Sommer, Sonne, Sonnenschein… Urlaub im Garten ist wahrscheinlich eine der besten Optionen für diesen Sommer und daher zeige ich Euch heute beim #12giftswithlove eine Geschenkidee für Picknick-Liebhaber und die, die öfter im Garten oder – mit Abstand – im Park oder in der Waldlichtung picknicken werden.
Gestern zum Weltkindertag haben wir sie eingeweiht, es gab u.a. Kirschen und Erdbeeren und Limonade. Früher, als ich Kind war, kaufte meine Mama meinem Bruder und mir immer Kirschen und Erdbeeren pünktlich zum 1. Juni, und diese kleine Tradition habe ich mit meinen Kindern auch fortgeführt :-).
Diese Idee ist schon recht lange auf meiner To-Do-DIY Liste, es scheiterte immer wieder daran, dass ich nicht eine der wichtigsten “Zutaten” fand. Aber irgendwann habe ich doch einen Blogpost entdeckt, wo ich die richtige Inspiration fand, ging einkaufen und hier ist es, mein DIY: Upcycling Servietten aus alten Jeans, die ich mit Muster bleichen konnte.
Jeansbeine habe ich schon mal “verarbeitet”, hier könnt Ihr das nachlesen. Damals sind aber aus Kinderjeansbeine kleine Etuis geworden.
Die Sache ist so: als ich vor Ewigkeiten über diese Idee stolperte, war das auf einem amerikanischen Blog. Dort haben sie aber offenbar Bleichstifte, mit denen man präzise arbeiten kann, oder aber man kann die Bleiche einfach so in der Flasche kaufen. Hier ist es anders, immer wieder weniger Putzmittel enthalten Chlor, geschweige denn man kann Bleiche “pur” kaufen. Oder ich hab’s einfach nicht entdecken können.
Aber im besagten deutschsprachigen Blogpost ging es um diverse chlorbasierten Reinigungsmitteln, die man hier kaufen kann, ich habe mich für Danklorix entschieden, weil es das einizige war, was ich bei uns in der Drogerie fand. Ich benutze kein Chlor im Haus zum Reinigen, aber für Bastelzwecke ist so eine Flasche doch gut ;-).
Material & Werkzeug:
- eine alte Herrenjeans, möglichst breit (also nichts von diesen neueren Skinny-Dinger)
- Schere
- Nahttrenner oder Nagelschere
- Stoffmarker oder Stoffkreide
- Nähmaschine
- Stecknadel
- Putzmittel auf Chlorbasis (z.B. halt Danklorix)
- dünne Pinsel und Bleistift mit Radiergummi am Ende
- Handschuhe
How-to:
Zuerst einmal der wichtige Hinweis: beim Bleichen draußen arbeiten oder sehr gut lüften, Handschuhe (hautreizend!) und eventuell ältere Klamotten dabei tragen und vorsichtig sein! Mit chlorhaltigen Mitteln ist nicht zu spaßen, es können giftige Gase entstehen (vor allem, wenn man auch andere Chemieprodukte gleichzeitig verwendet). Kinder fernhalten! Und natürlich die Packungsanweisungen beachten. Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr!
- Jeansbeine in Stücken schneiden, meine “Stücke” sind ca. 27 cm hoch gewesen. Dabei eignen sich hier besser die Saum- bzw. die Knie-Stücke, je höher man geht, desto schiefer ist der Stoff und man muss mehr wegschneiden, um Rechtecke zu bekommen. Ich mag keine quadratische Servietten, finde sie zu groß, daher sind meine Servietten hier rechteckig. Wer quadratische Servietten haben möchte, muss natürlich höhere Stücke schneiden.
- Bei den ganz unteren Stücken den Saum wegschneiden.
- Mit einem Nahttrenner oder mit einer Nagelschere eine Naht des Hosenbeins trennen, am liebsten die, die nicht doppelt genäht ist.
