Wenn ich abends ins Bett gehe und es a) nicht zu spät ist und / oder b) ich nicht zu müde bin und c) ich gerade kein Buch lese, schaue ich mich gerne bei Pinterest um. Das hat eine gewisse Entspannungswirkung auf mich und inspirieren tut es allemal! Und so kam es, dass ich schon letztes Jahr diese wunderbare Idee mit dem selbstgemachten, beleuchteten Weihnachtsbaum aus Ästen irgendwo bei Pinterest sah und unbedingt auch so einen haben wollte. Irgendwie hätte ich es aber nicht mehr rechtzeitig zu Weihnachten geschafft und daher verschob ich das Projekt gedanklich auf dieses Jahr.
Und nun, hier ist es, mein Weihnachtsbaum für die Wand!
Weil wir am Hang wohnen, ist es bei uns so, dass das Esszimmer “oben” und das Wohnzimmer “unten” ist, wo wir auch den großen Weihnachtsbaum aufstellen. Da aber die Kinder auch gerne einen Baum im Esszimmer haben wollten – denn hier verbringen wir viel Zeit (Hausaufgaben inklusive), kaufte ich in den letzten Jahren immer so einen kleinen Baum im Topf dafür. Aber seit jetzt ist Schluss damit: keine nadelnde Bäume mehr am Esstisch, sondern ein DIY Baum an der Wand.
Da ich nirgends eine Anleitung dafür fand, habe ich mich nach und nach an das Ganze rangetastet… Und so wird das gemacht (sorry, diesmal keine Making-of Bilder, aber in den Detailfotos könnt Ihr ein bisschen besser sehen, wie das Ganze gebaut ist):
1 – Äste sammeln, alle etwa gleich dick (1-3 Finger dick)
2 – Äste ggf. kürzen, so dass man 5-7 Stück hat, einer immer etwas (1-2 handbreit) länger als der vorherige
3 – Äste von der Rinde befreien (mit einem scharfen Messer, immer weg vom Körper “pellen”), ggf. putzen und gut trocknen lassen
4 – Äste mit einem matten Sprühlack in Weiß besprühen (am besten draußen oder in einem gut belüfteten Raum) und trocknen lassen
5 – Äste hinlegen, so, wie sie in etwa auf der Wand hängen sollen
6 – Eine Lichterkette (meine hat 80 Lichter, am besten mit warm-weißen Licht, das ist deutlich gemütlicher) mit weißem oder transparenten Kabel bereit legen und, beginnend beim kürzesten Ast, sie zick-zack-förmig bis zum “untersten”, längsten Ast auf die Äste platzieren
7 – Wenn alles passt, die Kabel der Lichterkette (meistens sind es 3 Kabel, die zusammen gewickelt sind) jeweils etwas auseinander ziehen und die Enden der Äste dadurch ziehen, so dass das Kabel nun an jeweils einem Ende jedes Astes befestigt ist.
8 – Das restliche Kabel an mehreren Stellen mit Nylonfaden an den Ästen binden
9 – Nylonfäden links und rechts an jedem Ast zuknoten (eins davon immer etwas lockerer – s. Punkt 11), so, dass der oberste Ast den kürzesten Faden hat und der unterste den längsten – alle Fäden treffen sich oben an gleicher Stelle (wir haben quasi mehrere “Dreiecke”, die übereinander liegen, deren oberste Ecke identisch ist, deren Seiten aus Nylonfäden bestehen und deren unteren Kanten die Äste sind)
10 – Eine Schraube an der Wand befestigen und das ganze “Paket” von Ästen und Kabel auf diese Schraube aufhängen.
11 – Feinarbeit – Nun kann man die Knoten der lockerer gebundenen Nylonfädenenden ggf. öffnen und die Position des jeweiligen Astes so justieren, dass er gerade liegt
12 – Das Ganze sieht auch so nett aus, man kann aber zum Schluss auch einige Baumkugeln aufhängen
13 – Lichterkette anschalten – fertig!
Einige Tipps:
– Auf
der Farbsprühdose steht “Verarbeitung ab 15 Grad”. Nun, bei mir waren es
etwa 5 Grad draußen und es war richtig schwer, den Dosenknopf zu drücken… Es hat trotzdem geklappt, auch wenn nicht so gut bzw. schnell. Und im Haus würde ich das wirklich nicht sprühen wollen, es stinkt ziemlich stark und lange und man braucht einen Karton o.ä., der als “Sprühraum” für die Äste dient, so dass man nicht auch die Umgebung weiß sprüht, sondern nur die Äste…
– Meinen “Baum” habe ich so aufgehängt, dass er direkt über einer Lichtschalterleiste hängt, die nun als “Stamm” dient und praktischerweise auch eine Steckdose beinhaltet. So hat meine Lichterkette keine Batterie, sondern ein (schwerer) Trafo und bei Nichtverwendung ziehe ich den Trafo ganz von dem Kabel ab (das geht), so dass der nicht schwer am Kabel hängt und die gesamte – durchaus sensible – Konstruktion aus dem Gleichgewicht bringt.
