Morgen sind es 25 Jahre seit der Deutschen Wiedervereinigung. Und morgen ist es ein Jahr, seitdem ich Euch die ersten Bilder aus meiner Heimat im Osten Europas gezeigt habe. Es sind mehr als 25 Jahre (unsere Wende hat ja im Dezember 1989 stattgefunden), seit dem sich mein Leben – und nicht nur meins – verändert hat, seit dem wir – die Osteuropäer – in den Westen reisen, unsere Meinung äußern und seit dem wir frei leben dürfen. Sonst wäre ich wahrscheinlich heute nicht hier und dürfte womöglich keinen Blog schreiben. Ich hätte auch meinen Mann höchstwahrscheinlich nie kennengelernt und unsere wunderbaren Kinder nie bekommen, weil Teil seiner Familie aus Ostdeutschland kommt und ohne Wiedervereinigung wären sie auch nicht im Westen gewesen. Wobei, die sind vor der Mauer rüber gegangen.
Ich habe keine Mauer- und keine Wiedervereinigungsgeschichten zu erzählen, daher erzähle ich Euch ein bisschen aus meiner Kindheit in Rumänien. Heute packe ich also meinen Koffer und nehme mit… Kindheitserinnerungen, meine “Ostgeschichte” also (die Basteldetails zum Hawaii-Geburtstag können bis Dienstag warten, oder? Danke!).
Meine Kindheit war eine gute und schöne Kindheit, auch wenn diese von Mangel und den Gesetzen einer kommunistischen Diktatur in meinem Heimatland gezeichnet wurde. Wenn man aber als Kind nichts anderes kennt, dann fehlt einem auch nichts und man ist glücklich. Wir waren jedenfalls glücklich, mein Bruder und ich, denn meine Familie machte alles, was möglich war, damit wir es gut hatten.
Kekse! Meine Oma aus Siebenbürgen hat immer gerne gebacken – trotz Mangel. |
Wir mussten oft Schlange stehen, für Butter, für Klopapier, für Fleisch, für Urlaubtickets. Die Supermärkte (das ist schon zu viel gesagt) waren meistens leer. Irgendwie hörte man immer von Nachbarn oder Familienmitgliedern, dass “es etwas gibt” oder dass “sie Ware bekommen haben”. Dann musste man alles stehen und liegen lassen und zum Laden gehen. Am Anfang waren die Verkäufer großzügiger und verkauften eine größere Menge pro Person, zum Ende der Ware hin wurden die Rufe aus der Schlange immer lauter, man sollte weniger verkaufen, damit das für mehrere reicht…
Es gab auch die sogenannten “Shops” (die hießen wirklich so), meistens in Hotels. Die hatten gute, ausländische Ware, die man auch mit Dollar kaufen konnte. Aber Dollar durfte man nicht besitzen. Und wenn man dort gesehen wurde, hatte man ein Problem und durfte Fragen beantworten!
Immerhin war in Bukarest nicht alles rationalisiert – aber man bekam nur etwas, wenn es etwas gab und wenn man früh genug in der Schlange stand. Unsere Familie in Siebenbürgen hatte es leider schwerer – dort gab es Rationen: 1/4 Brot pro Tag und Person, 10 Eier im Monat (die aber auch nicht “sicher” waren), 1x im Monat Butter. Ende der 80er, als es ganz schlimm wurde, bekamen wir auch in Bukarest das zu spüren: 1,5 Liter Öl / Monat, 1 Kg Zucker pro Monat. Salami bekam man nicht mehr als 200 g und das geschnitten, damit man nicht aufstocken konnte. Orangen, Zitronen und Bananen gab’s nur einmal im Winter und das mit Schlangen von bis zu 6 Stunden (für 4 Orangen). Benzin… das ist eine Geschichte für sich. Kilometer- und stundenlange Schlangen, damit man etwas für den Urlaub hatte. Oder überhaupt. Es gab Jahre, da durfte man am Wochenende (also sonntags, samstags musste man zur Arbeit) nur alle zwei Wochen fahren: eine Woche die Autos mit gerader Endzahl im Kennzeichen, eine Woche die mit der ungeraden Zahl. Für Sommer hatte man sich Benzinvorräte in Kanister zugelegt, obwohl das eigentlich verboten war…
Apropos Sommer. Wir fuhren eigentlich immer zu den Großeltern nach Siebenbürgen (die einen Garten hatten und daher zum Glück viel Gemüse und Obst selber anbauen konnten, sonst war ja alles rationalisiert), aber auch in die Berge oder ans Meer. Dafür musste man tatsächlich auch beim Nationalen Tourismusbüro Schlange stehen, um Tickets zu bekommen.
