Heute ist wieder Zeit für #onyourcreativetable und ich freue mich sehr, dass die liebe Kathrin von Studio Karamelo mein Interview-Gast ist. Kathrin war bereits drei Mal hier zu Gast, zu meinem 5. Bloggeburtstag und auch bei den beiden Adventskalendern.
Sie ist unheimlich kreativ und alles, was sie tut, ist sehr ästhetisch. Ich mag ihre botanischen Stempel sehr, immer so delikat und schön! Was ich besonders bewundere ist, dass sie es schafft, sich viel aus der Natur zu inspirieren, was in einer Großstadt bekanntlich nicht so leicht ist.
Ich hatte bereits die Freude, Kathrin einige Male persönlich zu treffen und seit dem ich sie kenne, bin ich von ihrer Arbeit, den Illustrationen und, wie gesagt, den Stempeln, begeistert. Auf ihrem Blog zeigt sie DIY-Ideen, Geschenkverpackungen und auch mal selbstgemachte Kosmetika – meistens irgend etwas mit Pflanzen und Blumen, sodass alles sehr harmonisch ist und nett anzusehen.
Schaut Euch unbedingt Kathrins Seite an und auch ihren Instagram-Account und Shop kann ich Euch herzlich empfehlen. Sehr beliebt bei ihren Kunden ist auf jeden Fall die Blumenpresse!
Und jetzt übergebe ich das Wort an Kathrin:
1 – Warum hast Du Dich entschieden, einen kreativen Blog zu haben und warum der Name „Studio Karamelo“?
Der Blog ist den Produkten gefolgt.
Als ich mit meiner floralen Stempelmanufaktur angefangen habe und meinen ersten Online-Shop eröffnet habe, folgte logischerweise auch ein Blog, der sich anfangs aber mehr um meine eigenen Inspirationsquellen gedreht hat und weniger Ort für kreative Ideen war.
Das hat sich im Laufe der Zeit geändert, die Produktpalette hatte sich erweitert, die floralen Stempelmotive sind mehr und mehr geworden und ich wollte natürlich meinen Kund*innen zeigen, was für schöne Ideen man mithilfe meiner Produkte umsetzen kann.
Das sind insbesondere Ideen zur jahreszeitlichen Dekoration, bestempelte Grußkarten & Geschenkverpackungen oder auch Ideen aus der Rubrik »Geschenke aus der Küche« sowie natürlich Anleitungen, die sich um das Thema gepressten Blumen drehen, denn eine Blumenpresse ist seit einigen Jahren ebenfalls fester Bestandteil des Sortiments.
Woher der Name Studio Karamelo kommt?
Ich habe eine Schwäche für Karamell (besonders eisgekühlt und in Kombination mit Salz) und habe nach meinem Diplom ein paar Monate in Barcelona verbracht. Dort bin ich den dortigen caramelos (Bonbons) begegnet, die teilweise in wunderbaren, kleinen Manufakturen hergestellt wurden, deren Herstellungsprozess man im Laden oder durch‘s Schaufenster verfolgen konnte. Das Produkt und die handwerkliche Herstellungsweise haben mich fasziniert, genauso wie der schöne Klang des Wortes.
Daraus wurde dann, als ich einige Jahre später mit der Stempelproduktion anfing, und ich einen Namen brauchte erst Karamelo, dann Studio Karamelo.
Süßlich sind meine Motive zwar nicht, aber im weitesten Sinne versüßen oder besser verschönern sie deine Papiere und deinen Alltag.
2 – Wieso macht Dir das Basteln Spaß?
Nun als kreativer Mensch liebe ich nicht nur das schöne Aussehen von Dingen, sondern auch deren Herstellung und vor allem das Tun mit den eigenen Händen. Gerade das Stempeln ist ja eine Technik, die schon fast eine kindliche Freude hervorruft: Man drückt das Motiv in die Farbe und dann auf Papier. In Sekundenschnelle wird aus einem schnöden Stück Papier etwas Besonderes, ein Unikat, geschaffen mit einem sanften Druck der eigenen Hände. Mich erfüllt das mit großer Freude!
