Nächste Woche ist es wieder soweit: ein Kindergeburtstag steht an, meine Große wird zehn! Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Und da ich mir zuletzt intensiv Gedanken zur Feier und auch zur Torte gemacht habe, packe ich heute meinen Koffer und nehme mit… die bisherigen Motivtorten, die ich im Laufe der Jahre so gebacken und verziert habe, für Euch zu sehen und zur Inspiration, vielleicht. Und Fondant nehme ich auch mit (alle Menschen, die Zucker in der Kinderernährung für ungesund betrachten – hmmm, ich auch, gewissermassen… – sollen jetzt nicht mehr weiterlesen!).
Denn ich bekenne mich dazu: seit dem ich vor einigen Jahren zufällig ein Blog – der Tortentante – über Motivtorten entdeckte, war es um mich geschehen. Ich mag Kuchen (Nachtrag: am liebsten Apfel- und Käsekuchen, keine Streusel) und Torten und mag ich auch (aber auf keinen Fall mit Buttercreme, das kann ich gar nicht haben, lieber Schoko- oder Baisertorte) und mit Fondant kann man auch so viel Schönes schaffen! Manche werden jetzt sagen, eine normale Torte tut’s auch beim Kindergeburtstag auch. Ja, das stimmt. Zumal sie im Nu von den Gästen gegessen wird, also wozu die ganze Mühe stundenlang in der Küche? Aber: ich mag meine Kreativität auch in diesem Bereich ausleben, daher. Es sieht gut aus. Und die Kinder sind happy. So, genug Rechtfertigung.
Die erste Motivtorte habe ich gemacht, als meine Tochter sechs wurde und einen Feen- und Elfengeburtstag feiern wollte. (Den zwei Jungs, die als “Elfen” auch eingeladen waren und von ihren Mamas in grünen Shirts angezogen wurden, wurde irgendwann dieses ganze Feenzeugs, Flügel und Feenstäbe zu peinlich und liefen nach Hause ;-)). Zugegeben, diese Torte ist nicht mit Fondant, sondern mit Marzipan überzogen, den ich mit Lebensmittelfarbe gepinselt habe, mangels Erfahrung in Marzipan- und Fondantfärben. Zufällig fand ich in einem kleinen Laden diese kleine Gartenfee von Playmobil, die perfekt dazu passte. Einige Blümchen und grüner Zucker dazu, fertig!
Ein Jahr später, Torte Nummer zwei. Diesmal sollte es ein Filly-Geburtstag sein, immerhin nur mit Mädchen als Gäste. Da hätten die Jungs wahrscheinlich von Anfang an gar nicht kommen wollen. Inspiration fand ich hier im Internet (Pinterest kannte ich noch nicht – oder gab’s das überhaupt schon 2012?). Die großen Türme sind eigentlich leere Küchenrollen, in Frischhaltefolie eingewickelt, mit Fondant überzogen und mit Zuckerschrift-Stifte “bemalt”. Die kleinen Türme sind Klopapierrollen (was mal alles daraus machen kann ;-)).
Meine erste Erfahrung mit Fondant: ich habe dem Rat von Monika – der Tortentante – gefolgt und guten gekauft (von Callebaut), der reißt kaum und lässt sich wunderbar verarbeiten (färben übrigens auch). Am besten auch in einem langen – meiner ist 50 cm lang – Fondantroller / Teigroller aus Silikon investieren, das ist deutlich besser als das normale Nudelholz.
Unter dem Fondant war Ganache, das ist eine Creme aus Schokolade – hier weiße – und Sahne, die je nach Konsistenz als Füllung oder als Schicht unter dem Fondant benutzt wird (weil sich Fondant nicht so gut auf einer krümmelnden Torten überziehen und glatt streichen lässt). Noch mehr Kalorien, ich weiß!!! Aber lecker: die weiße Ganache schmeckt wie das Weiße aus dem Ü-Ei. Nicht jede Torte eignet sich für Fondant – die mit Sahne eher nicht, es gibt aber auch dafür Möglichkeiten.
