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Manche Ereignisse werfen schon lange ihre Schatten voraus und auf einem davon freuen wir uns besonders in diesem Jahr: unser West-Kanada-Urlaub steht im Sommer an und wir können es kaum erwarten, dass unser Flieger losgeht. Um die Vorfreude zu steigern haben wir in letzter Zeit immer wieder diverse Kleinigkeiten vorbereitet, eine davon ist diese Pop-up Karte, die ich für den Geburtstag meines Mannes am vergangenen Sonntag gebastelt habe.
Als ich gefragt wurde, ob ich die Stifte aus dem Kreativ-Set von Pilot* ausprobieren und etwas damit basteln wollte, habe ich sofort zugesagt. Erstens, weil ich die Frixion Pens schon lange kannte und sie sehr gut mag (die kennt und benutzt Ihr bestimmt auch) und zweitens, weil ich neugierig war, die anderen Stifte zu sehen. Mir war nicht bewusst, dass es so viele unterschiedliche und vor allem in so vielen Farben gibt, umso mehr war also die Freude, als ich das Set bekam. Und da ich schon lange nicht mehr so ausgiebig etwas gezeichnet hatte, war mir schnell klar, dass ich etwas Gezeichnetes basteln möchte.
In meiner Kindheit hatte ich diverse Pop-up Bücher, die mich immer faszinierten – auch wegen des Mechanismus. Sie sahen immer so kompliziert aus und gleichzeitig spannend. Später gab es die Pop-Up Grußkarten zu kaufen, aber bisher kam ich irgendwie nie auf die Idee, auch eine basteln zu wollen. Aber jetzt!
Ich habe mich ein bisschen im Internet umgeschaut, um zu sehen, wie die Mechanik solcher Karten und Bücher aussieht. Kurzfristig habe ich mit der Idee geliebäugelt, mir sogar ein Buch darüber zu kaufen, man findet aber wirklich genug Infos und Videos online. Man kann wohl verschiedene Techniken anwenden, ich habe mich für meine erste Pop-up Karte für eine relativ einfache Technik entschieden. Man kann sich hierbei nur auf eine Ebene beschränken oder auch mehrere verwenden, wie ich es dann gemacht habe.
Nach und nach zeige ich Euch nun, wie man eine solche Karte wie meine bastelt.
Ihr braucht:
– Fotokarton in Weiß, zur Hälfte gefalzt
– Fotokarton in Hellblau, zur Hälfte gefalzt und etwas kleiner als das in Weiß
– Fotokarton in Weiß für die Elemente
– Schere & Papiercutter oder -skalpell
– Lineal
– Kleber (am besten Rollkleber)
– Abstandshalter / Klebepunkte (für den 3D Effekt)
– Bleistift
– Buntstifte, Fasermaler, Gelschreiber etc. in verschiedenen Farben
Aus dem Pilot-Kreativset konnte ich ganz viele Stifte für mein Projekt auswählen. Ich zeige Euch, welche Möglichkeiten es gibt (hier nur Beispielfarben). Obere Reihe, von links nach rechts:
– Fineliner Lettering Pen und Fineliner Drawing Pen
– Tintenroller FriXion Point (radierbar) – hier in Pink, Türkis und Lila
– Filzstifte FriXion Colors (auch radierbar)
– Marker FriXion Light (ebenso radierbar)
Untere Reihe, von links nach rechts:
– Gelschreiber G-2
– Gelschreiber Maica (sehr fein, 0,2 mm Strichbreite)
– Hi-Techpoint-Tintenroller V5 und V7
– Feinminenstift Color Eno (besonders weich, radierbar)
– Drehbleistift Croquis (gut für Schattierungen)
– Kalligrafie-Füller Parallel Pen (mit verschiedenen Farbpatronen)
Und nun geht’s los mit der Kartenbastelei:
Zuerst habe ich die Idee meiner Karte mit dem Bleistift lose gezeichnet. Das ist ganz wichtig, um einen Eindruck zu bekommen, welche Elemente wohin sollen. Dieser Schritt ist immer gut, egal, ob man etwas bastelt oder ob man etwas am Rechner in Illustrator & Co. zeichnet, ein Logo designt usw.
Dann habe ich aus einem normalen Papier eine einfache 3D-Variante meiner Karte gebastelt. Dieser Schritt ist ebenfalls wichtig, um den Mechanismus zu testen und um zu sehen, wie groß die Abstände sein sollen bzw. wie breit und lang die Schnitte.
Erst dann geht es ans “echte” Basteln! Auf der Rückseite der blauen Karte werden die Schnitte für die Laschen, die dann die Elemente der hinteren Ebenen halten, gemacht. Die Laschen werden dann geöffnet bzw. nach vorne gedrückt, am Ende soll das Ganze wie kleine, einzelne Stufen aussehen.
