Wenn ich an ein Gericht denke, was bei diesem winterlichen Wetter guttut, dann ist das eine leckere, kräftige Suppe. Ob Kartoffel-, Hähnchen-Zitronen-, Klößchen-, Tomatensuppe, oder, exotischer, vielleicht Tom Kha Gai, das macht kein Unterschied für mich – sie sind alle lecker und wärmen gut nach einem Spaziergang durch den Schnee.
Bei uns zu Hause in Rumänien gab es immer eine Suppe zu Mittag, vor dem Hauptgericht. Dort unterscheidet man allerdings zwischen Suppe und “Ciorba”, letztere ist etwas sauer, sei es durch Zitronensaft oder durch “Borṣ”. Borṣ (ausgesprochen Borsch) ist ein gelblich trübe Flüssigkeit, die man aus Weizen- oder Roggenkleie herstellt, vitaminreich und kalorienarm. Man kann es auch roh trinken, aber besser ist es, für Suppen es einmal aufkochen zu lassen, da es ein Gärprodukt ist. Der rumänische Borṣ (hier in Deutschland etwa wie Brottrunk – aus der Drogerie z. B.) ist nicht gleich mit dem russischen / ukrainischen, der ist rot und wird aus Rote Bete gemacht.
So, für eine leckere “ciorba de periṣoare” (periṣoare (ausgesprochen perischoare) = gekochte Hackfleischbällchen) braucht Ihr:
– 1,7 Liter Wasser
– 3 Möhren
– 1 Petersilienwurzel
– ggf. auch 1 große Kartoffel, wer möchte
– 1 Zwiebel
– 100 g Rundkornreis (Milch- oder Risottoreis)
– 500 g Hackfleisch gemischt
– 1 Ei
– 200 ml Borṣ oder 2-3 EL Brottrunk (es ist viel saurer als Bors)
– 500 ml passierte Tomaten
– 1/2 Würfel Gemüsebrühe (entsprechend 500 ml Wasser)
– Dill, gehackt (frisch oder aus der Tiefkühltruhe)
– Liebstöckel, gehackt (frisch oder getrocknet)
Das Geheimnis dieser Suppe ist nicht nur der Borṣ, sondern die Kräuter – Dill und Liebstöckel. Dadurch wird die Suppe besonders aromatisch. Ohne Kräuter ist es “nur” eine säuerliche Tomatensuppe…
Für die Hackfleischbällchen das Hackfleisch, das Ei, den Reis (gewaschen), etwas Dill und die fein gehackte Zwiebel mit den Händen gut mischen, salzen und pfeffern. Mit nassen Händen kleine Bällchen aua der Masse formen (ca. 2-3 cm im Durchmesser), auf ein Küchenbrett legen.
Gemüse putzen und am Stück ins Wasser geben und kochen lassen, Brühwürfel dazu geben. Wenn das Gemüse gar ist (aber nicht zu weich), herausnehmen und die Hackfleischbällchen ins kochende Wasser geben. Sie sind gar, wenn der Reis weich ist (irgendwann fangen sie an, an der Oberfläche zu schwimmen, ab dann kann man prüfen, wie weich der Reis ist).
Gekochtes und mittlerweile gekühltes Gemüse fein schneiden und in die Suppe geben. Passierte Tomaten dazu geben.
Borṣ oder Brottrunk einmal aufkochen und nach und nach in die Suppe geben, dabei immer wieder den Geschmack probieren, damit die Suppe nicht zu sauer wird.
Am Ende die Kräuter in die Suppe geben.
Man kann “Ciorba de periṣoare” mit einem Klecks Schmand und / oder mit “Mamaliga” servieren, das ist rumänische Polenta.
Guten Appetit!
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