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Jeder, der mich gut kennt, weiß, dass ich kreative Herausforderungen mag und dass ich auch immer wieder gerne neue Materialien und Kreativtechniken ausprobiere.
Ich habe ein DIY Blog und bastele hauptsächlich – mit Papier, Stempeln, Holz… aber DIY ist mehr als das, DIY ist ja schließlich “selber machen”, auch im handwerklichen Sinn.
Daher war ich besonders froh, als Erismann* mich fragte, ob ich nicht etwas bei uns im Haus tapezieren möchte und das auf meinem Blog zeige. Für sie hatte ich ja schon, wie Ihr das vielleicht gesehen habt, bereits das kleine DIY mit dem 2-in-1 Tablett gemacht.
Bisher haben wir uns tatsächlich nicht ans Tapezieren getraut. Es kam uns irgendwie immer einfacher vor, Wände zu streichen, als zu tapezieren. Rolle und Farbe besorgen, Türen und Fenster abkleben, Boden abdecken, streichen – fertig. In Mietwohnungen davor sowieso nicht, aber auch nicht jetzt im eigenen Haus. Bis auf einige wenige Wänden ist alles weiß, schön hell und unkompliziert.
Nun kam die Anfrage von Erismann tatsächlich zu einem guten Zeitpunkt, denn das Spielzimmer der Kinder im Untergeschoss wollten wir sowieso als nächstes Projekt angehen. Unser Sohn hatte da anfangs, kurz nach dem Umzug, in seinem kindlichen Spieltrieb eine große Wand komplett bekritzelt. Das sah nur leider nicht wirklich schön aus. Nun kamen wir leider nicht ran an die Farbe, die der Maler verwendete und ihn erreichten wir auch nicht mehr, er ging irgendwann in Rente. Er hatte nämlich nicht die übliche weiße Farbe verwendet, sondern ein dunkleres Weiß. Mit normalem Weiß hätten wir also das ganze Zimmer streichen müssen, damit man keine Farbunterschiede sehen konnte.
Hier das “Vorher”-Bild… nicht so schön:
Die Lösung war also, in Zusammenarbeit mit Erismann nur diese eine Wand zu tapezieren. Außerdem wollten wir sowieso den Look des Zimmers etwas ändern und das Ganze auch für Gäste, die bei uns übernachten, etwas angenehmer machen. Wir haben kein extra Gästezimmer, daher schlafen unsere Gäste meistens in diesem Spielzimmer.
Das Zimmer ist richtig groß, um die 25 qm, aber mittlerweile ziemlich überladen und nicht mehr schön. An einer Wand haben wir zwei Regale mit Bücher und Spielsachen, es gibt noch einen Tischkicker, das E-Piano der Kinder und auch das Sofa und eine Musikanlage. Irgendwie nicht stimmig alles.
Wir haben uns eine Tapete ausgesucht, die hell ist. Sie sollte nicht zu “extrem” sein, dem Zimmer aber dennoch etwas Pepp verleihen. Wir mussten auch bedenken, dass die Wand relativ groß ist (über 5 m lang), sodass das Motiv der Tapete gut zu einer großen Wand passen musste. So haben wir die Birken Tapete aus der neuen Paradisio Kollektion (Nr. 6305-10) ausgesucht, das ist eine Vliestapete, daher also ideal für Tapezierneulinge wie uns :-).
Am letzten Sonntagnachmittag legten mein Mann und ich also los, wir schauten uns die Tapeziertipps auf der Seite von Erismann an und räumten dann das Spielzimmer im Bereich der großen Wand frei. Und so leicht ist es, Vliestapeten anzubringen (nachdem man den Kleister nach Packungsangabe vorbereitet hat):
1 – Fußbodenleisten abmontieren, Malerkrepp anbringen, damit der Tapetenkleister nicht an die nicht zu tapezierenden Wände gelangt, Boden mit Malervlies abdecken
2 – Die Wand unterhalb der Decke (und am Rand) mit einem großen Flachpinsel mit Kleister bepinseln
3 – Kleister dann mit einer Rolle anbringen (nur bahnweise bzw. etwas mehr als eine Tapetenbahn) – PS. Das ist der Arm meines Mannes, keine Sorge, bin nicht so haarig 😉
4 – Nun die erste Bahn vorsichtig und vor allem sehr gerade anbringen
5 – Zuerst mit der Hand (bzw. mit beiden Händen) die Bahn glatt drücken
6 – Dann mit einer Bürste oder mit einem Andrückspachtel alle Luftblasen zu den Seiten herausschieben. Ggf. die Nähte zwischen zwei Bahnen mit einem kleinen Nahtroller glatt drücken
7 – Die Bahnen werden etwas länger als die Wandhöhe geschnitten, so können sie dann genau in den Kanten zur Decke…
8 – …und zum Boden mit einem Cutter abgeschnitten werden. Wir haben uns entschieden, die Bahnen nicht vorab zu schneiden, sondern direkt an der Wand. Man muss lediglich auf das Muster achten: es gibt einen Versatz bei dieser Tapete und man muss die Bahnen so schneiden, dass eine Bahn perfekt neben der anderen passt.