Rezepte für Ganache & Co. und enorm viele Tipps findet Ihr auch auf dem Blog der Tortentante – ich habe da Stunden verbracht mit dem Lesen… Auch wenn meine Torte nicht so perfekt aussieht wie das Original (Link vom “Chefkoch” oben): die großen Augen meiner Tochter und ihrer Freundinnen waren unbezahlbar!
So, jetzt war mein Kleiner auch groß genug, um Geburtstag mit den Freunden zu feiern und da er damals total in Winnie Pooh Modus war, sollte der Geburtstag auch so sein. Den Kuchen habe ich im Durchmesser kleiner als normal gemacht bzw. es kann sein, dass das zwei übereinander gestapelt waren, vom oberen Teil habe ich aus der Mitte etwas weggenommen, so dass das Ganze wie ein Honigtopf aussah – falsche Rechtschreibung inklusive, denn die Figuren aus Winnie Pooh schreiben ja so. Die Luftballons sind Wasserbomben mit Luft und ohne Wasser und auf Floristendraht (auch von einem Tortenbedarfladen im Internet) gebunden, Pooh, Ferkel und Tigger, die Figuren aus Marzipan, gab’s zufällig im Supermarkt. Die Bienen habe ich selber aus Fondant gemacht.
Achter Geburtstag meiner Großen – ein Märchen-Geburtstag. Und zwar nicht moderne, sondern klassische Märchen. Bei einem Spiel, das wir dabei gemacht haben war ich erstaunt, wie viel die Kinder heutzutage sich mit den klassischen Märchen – Grimm, Andersen… – doch auskennen, trotz Tinkerbell, Cars & Co Konsum.
Auch wenn das nicht wie eine Torte aussieht, sondern wie ein Lebkuchenhaus – das ist eine. Besser gesagt sogar zwei. Denn unten ist eine ganz normale runde (meine Französische Schokotarte) und das Haus ist aus einem weiteren, kastenförmigen Kuchen gemacht (Teile geschnitten und schichtweise aufeinander gestapelt). Das Dach ist aus Neapolitaner Waffel (ähnlich wie das, was im Supermarkt sonst mit Schaum gefüllt ist), hatte ich aus Rumänien mitgebracht, denn dort wird das so blattweise verkauft. Das Verzieren hat am meisten Spaß gemacht – diesmal Fondant UND viel Zuckerguss.
Die Hexe und Hänsel und Gretel habe ich irgendwo im Internet gekauft, diese Minilebkuchen aus Zucker und Brezel auch. Fondant hatte ich diesmal direkt gefärbt gekauft – das reißt schnell, die Qualität ist nicht so gut. Lieber den guten weißen kaufen und mit Pastenfarben (keine flüssigen Farben!) färben.
Fast ein halbes Jahr später war wieder mein Junge dran und nichts außer Cars sollte es sein (er mag aber auch die klassischen Märchen ;-)). Das war mal wieder ein Kastenkuchen, den ich nach und nach geschnitzt habe (nicht so einfach…) und mit Ganache und Fondant (auch nicht so einfach) überzogen habe. Die Räder sind aus Lakritz.
Die letzen zwei Kuchen habt Ihr hier und hier auf dem Blog schon gesehen: den ganz weißen mit der Rose (meine erste Blüte!) zum Alice im Wunderland Geburtstag meiner Tochter und den Planes-Kuchen zum Flughagen-Geburtstag meines Sohnes.
Nächste Woche feiern wir eine Hawaii-Party! Bleibt gespannt, denn wenn mir die Torte so gelingt, wie ich mir das vorgestellt und gezeichnet habe, dann wird das eine Hammer-Torte sein! 😉 Zeigen tue ich Euch das aber erst Ende September.
Habt ein schönes Wochenende!