Und dann ist natürlich die Umsetzung selbst einer Idee hin zum fertigen Produkt ein wahnsinnig erfüllender Prozess. Ob das nun ein Produkt für den Shop ist, das ich umsetze und zum Leben erwecke oder eine Bastelidee, die ich später auf dem Blog zeige.
Und zu guter Letzt mache ich gerne Geschenke und liebe es, die Verpackung mindestens genauso schön zu gestalten wie der eigentliche Inhalt ist.
3 – Was würdest Du von Deinem kreativen Tisch nicht missen möchten?
Den Platz und das Licht! Und meine Sammlung diverser Stifte, Pinsel und Farben.
4 – Womit arbeitest Du am liebsten (Material / Werkzeug)?
Nach wie vor: (Tusche)Stift, Stempel natürlich, Papier aller Art und gepresste oder getrocknete Blumen.
Viel mehr brauche ich für die meisten Ideen auch nicht. Na ja, Schere, Kleber, Maskingtape, aber selten speziellere Materialien.
Mit diesen Zutaten ist die Spannbreite aber ja quasi schon unendlich, da braucht es nicht viel mehr.
5 – Wann hast Du die besten Ideen für Deine DIYs und wann bastelst Du am liebsten?
Da gibt es keine speziellen Zeiten. Ich habe auch keine festen Kreativtage in der Woche.
Die Ideen kommen unterwegs, beim Spaziergang, beim Kochen, beim Scrollen durch Pinterest usw. Die werden dann notiert und bei nächster Gelegenheit umgesetzt.
Oft sammele ich einige Ideen und nehme mir dann einen Nachmittag, um sie auszuprobieren. Nicht alles wird ja beim ersten Mal so wie man es sich vorstellt. Manche Projekte liegen auch länger, bis sie »reif« sind – oder benötigen mehrere Anläufe. Und wiederum andere erweisen sich dann doch nicht als so gelungen wie gedacht.
6 – Wo kaufst Du am liebsten die Sachen, die Du für Deine Projekte brauchst?
Ehrlich gesagt versuche ich so wenig wie möglich zu kaufen, sondern mit Materialien zu arbeiten, die ich bereits im Haus habe. Ich nutze besonders gerne »Altpapiere«, die ich haufenweise sammele. Gerade Papier kann ich ganz schlecht wegwerfen. Könnte man ja irgendwann mal gebrauchen … Auch schöne Garnreste hebe ich auf.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass gerade wir kreative Menschen, die ja meist eh schon viel ansammeln (siehe oben), a) für schöne Projekte nicht zwangsläufig viel brauchen und b) auch in der Umnutzung vorhandener Materialien kreativ sein können. Stichwort Upcycling.
Wenn ich dann aber doch mal irgendetwas kaufen muss, dann beziehe ich das meist aus dem hiesigen Künstlerbedarf.
7 – Wie sieht der perfekte kreative Arbeitstisch / Arbeitsbereich / Arbeitszimmer für Dich aus und wo arbeitest / bastelst Du am liebsten?
Ich träume von einem Gartenatelier, lichtdurchflutet inmitten von einem Meer aus Pflanzen. Ein altes, charmantes, aber saniertes Gartenhaus mit Glasdach und -front, sodass ich immer direkt in die Blumen schauen kann – daran ein moderner Anbau für das Produktlager und die Verpackungsstation meiner Bestellungen.
Bis dahin ist mein Atelier der obere Teil unsere Wohnung, der auch lichtdurchflutet ist dank vieler Fenster und auch einen Zugang zur Dachterasse mit Blick auf die Pflanzen dort hat. Das ist ja ähnlich.