– Die Baumkugeln haben alle keine Schnüre, sondern diese feinen Metallaufhänger (wenn nicht vorhanden, einfach auseinander gezogene Büroklammern verwenden), die ich dann entweder um das Kabel oder auch um die Nylonfäden aufgehängt habe
So, klingt kompliziert, ist es aber nicht. Das Schwierigste war wirklich die Feinjustierung, so dass alle Äste parallel lagen und auch gerade – nicht so leicht, wenn sie zwar einzeln aufgehängt werden, sie aber dennoch mit der Lichterkette miteinander verbunden sind. Aber trotzdem: relativ schnell zu machen, sobald die Äste bemalt und trocken sind!
Und hier noch ein Bild “am Tag” – ich mag diesen Baum aber irgendwie besser abends und beleuchtet…
Und, seid Ihr auch so Pinterest-Schauer-am-Abend-vorm-ins-Bett-gehen? Und würdet Ihr auch so eine andere Art Weihnachtsbaum in Betracht ziehen?
Ich bringe das jedenfalls gleich zu RUMS und muss noch den Adventskalender (bzw. diesen und diesen und diesen hier…) aufstellen, das wollte ich nicht tun, solange die Kinder noch wach waren…
Habt eine schöne Adventszeit!
Lilamalerie sagt
Liebe Ionna,
mir gings genau wie dir. Irgendwo hatte mal so einen Baum gesehen, schon letztes Jahr, und fand die Idee klasse.
Nun kaum ein Jahr später ;-), habe ich ihn realisiert, endlich!
Der Sturm Ende November war mir dabei sehr hilfreich, denn am nächsten Tag, huschte ich, nach der Arbeit, durch einen Park und sammelte abgebrochene Äste auf. (Da wir keinen Garten haben, war das meine Chance an Äste zu kommen).
Wenn mich dabei jemand beobachtet hat, dann dachte der bestimmt auch: Verwirrte unterwegs! ;-))
Nun auf jeden Fall habe ich daraus dann auch so eine Tanne konstruiert.
Allerdings an der Küchentür und ohne Lichterkette (Das sieht aber toll aus bei dir!!!)
In den nächsten Tagen werde ich ihn in meinem Blog auch zeigen.
Da bist du schon weiter als ich, ich muss erst mal Fotos machen. Dafür habe ich aber geschafft wenige Bilder vom Making zu machen.
GLG, Monika
Stef sagt
Hallo Ioana,
ich lass mich auch unheimlich gern auf Pinterest inspirieren. So einen "Tannenbaum" hatte ich mir letztes Jahr auch schon gebaut. Aber Deiner ist viel schöner, um nicht zu sagen, wunderwunderschön geworden. Ich war richtig beim Licht-aus-Bild überrascht, wie anders er doch bei Tageslicht wirkt. Ein tolles Teil!
Ich wünsche Euch eine schöne Advents- und Weihnachtszeit am neuen Tannenbaum.
LG Stef
Janina W. sagt
Dein Weihnachtsbaum für die Wand sieht sehr aehr schön aus! Muss ich mir unbedingt merken, um vielleicht nächstes Jahr auch so einen zu basteln. Auch ich stöbere unheimlich gerne auf Pinterest.
LG Janina
SehnSuchtsSachen sagt
Ach wie hübsch!
Liebe Grüße, Anett.
Anonym sagt
Wow, sieht der schön aus! Feierlich-festlich mit brennenden Lichtern, aber auch sehr dekorativ "mit ohne Lichtern"! Du hast Dir ja eine Menge Arbeit gemacht, aber es hat sich gelohnt! Wunder-, wunderschön!!
Wünsche Dir einen fröhlichen Advent,
Angelika
Karin sagt
Wow, der sieht megatoll aus! Gefällt mir auch bei Tag, also unbeleuchtet total gut!
Schöne Dinge von Sonnenblume sagt
Wow, der sieht klasse aus. Leider fehlt mir für so was eine Wand.
Grüße Sonnenblume