Es ist wieder Zeit für ein #12giftswithlove Geschenk und heute zeige ich Euch eine Idee für Muttertag: ich habe ein Bild mit gepressten Blumen gemacht.
Vielleicht sagt Ihr jetzt: “Was soll denn neu an der Idee sein?”, und Ihr hättet damit völlig recht. Ja, die Idee mit gepressten Blumen ist nicht neu und dass man sie als Bild im Bilderrahmen arrangiert, wahrscheinlich auch nicht. Aber WIE ich die Blumen gepresst habe und vor allem wie schnell, das ist anders, als Ihr vielleicht denkt ;-).
Als Kind habe ich, wie wahrscheinlich ganz viele von Euch, Blumen und Blätter in einer Blumenpresse gepresst. Bei uns in Rumänien waren es große Kladden, vielleicht in DIN A3, mit Hartcovern und Bändchen zum Binden, an der Seite. Nichts Besonderes an sich, eigentlich “nur” ein Buch und keine eigentliche Presse, aber es hatte funktioniert. Blume zwischen zwei Papierseiten rein, Gewichte oder viele weitere Bücher darauf – lange warten – fertig.
Sogar für die Schule mussten wir viele Blumen und Pflanzen pressen, ich erinnere mich sehr gut, dass wir sogar aus einem Radieschen eine sehr dünne Scheibe geschnitten haben, 1-2 Blätter dran gelassen und das so gepresst. Und manchmal fand ich sogar in echten Büchern noch nach Jahren dort vergessene, gepresste Blumen.
So oder ähnlich kennt Ihr bestimmt auch das Blumenpressen, nicht wahr? Wichtig dabei war auf jeden Fall, dass man lange wartet – mehrere Tage auf jeden Fall, bis die Blumen richtig trocken wurden, und sehr flach wurden sie dabei, je nach Blume bzw. Pflanze, dennoch nicht.
Heute zeige ich Euch eine Methode, die ich bei Pinterest entdeckt habe (den Link habe aber leider nicht mehr gespeichert, sondern mir nur die Idee an sich gemerkt), die die Blumen dazu bringt a) in Minutenschnelle zu trocknen und b) dass sie richtig flach werden.
Dafür braucht man lediglich zwei Feuersteine / Schamottsteine, die kann man online kaufen, aber wahrscheinlich auch im Baumarkt. Ah ja, und eine Mikrowelle braucht Ihr auch. Unerwartet, oder?
Dadurch, dass diese Steine Hitze gut speichern können, können sie Pflanzen schnell Feuchtigkeit entziehen.
Wegen der Blumen: ich habe sogar versucht, eine Magnolienblüte zu pressen, samt ein bisschen Zweig: es geht. Auch, wenn so eine Blume richtig “fleischig” und voll ist, hat die Methode funktioniert, richtig schön wurde die Blume danach aber nicht, weil sie bräunlich wurde. Bei manchen Blumen und Pflanzen funktioniert die Methode aber perfekt und sie behalten sogar viel ihrer ursprünglichen Farbe, manche werden aber gelblich / bräunlich. Probiert es selbst aus, experimentiert ein bisschen und entscheidet Euch erst dann für die Blumen, die Ihr für Euer Bild auswählt.
Für mein Bild habe ich am Ende Kirschblüten, Felsenbirne, Schleierkraut (ist das in Lila auch Schleierkraut?), Palmblätter und diese Dinger in Violett benutzt. Wie die heißen, weiß ich leider nicht, die haben aber perfekt funktioniert bzw. wurden perfekt und flach gepresst und die Farbe haben sie auch behalten.
Ihr braucht also:
Material & Werkzeug:
- 2 Schamottsteine
- Mikrowelle (alternativ geht womöglich auch Backofen – ein Gedanke dazu lest Ihr bitte in den Kommentaren nach)
- Blumen und Blätter
- 2 Stück Baumwollstoff, so groß wie die Steine
- Ofenhandschuhe
- 2 identische Bilderrahmen (oder 1 Bilderrahmen und eine weitere Glasscheibe, die dazu passt)
How-to:
- Den ersten Stein auf den Tisch legen
- Ein Baumwollstück darauf legen
- Blumen darauf legen
- Tuch Nummer zwei ist jetzt an der Reihe
- Und der zweite Stein kommt am Ende obendrauf
- Ihr habt jetzt also ein “Sandwich”: Stein-Baumwolle-Blumen-Baumwolle-Stein.