Vor allem habe ich dort Platz! Wenn ich kreative Projekte umsetze oder auch Produkte fotografiere, habe ich immer einiges an Materialien & Props um mich herum: getrocknete Pflanzen, Tapes, Garne, Schere, Kleber, Stempel etc. da brauche ich Platz, damit mir nicht alles in die Quere kommt.
Auch zum Zeichnen brauche ich Platz. Oft liegen diverse Gartenbücher oder Pflanzenlexika neben mir, aus denen ich mir Inspiration hole oder nachschaue, wie die besonderen Details einer Pflanze aussehen.
8 – Welche Sachen sind für Dich ein No-Go, wenn es um kreatives Arbeiten geht?
Ideen, bei denen ich erst Unmengen von Materialien einkaufen muss, die im schlechtesten Fall auch noch alle in separaten Verpackungen kommen oder in fragwürdiger Qualität/Umständen produziert werden. Also Ideen, die viel materiellen & finanziellen Invest gepaart mit viel Müll bedeuten.
Ich versuche weitestgehend auf natürliche »Zutaten« zurückzugreifen, am besten welche, die man eh im Haus hat.
Außerdem sind die meisten meiner Projekte zweckgebunden: Sie sind Teil einer Geschenkverpackung, selber Geschenk, sind zum Essen oder zum Trinken. Ich bin kein Freund von »Unnötigem«.
9 – Wohin führt Dich die Blog-Reise: Verrätst Du uns vielleicht, was Du demnächst basteln wirst?
Nachdem ich vor zwei Jahren so viele kreative Idee mit gepressten Pflanzen für mein Buch »Veilchen, Farn und Ringelblumen – Gestalten mit gepressten Pflanzen« getestet & umgesetzt habe, lag das Thema etwas brach. Daran möchte ich in diesem Jahr weiter anknüpfen und habe ein paar Ideen im Kopf, die ich ausprobieren möchte. Es wird aber im weitesten Sinne bei Papier & Pflanzen bleiben.
10 – Was ist für Dich ein kreatives Must-Have, dass Du Dir dieses Jahr kaufen oder schenken lassen möchtest?
Eigentlich habe ich mit dem, was ich habe, genug.
11 – Würde man zu jeder Zeit etwas Kreatives (Material / Werkzeug / Gebasteltes) in Deiner Handtasche finden und wenn ja, was?
Ja! Einen Tusche-Fineliner, sehr dünn, 0,05.
Mit dem schreibe ich, zeichne aber auch immer wieder, wenn mir unterwegs etwas einfällt, Ideen in mein Notizheft.
12 – Weltreise: Stell’ Dir vor, Du gehst auf eine Reise um die Welt: würdest Du etwas Kreatives (Material / Werkzeug / Gebasteltes) mitnehmen und wenn ja, was und warum?
Von zu Hause aus… das, was ich auch sonst auf so ziemlich jede Reise mitnehme: Mein Skizzenbuch, Bleistifte, Tuschestifte, einen kleinen Aquarellkasten und natürlich meine Blumenpresse, die ich sogar oft schon auf längere Spaziergänge mitnehme.
Dazu dünnes Maskingtape, um die gepressten Blumen in das Buch zu kleben und wieder Platz für neue Pflanzen in der Presse zu schaffen.
Im Urlaub selbst… würde ich an einem Papeterie- oder Kreativladen vorbeikommen, müsste ich unbedingt rein – und Zeit mitbringen. Ich stöbere liebend gerne zwischen Stiften und Papieren umher und vermutlich wäre es auch das, was ich mitbringen würde: schöne Papiere und neue Stifte. Bei einer tolle Stanze für Hang Tags, würde ich auch nicht Nein sagen.
Und an schönen Grusskarten kann ich auch nicht gut vorbeigehen, die hebe ich dann entweder für mich als Inspiration auf oder verschicke sie an liebe Menschen.
Ich danke Dir, liebe Kathrin, dass Du mein Gast bist (und auch noch so kurzfristig)! Schön, wieder Neues von Dir zu erfahren und ich hoffe, dass wir uns irgendwann bald mal wieder treffen können!
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