Urlaube am Schwarzen Meer |
Ins Ausland durften wir natürlich auch, aber nur in den Oststaaten. 1984 waren wir also in Bulgarien am Meer. War schön. Seitdem mag ich Mandarinen-Schweppes trinken, diese Sorte gib’s aber in Deutschland leider nicht… Meine Mutter war als Neunzehnjährige mit ihren Eltern in Ungarn, der damaligen Tschechoslowakei und in der DDR in einem Sommer. Und das war’s. Ah ja, und ich war nach der 6. Klasse in Polen mit anderen Pionieren. Eine teure Reise für meine Eltern wahrscheinlich, es
war aber schön und ich habe lange Zeit danach noch davon erzählt. Die Klassenkameradin, die mit dem Papa im Baubetrieb (siehe weiter unten), durfte nach Frankreich!
Im Winter war es öfter ungemütlich, es ist oft richtig kalt, windig und voller Schnee dort. Leider war es so, dass Leuten, die wie wir in Wohnhäuser/Plattenbauten wohnten, die Zentralheizung erst dann “freigegeben” wurde, wenn es dre Nächte hintereinander mit weniger als 10 Grad draußen gab. Nicht selten liefen mein Bruder und ich mit Mützen im Haus, dicken Pullis und richtig warme Wollshausschuhe, es war einfach zu kalt. Manchmal wurde auch der Strom gekappt – Sparmaßnahmen – ganze Stadtviertel waren abends zum Teil über eine Stunde dunkel, ohne Strom…
In die Schule gingen wir gerne, es war eine gute Schule. Allerdings war unsere Grundschule eine sogenannte “Protokollschule”, da gingen auch Kinder hin, die irgendwie oder irgendwo “Beziehungen” hatten. Kinder von Parteimitgliedern, von Securitate-Offizieren, von gut situierten Direktoren irgendwelchen Firmen. Aber auch “normale” Kinder wie wir, die zufällig in der Nähe wohnten und zu dieser Schule hinzugehörten. Aus unserer Schule wurden immer wieder Kinder ausgesucht, die der Diktatorfamilie Ceausescu Blumen bei diversen “wichtigen” Parteiereignissen überreichen durften. Dafür mussten sie eine Weile in Quarantäne bleiben – durften nicht zuhause sein und nicht in die Schule gehen – damit sie bloß nicht krank wurden und bloß die beiden nicht ansteckten. Schon krass. Ich war froh, dass ich nicht zu diesen Kindern gehörte – mein Vater war nicht Mitglied der Securitate, Gott sei Dank.
In meiner Pionier”laufbahn” musste ich aber einmal ein Gedicht im Fernsehen aufsagen, zum Geburtstag der Frau Ceausescu. Und das nur, weil ich blond und wohl hübsch genug fürs Fernseher war – blonde Kinder gab’s eher wenig dort. Ich war davor krank, hatte keine große Lust, das auswendig zu lernen, man konnte aber auch schwer “nein” sagen… so dass meine Mutter mit mir das Gedicht so oft übte – Betonung inklusive -, dass ich das heute noch perfekt kann! Leider.
Wir mussten bis zur Wende Uniform tragen – in den ersten vier Klassen als Mädchen ein blau-weiß kariertes Kleid mit weißem Kragen, mit blauer Schürze und weißem Haarband, später die Pionieruniform mit Krawatte. Ab der 5. Klasse ein dunkelblaues Etuikleid mit einer hellblauen Bluse. Die Jungs die blau-karierten oder hellblauen Hemden mit Anzug. Die Uniformen waren recht teuer, waren aber Pflicht und für manche doch eine gute Alternative zu der normalen Kleidung, die so, weil sie nicht in der Schule getragen werden durfte, nicht so viel strapaziert wurde und länger hielt.