9 – Am Ende das Malerkrepp vorsichtig abziehen und die Fußbodenleisten wieder anbringen.
Wir haben insgesamt vielleicht 2-3 Stunden und etwas mehr als drei Tapetenrollen gebraucht, dann war alles fertig! Das ging wirklich schnell, vor allem auch, weil man bei Vliestapeten nicht die Tapetenbahnen selbst, sondern direkt die Wand kleistert. So muss man auch nicht warten, bis die Tapete eingeweicht ist, sondern man kann sie sofort auf die Wand anbringen.
Und so sieht die fertige Wand aus:
Um das Ganze gemütlicher und schöner zu machen, braucht man dann nicht viel: eine Decke auf dem Sofa, einige Kissen und Blumen. Auf Bilder an der Wand haben wir hier verzichtet, weil die Tapete ein Muster hat und an sich schön ist.
Nun haben die Kinder eine schöne Ecke, wo sie lesen und Musik hören können und wenn wir Gäste haben, werden sie sich dort auch bestimmt wohl fühlen.
Die Spielzeugregale und der Kickertisch sind im Zimmer geblieben, aber das Ganze sieht nun wesentlich freundlicher und stimmiger aus und das war auch das, was wir uns vorgenommen hatten.
Und nun, dass wir auf den Geschmack gekommen sind und gesehen haben, wie leicht das Tapezieren geht, werden wir vielleicht doch für die eine oder andere Wand im Haus Tapeten aussuchen und den Zimmern neue Looks verpassen ;-).
Das ist also unser “Nachher” Bild, das sieht doch viel besser aus, als das “Vorher” Bild mit dem roten Sofa, nicht wahr?
Habt Ihr schon mal tapeziert? Wenn ja, wie sind Eure Erfahrungen damit gewesen?
* Lieben Dank an Erismann für die schöne Tapete, das Zimmer gefällt uns allen nun wirklich sehr gut!
Sabrina sagt
Hallo Ioana.
Die Tapete sieht unheimlich cool aus. Schade, dass wir bei uns einen Rauputz haben, auf den man keine Tapete anbringen kann..
Ich habe aber eine andere Frage: Woher hast du diese schöne grosse Decke für das Sofa? Wir haben im Wohnzimmer ein uraltes ebenfalls rotes Sofa, das ich gerne etwas verstecken machte.. So eine Art Husse wäre optimal.
Euer Makeover ist echt schön geworden.
Liebe Grüsse, Sabrina
Hannah Koslowski sagt
Wenn es darum geht eine Wand tapezieren zu lassen, würde ich es persönlich immer einen Maler machen lassen. Vor allem, wenn es sich um eine Mustertapete handelt wie auf den Bildern. Tapezieren will gekonnt sein und sieht leider sehr schnell unschön aus, wenn es nicht richtig gemacht wurde. Nichtsdestotrotz sieht das Ergebnis wirklich toll aus.
miss red fox sagt
Danke für Deinen Kommentar! Hier ging es ja bei der Kooperation darum, selbst zu tapezieren :-). Ich habe es schon immer gemocht, selbst Sachen im Haus zu erledigen – gerade im eigenen Haus ist mir das wichtig. Und mit ein bisschen Geschick, keine zwei linken Hände und Geduld klappt das auch. Ich bin sehr gerne ein Autodidakt und lerne gerne Neues – auch tapezieren halt. Wenn wir das ganze Haus hätten tapezieren wollen, als wir umgezogen sind, dann hätte ich wahrscheinlich einen Maler damit beauftragt, damit es schneller geht, aber einzelne Wände würde ich mir weiterhin zutrauen. Viele Grüße, Ioana
Hannes Bartschneider sagt
Ich suche momentan nach einem Tapezierer. Wir möchten das Spielzimmer auch neu tapezieren lassen, an einer Wand, und diese ist eben auch knapp 5 Meter lang. Die hier gezeigte Birken-Tapete scheint mir passend.
miss red fox sagt
Dann wünsche ich viel Erfolg mit dem schnellen Finden eines Tapezierers! Wir hatten keinen, eine Vliestapete anzubringen war aber nicht so schwer, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte, sodass wir das alleine hinbekommen haben. Und ja, das ist ein schönes, helles Muster für ein Spielzimmer 🙂
Mia sagt
Wow! Das Make Over des Zimmers ist absolut erfolgreich gewesen. Ich mache selbst auch gerne vorher und nachher Bilder. Dann sieht man den unterschied der Zimmer genau. Bei solchen Arbeiten gefallen mir die Tapezierarbeiten am besten.
miss red fox sagt
Danke schön!