Nun müssen die Elemente gezeichnet werden, in diesem Beispiel die Wellen und die Walflosse. Wichtig ist dabei, zuerst zu zeichnen und erst dann auszuschneiden.
Ich fand es jedenfalls sehr toll, dass es so viele unterschiedliche Stifte gibt, so dass auch gröbere, aber auch ganz feine Details, wie diese winzige Flagge, möglich wurden.
Hier sind alle meine Elemente für die verschiedenen Ebenen. Die hintere Bergkette wird direkt auf die blaue Karte geklebt, daher auch die Aussparungen für die Laschen.
Manche Elemente habe ich nicht mit Laschen, sondern mit kleinen, doppelseitigen Klebepunkte als Abstandshalter (gibt’s im Bastelladen) geklebt, wie das Wasserflugzeug, das Wohnmobil, den Bären und das Kanu.
Nach und nach werden die Elemente dann auf die Laschen geklebt. Es ist wichtig, sie nur so breit wie nötig zu planen, so dass sie nicht benachbarte Laschen bedecken.
Elemente, die weiter nach vorne kommen, werden mit Laschen montiert, die wie das hier im Bild aussehen und die dann auf vorhandene Elemente aus weiter nach hinten gelegenen Ebenen geklebt werden. So ist man nicht nur auf die ursprünglich in der Karte geschnittenen Laschen angewiesen, sondern kann sogar noch mehr “3D” Effekte erzielen, in dem man mehrere Ebenen montiert.
Wenn alles zusammengeklebt ist, wird die blaue Karte in die weiße geklebt, am besten zuerst den Boden. Dann wird Kleber auf der Rückseite der oberen blauen Hälfte angebracht und die weiße Karte darauf geklappt und festgedrückt. Fertig!
Und so sieht meine Pop-up Karte aus verschiedenen Perspektiven aus – Ihr könnt so besser die Strukturen und Ebenen sehen. Das Ganze basiert auf dem Prinzip, dass beim Öffnen und Schließen der Karte die ganzen Elemente durch die Laschen “mitbewegt” werden und zusammenklappen oder sich aufrichten. Deshalb müssen alle Elemente irgendwie mit anderen verbunden sein, damit sie auch mitbewegt werden.
Die folgenden Fotos zeigen Euch Details der Karte. Wir werden jedenfalls eine Wohnmobiltour machen (ca. 3.500 km in drei Wochen stehen an), wir werden Vancouver sehen (die weiße Konstruktion, die wie fünf weiße Zelte aussieht, ist Canada Place am Hafen von Vancouver) und dort auch einen kleinen Wasserflugzeug-Ausflug machen…
…wir fahren dann mit der Fähre nach Vancover Island, wo wir in Victoria eine Wahlbeobachtungstour machen werden…
… dann Richtung Rocky Mountains zu den Nationalparks Banff und Jasper. Wir werden auf der Icefield Parkway fahren, wohl eine der schönsten Straßen der Welt und vielleicht auch auf einem der wunderbaren, türkisfarbenen Seen eine kleine Kanufahrt machen.
Es wird hoffentlich auch der eine oder andere Elch und Bär (aus sicheren Entfernung) zu beobachten sein, wir werden durch Canyons wandern und vielleicht auch im See baden.
Und ist Euch schon etwas aufgefallen, das gar nicht nach Kanada passt, aber auf meiner Karte vorhanden ist? Schaut mal auf der linken Seite der Karte. Genau, das ist die Space Needle aus Seattle, wir fliegen nämlich gar nicht direkt nach Kanada, sondern nach Seattle, wo wir das Museum of Flight und auch die Boeing Fabrik besuchen wollen (quasi Wunschpunkte unseres Sohnes), aber auch ein bisschen Shopping im Outlet ist dabei, bevor wir unser Wohnmobil abholen und die 250 km nach Vancouver fahren.
Hier noch ein Vorher-Nachher Bild, von der ersten Skizze über den ersten 3D Entwurf bis hin zur fertigen Pop-up Karte.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit meiner ersten Karte dieser Art! Probiert es auch mal aus, es ist eigentlich gar nicht so schwer zu basteln, wie es vielleicht beim ersten Anblick aussieht!
* Ganz lieben Dank an Pilot für die tollen Stifte aus dem Kreativ-Set und für die Einladung, etwas damit zu basteln, das hat mir viel Spaß gemacht!
Eclectic Hamilton sagt
WOW. Eine absolute Traumreise. Und die Karte ist wunderschön geworden! Hut ab.
Liebste Grüße von Ines
Kirsten R. sagt
Wow, ich bin schwer beeindruckt, liebe Ioana!
Deine Anleitung ist toll und verständlich und deine Karte ist grandios!
Mal sehen, ob ich mich da ran traue.
Und die Reise die ihr vorhabt ist natürlich der Hammer. Da musst du uns ganz viel Fotos zeigen.
Lieben Gruß,
Kirsten