Bei der jährlichen Schuljahr-Abschlussfeier mit erstem Preis, Blumenkranz und Bücher – ich bin die zweite von rechts. |
In meiner Klasse gab es zwei Mädchen, von denen ich wusste, dass sie von ganz viel Vitamin B verfügten. Eine davon war die Tochter eines Direktors einer Baufirma. Der ließ oft die Schule neu streichen und das Parkett versiegeln – auf Firmenkosten – so dass die Tochter “natürlich” ganz gute Noten hatte.
Das zweite Mädchen war noch eine Nummer “wichtiger” – ihre Oma war Kultus- und Erziehungsministerin! Sie kamen jeden Morgen mit Auto und Chauffeur zur Schule. Der Chauffeur öffnete deren Türen und ließ sie aussteigen, trug dann den Ranzen in die Klasse. Sie durften auch die – mit Teppich belegter – breite und schöne Treppe nehmen, die sonst nur den Lehrern zur Verfügung stand (wir alle anderen Kinder mussten eine ganz enge, gewundene Treppe benutzen). Die Ministerin kam jeden Tag also in die Klasse und erkundigte sich darüber, wie sich ihre Enkelin so machte. Die war aber nicht besonders brillant der Schule, es wurden aber dennoch gute Noten gegeben.
Allerdings streikte einmal meine Klassenlehrerin – weil das Mädchen doch zu schlecht war – und weigerte sich, ihr am Ende der 3. Klasse den ersten Preis zu geben, was den besten Schülern vorbehalten war. Dieser Preis bestand außer des Diploms und des “Ruhms” aus einem Bücherpaket (was meistens sowieso nicht die Schule, sondern die Eltern kaufte) und aus einem Blumenkranz für den Kopf (auch von den Eltern). Am letzten Schultag – immer ein Fest in der Schule, genauso wie der erste Tag, mit großer Schüler-, Eltern- und Lehrerversammlung auf dem Schulhof – erschien die Ministerin mit einem Blumenkranz und mit der Aussage, sie habe das selber vorbereitet, weil keiner ihnen sagte, sie sollten eins bringen. Ja, weil die Enkelin ja auch nicht für den ersten Preis vorgesehen war! Musste sie aber spontan doch einen bekommen, die Direktorin machte mit, auch wenn die Lehrerin sich weigerte, dies zu tun… Immerhin eine, die es gewagt hat.
Und was ist aus denen geworden? Nichts Besonderes: die erste bestand nicht die Aufnahmeprüfung an der Uni, die zweite sitzt zuhause und hat keinen richtigen Beruf…
Als ich in der 7. Klasse war, sagte mir meine damalige Klassenlehrerin (eine andere), ich soll bitte zuhause ausrichten, dass meine Eltern ihr noch keine Geschenke gebracht haben. Sie war es offensichtlich von anderen gewohnt. Wir haben nie was “geschenkt”, außer Blumen am Ende des Schuljahres. Mein Vater – Professor an der Uni – hat auch nie von seinen Studenten etwas verlangt oder gar angenommen, damit sie die Prüfungen bestehen konnten. Denn bei einigen seiner Kollegen war das offensichtlich die übliche Praxis… Im Allgemeinen war und ist die Bestechung in Rumänien leider noch durchaus ein Thema. Viele Ärzte nahmen zum Beispiel gerne etwas entgegen, bevor sie dich überhaupt anschauten…
Meine Eltern hatten meinem Bruder und mir immer betont, wie wichtig es war, dass wir gut lernten, für uns, für unser Leben. Dass andere Kinder es vielleicht jetzt leicht hatten, weil sie Beziehungen hatten, dass sie diese aber womöglich nicht immer haben werden, und dann würden sie da stehen, wenn sie nicht auch selber etwas lernen würden… Und so ist es auch gekommen. Die Aufnahmeprüfung am besten Gymnasium der Stadt haben mein Bruder und ich mit eigenem Wissen und aus eigenen Kräften bestanden, später dann auch die für die Uni. Vielleicht bin ich ein Streber, es ging damals aber nicht anders. Man wusste, dass man einen guten Arbeitsplatz bekam – in Bukarest und nicht irgendwo in der Provinz – wenn man gute Noten hatte. Die besten eines Jahres – zum Beispiel beim Medizinstudium – durften in Bukarest bleiben, die anderen wurden Dorfärzte irgendwo. Nach der Wende bekamen wir nach und nach eine Marktwirtschaft, die Sicherheit eines Arbeitsplatzes fiel weg, eigenes Können wurde aber umso wichtiger.
