Es ist Samstagabend, knapp 23 Uhr mittlerweile, wir kommen gerade von Freunden, bei denen wir zum Grillen eingeladen waren. Endlich mal ein Sommerabend draußen – nett zusammen sitzen, lecker essen und Hugo (die Frauen) bzw. Weizen (die Männer) und Limoncello trinken ;-)… auch, wenn es nicht besonders warm war, war das der gefühlt erste richtige Sommerabend in diesem “quasi Sommer”. Nett.
Ein schöner Abschluss einer durchaus guten ersten Ferienwoche. Wir waren in Frankfurt, mein Mann hat noch kein Urlaub… wir haben uns alle ein Hotelzimmer gemietet, er war tagsüber zwar arbeiten, wir unterwegs in der Stadt, abends waren wir alle zusammen lecker essen. Wir haben einen Japaner und einen Mexikaner entdeckt, jeweils keine 100 Meter vom Hotel entfernt, soooo lecker und sehr frisch – und Erdbeer-Magaritas haben wir seit unserer gemeinsamen Londoner-Zeit (vor Ewigkeiten) auch nicht mehr getrunken ;-).
Wir waren viel draußen auf einem Spielplatz neben dem Hotel, mit für mich interessanter (weil anders, als ich das kannte) “Klientel” – kostümtragende Banken / Büro-Mamas, englisch sprechende Erzieherinnen mit ihrer Kindergartengruppe, viel chicer als alle deutschen, die ich bisher “erleben” durfte, mehrere (mitunter auf Handy schauende und telefonierende) Väter mit Kleinkindern und Babies – an einem bestimmtem Zeitpunkt waren da sogar mehr Väter als Mütter auf dem Spielplatz.
Ich dachte: “cool” – Väter, die Zeit für Ihre Kinder haben (Elternzeit…), sieht man tagsüber eher selten und ich finde es gut, wenn sie sich das (jobtechnisch) leisten und für ein oder mehrere Monate zuhause bleiben können, das ist so wichtig für die Kinder.
Bis zwei von ihnen, die zusammen kamen (???), eine Bierflasche aus dem Buggy hervorholten und nacheinader immer wieder daraus tranken, währen das eine Baby, dass sie dabei hatten, hutlos in der Sonne fleißig herumkrabbelte und Sand aß… Und das waren offensichtlich Männer aus der eher durchaus gut verdienenden Schicht. Gut angezogen, zivilisiert… Eeeh, hallo, Bierflasche auf dem Spielplatz? Die Mamas da fanden das wohl nicht seltsam, bin ich die einzige, die das irgendwie fehl am Platz sieht?? Ich jedenfalls finde, Bierflaschen haben auf dem Spielplatz nichts zu suchen… Also das fällt definitiv nicht unter “Nice little things around”…
Na ja, und dann die üblichen Omas / Opas mit dem riesigen Korb an Sandspielzeug dabei (die einzigen mit Sandspielzeug dabei) und die Picknick-Mamas, die alles, aber wirklich alles dabei haben – von Bananen bis Wasser bis Feuchttuch und Pflaster. Fand ich alles in allem erheiternd (war wohl lange nicht mehr auf dem Spielplatz…), das alles zu beobachten – meine Kinder waren die mit Abstand ältesten auf dem Spielplatz und ich hatte nichts zu tun, außer auf der Bank zu sitzen und ihnen – und den anderen – zuzuschauen. Nein, ich habe wirklich nicht auf mein Handy geschaut ;-)!
Nicht, dass Ihr glaubt, ich kritisiere nur oder mache mich lustig! Ich habe mir auch überlegt, während ich auf der Bank saß, in welcher Kategorie Spielplatz-Mama ich passen würde… Viel Sandspielzeug hatte ich nie mit, auch kaum Picknick (außer einer Banane oder Kräcker und jedenfalls immer Wasser)… ein Kostüm habe ich jedenfalls nie auf dem Spielplatz getragen und damals mich wohl auch kaum mit meinem Handy beschäftigt (das war vor der Instagram-Ära). Hmmm… da passe ich wohl nicht mehr dazu, was?. Aber Hauptsache ist, meine Kinder haben immer eine gute Zeit gehabt, sie wollten so gut wie nie kommentar- und protestlos nach Hause! 🙂
Die Kinder und ich haben uns auch mal wieder diverse Experimentiermuseen angeschaut, zuerst das “Experiminta” (ja, richtig gelesen – eine Kombination aus “Experiment” und “Mint” – Mathematik, Informatik, Technik). Ok, meine Kinder waren für viele Experimente – gerade im Bereich Mathe und Informatik – noch zu jung, aber sie lieben solche Ausprobier- und Mitmach-Museen und es war doch viel zu entdecken… Luftwidestand, Motoren, Logikpuzzles…
… auch Tangram, aus dem mein Sohn prompt ein Star Wars TIE-Fighter gebaut hat ;-).
Am Tag darauf waren wir im Kindermuseum, wo sich alles um das Thema Buchstaben, Drucken und Alphabet dreht. Wirklich interessant, auch für mich. Wir haben mal wieder Buchstaben aus allem Möglichen geformt und am Ende auch welche gedruckt, Setzen inklusive.
Bummeln waren wir auch, einige Herbst-Sachen und die ganzen Schreibwaren für die Schule schon mal besorgen, dann im Kino “Ice Age” sehen. Nett.
