Gläser zu verhindern. ihr könnt aber auch ein geschirrtuch auf den Topfboden legen und die gläser mit Abstand zueinander reinstellen.
Danke für das tolle Rezept
Karin