1986 habe ich meinen ersten Film auf Video gesehen und zwar bei diesem Mädchen eben, mit dem Baudirektor als Vater. Videorecorder hatten nur ganz wenige und wenn man eine Kassette bekam, packte man sie, wenn man damit unterwegs war, in weißem Papier ein, damit keiner sehen konnte, dass das eine war. Ich glaube, der eben erwähnte Film hieß “Die Minen von Solomon” oder so. Irgendetwas Abenteuerliches auf einer Insel. Fand ich damals schon cool, das würde ich heute womöglich als grottenschlecht kategorisieren. Aber man konnte sich das nicht aussuchen, wenn man etwas auf Videokassette zu Sehen bekam.
Wir hatten viele Freunde und waren viel draußen, in den Sommerferien – die in Rumänien drei ganze Monate dauern (wahrscheinlich auch aufgrund der Hitze) – auch oft im Freibad. Wir haben Gummitwist gespielt und Verstecken, sind Fahrrad gefahren oder wir haben uns ganz dünne Kegel (eiswaffelförmig, nur viel schmäler) aus Papier gerollt, die wir dann in Plastikrohre (mit vielleicht 1-2 cm Durchmesser) steckten und pustend schossen – je weiter, desto besser.
Geschenke gab es natürlich zu Weihnachten und zu den Geburtstagen, die mussten aber von meiner Mutter lange im Voraus gekauft (und versteckt) werden, so wie sie halt etwas zu Kaufen fand, was qualitativ gut war. Die Kleidung in den Läden zum Beispiel war nicht besonders gut, die gute Ware ging als Export ins Ausland – in Rumänien gibt’s einige gute Textilfabriken – wir bekamen aber nur die schlechten Reste. Genau so ging es uns mit Möbel (auch hier wurde viel für den Export produziert).
Mein 13. Geburtstag mit einem Mode-Fauxpass, zumindest aus heutiger Sicht. Damals mochte ich diese weiße Bluse, die meine Mama genäht hatte, sehr, sogar meiner Barbie hatte ich eine ähnliche genäht. |
Meine erste Barbiepuppe bekam ich mit 14, als Nachbarn in Frankreich waren und mir eine mitbrachten (warum sie nach Frankreich durften, weiß ich nicht). Welches Mädchen heutzutage spielt mit 14 (und lange danach) noch mit Puppen? Meine Barbie habe ich natürlich noch! 😉
Ein Auto hatten wir auch, ein Lada in weiß. Die meisten fuhren Dacia, die rumänische Marke. Die früheren Modelle waren noch gut, mit Renault Motor, die späteren recht schlecht. Ladas waren deutlich besser aber auch teurer. Ein Gehalt bei uns in der Familie war um die 1.300 lei, wenn ich mich recht erinnere, eine Dacia 70.000. Für ein Auto musste man sich in Wartelisten eintragen, anzahlen und Jahre warten… Irgendwie kam mein Vater durch eine Beziehung (die einzige, die er benutzt hat, so weit ich weiß) zu diesem Lada-Auto, ohne lange Wartezeit… Wir haben sie lange gehabt und geliebt, es war ein gutes Auto, für die damalige Zeit.
Bei der Wende 1989 war ich gerade 15 (jetzt kennt Ihr auch mein Alter ;-)) und furchtbar erschreckt von den Geschehnissen. Kurz davor waren wir auf Klassenfahrt in den Bergen. Unser Klassenlehrer hörte heimlich das verbotene Radio Freies Europa und kriegte mit, was in (Ost)Europa gerade los war. Wir hatten Glück, dass wir zuhause ankamen, bevor in Bukarest das Ganze losging (wobei, in den Bergen wäre das womöglich ruhiger und sicherer gewesen)… Ich habe leider keine Bilder aus den 1-2 Wochen, sucht mal aber bei Youtube nach “Revolutia Romana” o.ä. wenn Ihr wollt, da gibt’s genug Diashows und Filme.