Ich sagte vorhin “durchaus gut”. Also nicht ganz gut. Zu blöd, dass wir auch Ärzte besuchen mussten… Dienstagabend, direkt nach einem leckeren Abendessen beim Mexikaner, klagte meine Tochter über starke Bauchschmerzen rechts unten… Die sich zwar nach einer Weile und Ibuprofen legten (ja, ja, ich gebe zu, ich habe im Urlaub ALLE Medikamente, die wir brauchen KÖNNTEN, mit dabei… meistens brauchen wir sie aber nicht, zum Glück), am nächsten Tag aber dummerweise wieder kamen… So dass ich beschloss, einen Kinderarzt aufzusuchen, weil ich schon an Blinddarm dachte… Pustekuchen. Wie es scheint, haben Ärzte Mittwoch nachmittags an manchen Orten immer noch zu (bei uns zuhause nicht, aber wir waren ja auch nicht zuhause).
Nachdem ich bei allen möglichen Kinderärzten anrief und nur Anrufbeantworter hörte, musste ich am Ende mit ihr und dem Sohn im Schlepptau doch in die Uniklinik samt Kinderklink fahren. Wir kamen immerhin in der Bereitschaftssprechstunde sofort dran. Die Ärztin hatte aber den gleichen Verdacht wie ich und wollte noch die Kinderchirurgin konsultieren und ließ sie riefen. Nach einer Stunde in der wir immer unruhiger gewartet hatten fragte ich noch mal nach – es stellte sich fest, dass die Chirurgin nicht mehr im Haus war (nach 16 Uhr scheint dort Schluss zu sein) und von außerhalb, sprich zuhause, kam. Tja, am Ende wurden es eineinhalb Stunden, sie stand angeblich im Stau und entschuldigte sich auch.
Sorry, Uniklinik Frankfurt, aber das ist ziemlich armselig. Kein Kinderchirurg im Haus weit und breit und erst nach 90 Minuten da… was macht Ihr bitte, wenn eine richtige Not-OP notwendig wird??? Na ja… sie hat dann meine Tochter lange am Ultraschall untersucht und meinte, sie könnte keinen entzündeten Blinddarm sehen, nur geschwollene Lympfknoten… aber das könnte noch werden, sagte sie… Hoffentlich nicht! Wir werden das mal nächste Woche bei unserem Kinderarzt untersuchen und weiter sehen…
Die Arme musste sich jedenfalls seit Mittwoch mit Salzstangen, Knäckebrot und Tee zufrieden geben aber jetzt geht es ihr besser und kann wieder normal essen. Ein Grund zur Freude (dass es ihr besser geht), aber das braucht man wirklich nicht im Urlaub!
Jedenfalls bin ich nun auf die nächste Woche gespannt und wünsche Euch erst einmal einen schönen Sonntag!
Links: Sonntagsglück, Wochenglück
Kirsten R. sagt
Mitmacht-Museen sind für Groß und Klein was ganz Tolles!
Für solche Besuche bin ich auch immer zu haben.
Ich hoffe deiner Tochter geht es wieder gut, damit ihr eure Ferien unbelastet genießen könnt!
Liebe Grüße,
Kirsten
Miss-Red-Fox sagt
Danke, ja, es geht Ihr besser! Ich hoffe, dass uns der Arzt grünes Licht für den Urlaub gibt… Und ja, solche Museen mag ich wirklich auch! Früher waren wir oft im Phaeno im Wolfsburg, als mein Mann in Braunschweig arbeitete, auch super interessant…
LG Ioana
Julia (mammilade-blog) sagt
Liebe Ioana,
dann wünsche ich deiner Tochter,
dass es ihr ganz schnell besser geht!
Aber schön zu lesen, dass ihr ansonsten eine ganz wunderbare,
erste Ferienwoche hattet.
Einen schönen Sonntag für euch!
Julia
LuLu sagt
Arzt im Urlaub ist immer doof! Ich bin immer am beten dass es uns in Kroatien nicht zu doll erwischt, da ist es mit den Ärzten echt schwer (deswegen habe ich im Gepäck viel mehr als wir sonst an Medikamenten besitzen) Spielplatz finde ich immer sehr amüsant…Menschenstudie vom feinsten 😉
Gute Gesundheit und schöne Ferienzeit,
Lee
fim works Frauke - it's me! sagt
In der Tat ein Armutszeugnis – ihr seid ih einer Großstadt und keiner kann helfen!
Auf dass eure zweite Ferienwoche erhebender wird …
Hab einen schönen Sonntag … liebe Grüße, Frauke
Maria - Sind im Garten sagt
Liebe Miss Red Fox,
kennst Du schon das Luftmuseum in Amberg? Ich empfehle es Dir sehr, weil es wohl genau Euren Geschmack trifft.
Viele Grüße
Maria
P.S.: Spielplatz – ich habe mich da immer gelaaaaangweilt. Rumstehen und Zuschauen, wie Stöpsel das Klettern üben. Puuuh. Und dann die "intensiven" Eltern. Puuuuuuuuuuuuh. Und es ist dann ja doch immer dasselbe. Habe deshalb immer ein Buch mitgenommen. Was dazu geführt hat, dass die Kleinen sehr flott überall allein hoch und runter kamen, weil ich so vertieft war, dass ich ihnen nicht geholfen habe. Warum auch! Spielen und stöpseln sollen die Kleinen untereinander, allein, finde ich. Auch sich um Spielzeug kloppen. Ich gehe da nur hin, um sie im Falle eines Auas zu trösten und dann VOR dem Einschlafen heim zu tragen. Was ich wirklich krass fand: ein Vater, der von einem Kind mit Sand beworfen wurde, und statt dem Bürschchen die Meinung zu geigen sich eine andere Bank gesucht hat.