Verlinkt bei Freutag.
frau nahtlust sagt
Wow – ich bin schwer beeindruckt, Ioana. spontan bin ich weder Torten- noch Motivtortenfan (was das Essen betrifft, da ist mir ein Obstkuchen oder ein einfacher rührkuchen tatsächlich lieber), aber für mein Auge sind deine Meisterwerke ein echter Genuss! Die sind ja wunderschön geworden, und ich bin sicher, du warst trotz Geburtstagskind die Heldin des Tages! Klasse! Nun bin ich gespannt auf die nächste Torte, aber ich weiß jetzt schon: Sie wird genial aussehen!
LG. susanne
Miss-Red-Fox sagt
Liebe Susanne, danke! Jetzt habe ich das auch im Nachtrag geschrieben: ich mag lieber auch "normalen" Kuchen, vom Blech, mit Äpfel oder Käsekuchen und auch nicht alle Torten. Zum Geburtstag müssen sie ja aber sein. Ich weiß nicht, ab welchem Alter Kinder realisieren, was man alles für sie – vor allem im Alltag – tut, Geburtstagsvorbereitungen inklusive. Ich war bestimmt nicht die Heldin des Tages, muss auch nicht sein, das Geburtstagskind hat da Vorrang. Und ich mag mich auch nicht wichtig machen. Hauptsache, mein Kind ist glücklich.
Liebe Grüße
Ioana
*nane sagt
OMG, was eine Arbeit…und das in der Küche – so gar nichts für mich…..meine Kreativität lebe ich in allen Bereichen aus, AUßER in der Küche 🙂
Ich muss sagen, die sehen alle total klasse aus und ich wäre froh, wenn ich in diesem Bereich etwas motivierter wäre 🙂
Die Torte mit den Türmen ist ja wohl der absolute Hammer, aber alle anderen auch….kannst stolz auf Dich sein, da muss man jede Menge Geduld haben um so schöne und liebevoll gestaltete Torten zu backen und zu verzieren !
Liebe Grüße
Nane
Miss-Red-Fox sagt
Danke liebe Nane. In der Küche bin ich sonst auch nicht besonders kreativ ;-). Aber das hier sehe ich ein bisschen wie basteln, bei der Arbeit für Kinder kann man sich so richtig austoben, finde ich, da ist alles nicht so strikt. Die Kunst ist aber – das kennst Du bestimmt -, und das habe ich nicht geschrieben, fällt mir gerade ein, die Torte dann zu machen, wenn das Kind das nicht sieht und vor allem sie dann zu verstecken, bis es soweit ist. Meistens gebe ich das der Nachbarin, ich habe nur einen Kühlschrank… 😉 LG Ioana
www. merlanne.lu sagt
Hut ab für die Geduld und Kreativität. Deine Kids können stolz auf eine so kreative Mutter sein. Ich bin mal gespannt auf die September-Torte.
Liebe Grüsse,
Claudine
glückszauber sagt
Liebe Ioana,
wow, was für tolle Torten! Ich bin ganz begeistert, was man mit Fondant so alles machen kann. Da ich gerade erst begonnen habe, mich mit meinem ersten Fondantpäckchen auseinanderzusetzen, kann ich mir solche Kunstwerke noch nicht so wirklich vorstellen, aber das kommt bestimmt noch. 😉
Liebe Grüße,
Sarah
Claudia sagt
Wow, mal wieder! Da hast du dich ja schon mächtig ins Zeug gelegt.
Da bin ich gespannt, was du diesmal zauberst.
Liebe Grüße
Claudia
Fee von fairy likes... sagt
Unglaublich, liebe Ioana! Wie lange hast Du dafür in der Küche gestanden und vor allem: konntest Du die Meisterwerke bis zum Geburtstag vor Deinen Kindern verstecken? Hawaii wird bestimmt auch ein Knaller … ich freu mich auf die Bilder. Lieben Gruß von Fee
Kelleyn Rothaermel sagt
Adorable cake!