Es ist wieder Zeit für ein Rezept aus meiner Heimat Rumänien, irgendwie habe ich Euch lange nichts mehr Gekochtes bzw. Gebackenes gezeigt…
Cozonac ist zwar der traditionelle Kuchen schlechthin zu Ostern (und Weihnachten auch) bei uns, aber viele backen auch diesen hier, Pasca genannt (“Passka” ausgesprochen). Ich denke, das Wort kommt aus dem Lateinischen und hat was mit “Ostern” zu tun. Übrigens, auf Rumänisch heißt Ostern Paşte (“Paschte” ausgesprochen).
Der Kuchen Pasca ist eine Mischung aus Hefezopf und Käsekuchen und ob Ihr es glaubt oder nicht, ich habe das zuletzt in der 5. oder 6. Klasse gegessen… irgendwie wurde das bei uns zuhause nicht so oft gebacken, wir haben eher Cozonac gegessen. Jedenfalls hat mir Pasca immer gut geschmeckt und ich wollte das endlich wieder essen. Jetzt habe ich den Kuchen also zum allerersten Mal selber gebacken.
Hier sind die Zutaten für eine 26 cm Springform. Für den Hefezopf braucht Ihr:
– 500 g Mehl
– 1 Ei und 1 Eigelb
– 250 ml Milch
– 25 g Hefe (frisch)
– 50 g Butter, zerlassen
– 100 g Zucker
– abgeriebene Zitronenschale
– 1 Prise Salz
… und für die Füllung:
– 500 g Quark
– 2 Eier
– 1 EL Grieß
– 2-3 EL Milch
– 125 g Puderzucker
– 50 g Rosinen
– Vanillezucker
– abgeriebene Zitronenschale
– 1 Prise Salz
– 1 Eigelb zum Streichen
Der Hefezopf wird im Grunde ähnlich wie das Rezept von Cozonac vorbereitet. Hefe zerbröseln und mit 1/2 EL Zucker, 1 EL Mehl in 2-3 EL warme (aber nicht heiße!) Milch lösen und zu einem Vorteig mischen. Eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Milch aufwärmen und den Zucker darin lösen, aber nicht kochen lassen. Butter zerlassen. Den Vorteig dann mit Mehl, Ei, Eigelb, Zuckermilch (warm), Zitronenschale und Salz mischen und glatt rühren. Den Teig lange (15-20 Minuten!) mit der Hand kneten und dabei die zerlassene Butter nach und nach zugeben. Damit der Teig nicht an den Hängen klebt, immer wieder etwas Öl auf den Händen geben. Die Schüssel mit dem Teig mit einem sauberen Tuch zudecken und an einem warmen Ort 2-3 Stunden gehen lassen.
Grieß mit 2-3 Löffel Milch kochen (das geht recht schnell), daraus wird eine Art Grießpudding. Quark mit den Eiern, dem gekochten Grieß, den Rosinen, dem Puderzucker und dem Vanillezucker mischen.
Backofen auf 200° C vorheizen. Springform buttern und mit Mehl bestreuen. Wenn der Teig gut gewachsen ist, einen Teil davon auf dem Boden der Springform verteilen, nicht zu dünn aber auch nicht zu dick. Aus dem restlichen Teig 2-3 gleich große Stücke teilen, lang rollen / ziehen und zusammen flechten, so dass ein Zopf entsteht, der so lang wie der Umfang der Springform ist. Zopf am Rand der Springform anbringen und Enden zusammendrücken, so dass sie aneinander kleben.
Füllung in die Mitte des Kuchens in die Springform geben, auch, wenn die Menge Euch am Anfang zu viel vorkommt (der Zopf wächst drumherum). Hitze auf 180° C reduzieren, Zopf mit Eigelb bestreichen, mit ein wenig Zucker bestreuen und alles 50-60 Minuten backen, bis die Füllung wie ein Käsekuchen fest geworden und der Zopf gar ist. Wenn der Kuchen zu dunkel wird, diesen im Backofen mit Alufolie bedecken.
Mein Problem war, dass die Füllung, warum auch immer, zu flüssig war und dementsprechend ewig gebraucht hat, um zu stocken. Ich musste den Kuchen 80 (!) Minuten backen, dann wurde die Füllung zwar gut, der Zopf war aber zu dunkel und etwas zu trocken und zu hart. Vielleicht liegt’s an meinem Backofen, vielleicht gebe ich nächstes Mal aber ein Ei mehr in die Füllung, damit sie schneller stockt… Probiert’s aus, vielleicht funktioniert das bei Eurem Backofen besser…
Egal, das ist jedenfalls ein leckerer Kuchen, den ich jetzt zu Clara’s #ichbacksmir Familienbrunch bringe.
Frohe Ostern – Paşte fericit!
clara vom tastesheriff sagt
Der Kuchen sieht super aus!
Toll, dass du mit dem Rezept dabei bist!
Liebste Grüße, Claretti
elke sagt
hallo ioana, ich habe deinen beitrag bei "ich back´s mir" entdeckt.
dein rezept ist total interessant. obwohl ich auch aus rumänien komme, kannte ich diesen kuchen noch nicht. bei mir geht es eher um die donauschwäbischen einflüsse aus meiner familie. ich werde meine eltern mal fragen, ob sie diesen kuchen noch kennen.
ich werde dich öfters besuchen kommen auf deinem blog
grüßle
elke
Carla sagt
3 Eier auf 500 g Quark hört sich fast besser an… In meinem Käsekuchen ohne Boden sind es 6 Eier und 1 kg Quark. Er bäckt 60 min. auf 180 °C Ober-/Unterhitze und ich bin eigentlich immer irritiert, weil er nach dieser doch ziemlich langen Backzeit immer noch nicht fertig zu sein scheint. Beim Holzstäbchentest klebt die Masse noch ganz schön arg… Aber nachdem der Kuchen abgekühlt ist, ist er perfekt. Sogar das innere! Also nicht irritieren lassen, nach 60 min. den Kuchen wirklich aus dem Ofen holen. Bei einer längeren Backzeit wird die Quarkmasse zu trocken und evtl. auch zu dunkel, wie bei Dir der Hefekranz. Probier's doch nochmal. Der Kuchen sieht so toll aus!
Inge sagt
Hallo, Ioana, auf der Suche nach dem Pasca-Rezept, kam ich auf Deine Seite und Du wirst es nicht glauben, mir läuft beim bloßen Anblick das Wasser im Mund zusammen. Zu Ostern ist die schönste Mahlzeit das Frühstück mit Eiern, selbstgemachtem Schinken, Kren, Kosonac und Pasca. Das wird jedes Ostern bei uns zelebriert. Nur auf Pasca mussten wir bisher leider verzichten. Mir fehlte das Rezept. Aber diesmal backe ich nach Deinem Rezept mit kleiner Änderung. Bei uns zu Hause wurde ein Blechkuchen daraus. Über den Quark wurden dünne Teigrollen gelegt, wie ein Gitter. Das wird auch kunstvoll mit Ei bepinselt. Das schmeckte ! Wenn ich es kann, lade ich ein Bild hoch.
Dir, Deiner Familie u. Freunden wünsche ich frohe Ostern
Inge
miss red fox sagt
Hallo Inge, das freut mich zu hören! Als Blechkuchen klingt das auch total gut, ich werde das auch mal so ausprobieren! Schöne und frohe Ostern Dir und Deiner Familie und guten Appetit! Liebe Grüße, Ioana