- Mit Geodreieck / Lineal / zu Not auch mithilfe eines rechteckigen Karton ein Rechteck aus dem Jeansstück ausschneiden.
- Das Rechteck nun mit einer Drumherum-Naht (ca. 1 cm von der Kante entfernt) versehen, kurze Stichlänge wählen (vielleicht 1,4-1,6, mehr nicht!).
- Nun kommt das langwierige Part: Fäden ziehen. Mithilfe einer Stecknadel oder, einfacher, mit der Nagelschere, Faden für Faden auf jeder Seite ziehen, bis kurz vor der eben erfolgten Naht. Dauert und ist eine kleine Sauerei…
- Nun Motiv “malen” bzw. bleichen: etwas Danklorix in einen Becher geben, Motive – hier Beerenzweige – mithilfe einer feinen Pinsel und eines Radiergummis (am Ende eines Bleistifts) malen bzw. tupfen. Man kann den Effekt nicht sofort sehen, dauert ein bisschen. Daher: in die Sonne geben (beschleunigt das Bleichen), wiederholen, wenn Euch das Ganze nicht hell genug ist. Am Ende gut mit klarem Wasser spülen (weiterhin Handschuhe tragen) und dann in die Waschmaschine geben.
- Weil mir die weißen Fransen nicht gefallen habe, habe ich diese nach dem Waschen kurzerhand bis knapp vor der Naht weggeschnitten, die kurzen Kanten dann umgeklappt und knappkantig mit der Nähmaschine gesteppt.
Wie gesagt, ich finde quadratische Servietten etwas zu groß, daher habe ich mich hier für rechteckige entschieden, aber ich hätte natürlich die Jeansstücke höher schneiden können. So sind meine Servietten mehr breit als hoch, aber ich finde das ok. Alternativ kann man sie doch ein bisschen höher schneiden und als Platzmatten verwenden. Wenn Ihr dabei noch eine Jeans-Potasche darauf näht, kann man darin das Besteck aufbewahren ;-).
Ich habe vier Servietten gemacht und sie leicht unterschiedlich mit Muster verziert:
Hier könnt Ihr ein Detail sehen:
Für ein Picknick im Garten sind sie jedenfalls super geeignet und natürlich kann man sie auch wunderbar verschenken. Ich werde meine Servietten aber nicht verschenken, das ist quasi ein Geschenk an mich und an meine Familie. Wir werden sicherlich des Öfteren im Sommer draußen frühstücken und die Servietten verwenden.
Das Ganze Prozedere mit dem Fädenziehen hat mich gedanklich Anfang der 90er versetzt, da waren Fransenjeans total in Mode bei uns (hier womöglich schon einige Jahre früher, aber nach Rumänien sind die westlichen Trends nur zögerlich gekommen und schon gar nicht vor der Wende 1989). Ich hatte damals, noch auf dem Gymnasium, jedenfalls kurzerhand die Knie meiner Jeans durchtrennt und einige Fäden gezogen, sodass sie modisch fransig aussahen ;-).
Habt Ihr schon mal mit Bleiche gearbeitet? Und Fäden gezogen? Erzählt mal!
Viel Freude beim Nachbasteln und Nähen und passt auf mit der Chlorlösung! Das nächste #12giftswithlove ist am 7. Juli und das Thema ist „Wassermelone“.
Yna sagt
ach nööö, jetzt ist mein ganzer Text weg….
Also noch mal. Wollte ich immer mal ausprobieren und bin auch an der richtigen Bleiche gescheitert. Letzt habe ich was in der Drogerie gesehen, war mir aber nicht sicher. Danklorix? Schaue ich mal. Nur der Gedanke mir so ne Flasche “Gift” ins Haus zu stellen, um mal ein DIY auszuprobieren, schreckt mich noch etwas ab… da müsste ich schon mal überlegen, wofür ich das sonst noch verwenden könnte….
Lieben Gruß, Yna