Bitte nicht zusammenpressen! Das wird schon in der Mikrowelle von alleine flach!
Nun dieses “Sandwich” in die Mikrowelle geben und diese für 1-3 Minuten bei 600 Watt laufen lassen. Kleine, zarte Blumen und Pflanzen brauchen nur 1 Minute, 3 Minuten habe ich für meine Magnolie gebraucht. Nach dieser Zeit den obersten Stein wegnehmen (Achtung, Ofenhandschuhe benutzen, der kann heiß sein!) und die restliche “Konstruktion” für weitere 30 Sekunden laufen lassen. So trocknen die Blumen endgültig.
Das Ergebnis: trockene und flache Blumen, in Minutenschnelle:
Ihr könnt so nach und nach alle Euren Blumen “pressen” und dann geht’s ans Basteln:
- Beide Bilderrahmen auseinandernehmen, beim ersten Bild bleibt nur der Rahmen selbst und die Glasscheibe, vom zweiten Bild brauchen wir nur die Glasscheibe
- Bild 1 mit dem Rahmen nach unten und mit der Glasscheibe nach oben auf den Tisch legen und anfangen, Blumen und Pflanzen daraufzulegen
- Ich habe so etwas wie eine Blumenwiese zusammengestellt, mein “Gras” sind einzelne Blätter eines Palmblattes, das ich im Blumenladen gekauft habe. Farn würde auch super funktionieren.
- Die Blumen bewegen sich etwas auf der Glasscheibe, daher muss man hier geduldig und mit einer ruhigen Hand arbeiten. Wer unbedingt möchte, kann man die Blumen – sollten sie bis zum unteren Rand des Bildes reichen, dort mit einem Tropfen Heißkleber fixieren – ich habe mich aber dagegen entschieden
- Am Ende die zweite Glasscheibe darauf legen und den Rahmen mit den Metallclips an der Seite schließen. Ihr müsst hier vorsichtig arbeiten, die Glasscheibe ist dicker als die ursprüngliche MDF-Rückseite des Rahmens. Falls die Metallclips zu lang sind (und dann von vorne durch die Glasscheibe sichtbar), kann man sie vielleicht mit einer Zange etwas kürzen bzw. biegen (meine waren aber kurz genug)
Jetzt ist das Bild fertig und kann eingepackt und verschenkt oder natürlich auch aufgehängt werden.
Vor allem für diejenigen, die ihre Mütter dieses Jahr nicht besuchen können – und das werden leider bestimmt viele sein – ist das vielleicht eine schöne Geschenkidee für ihre Mamas. Blumen verschicken, aber solche, die unterwegs nicht verwelken.
Was meint Ihr dazu? Ich habe diese Idee gerne umgesetzt, denn solche schnellen und easy-peasy DIYs mag ich am liebsten.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachbasteln! Der nächste 12giftswithlove-Termin ist übrigens am 10. Mai!
PS. Und wer noch eine weitere Geschenkidee mit Blumen für seine Mama sucht: ich habe einige Papierblumenkränze in meinem Shop. Und die verwelken auch nicht ;-).
Nicole vom Dekoversum sagt
Das ist eine super Idee! Wir haben keine Mikrowelle, aber im Backofen müsste das auch klappen, oder? Vielleicht ein paar Minuten länger und die Steine erst mal im Backofen vorheizen… Was meinst Du?
Ich finde übrigens auch immer noch in Büchern gepresste Blumen von früher 😉
Liebe Grüße
Nicole
miss red fox sagt
Danke Nicole! Ja, im Backofen müsste das auch funktionieren, ausprobiert habe ich das allerdings nicht. Ich vermute aber, mehr als 40, max. 50 Grad warm darf der aber nicht sein, sonst verkohlen die Blumen womöglich oder werden braun. Und dann ggf. noch weniger Zeit pressen, als in der Mikrowelle notwendig.
Lieber mit einer kleinen Temperatur anfangen und ausprobieren. Bei der Mikrowelle habe ich gemerkt, dass die Steine mit jedem Mal heißer wurden (und sie brauchen auch lange, bis sie wieder kühl sind), daher ist wahrscheinlich vorheizen im Ofen eine gute Idee und dann die Blumen ganz kurz pressen.
Liebe Grüße und viel Erfolg!