Auf der Klassenfahrt kurz vor der Wende. Ich bin das erste Mädchen von rechts, das mit den weißen Schuhen. |
Es war richtig schlimm, in Rumänien gab es ja die einzige blutig verlaufende Revolution in Osteuropa. Wir wohnten nah am Regierungs- und Fernsehgebäude, vielleicht 1 km Luftlinie. Da war viel los, da wurde viel geschossen. Man wusste nicht, wer “mit uns”, mit dem Volk war. Zuerst keiner, dann die Militia und auch die Armee. Ich weiß bis heute nicht so richtig, wer geschossen hat. Wir konnten die roten “Tracer”-Schüsse in der Luft sehen und auch alles hören, wir schliefen auf dem Boden, aus Angst, dass Schüsse durch die Fenster kommen konnten. Bei uns an der Kreuzung stand ein Panzer! Mein Vater musste mit seinen Kollegen seine Uni nachts “verteidigen”, weil die Einrichtung dem Staat gehörte. Sie bekamen Gewehre und durften alles erschießen, was sich nachts bewegte. Das waren zum Glück nur Streuhunde und keine Menschen, wobei es auch schade für die Hunde war. Ceausescu floh, wurde aber erfasst, bekam ein Blitzprozess und wurde am Weihnachtstag 1989 erschossen. Keiner konnte es aber so richtig glauben, dass alles nun vorbei war.
Danach war alles anders als davor, manches besser, manches vielleicht nicht. Denn viel wurde unsicher – der Arbeitsplatz zum Beispiel, die Zukunft…
Ich habe das Glück gehabt, Fremdsprachen lernen zu können, auch privat – meine Eltern schickten mich zum Privatunterricht. Es hat sich als nützlich erwiesen. Ich habe das Glück gehabt, dass es die Wende in Europa überhaupt gab. Ich habe das Glück gehabt, Eltern zu haben, die mich nach der Wende, als ich an der Uni war, zum Studienjahr ins Ausland – nach Deutschland – zu schicken, auch wenn es ihnen sicherlich schwer fiel, dass ich ein Jahr nicht zuhause war. Danke dafür!!! Und ich habe das Glück gehabt, meinen Mann kennengelernt zu haben – dessen Vater eine Vor-der-Mauer-Geschichte hat. Meine Kinder haben also Migrationshintergrund, wie man das heute so sagt. Und sie werden eines Tages, wenn sie das verstehen können, diese und andere Geschichten hören. Damit sie wissen, wo ihre Mama herkommt, was für eine Kindheit sie hatte und damit sie verstehen, was für ein leichtes, privilegiertes und gutes Leben sie hier haben. In einem freien Land!
Wie habt Ihr diese Zeit erlebt? Kommt Ihr aus dem Westen oder aus dem Osten Deutschlands? Habt Ihr auch eine Geschichte für mich? Und wie habt Ihr die ganzen Geschehnissen aus den anderen Ostblockländer wie Rumänien mitbekommen, was habt Ihr mitgekriegt?
LuLu sagt
Wunderbarer Post! Danke für die schöne Geschichte…sehr ähnlich zu meiner. Ich bin in einem Land aufgewachsen was es heute gar nicht mehr gibt-Jugoslawien. Wir waren Osten, aber hatten es im Vergleich zu euch sehr gut. Meine Ausbildung habe ich aber in Russland gemacht und da hab ich den tiefen Osten kennengelernt. Es ist wirklich ein Glück das unsere Kinder haben…im richtigen Land geboren zu sein.
Liebste Grüße,
Lee
frau nahtlust sagt
Ach, das ist schön zu lesen und danke für diese Einblicke, Ioana! Ich habe die Wende nur vor dem Fernseher erlebt, aber da ich davor schonmal in der DDR Bekannte besuchen war, hatte ich einen guten Einblick in das Leben und war glücklich, nun wieder ein Land zu haben.
Danke für diese schöne "Kofferreise".
LG. Susanne
facile et beau - Gusta sagt
Eine sehr bewegte Geschichte. Ich hatte das Glück, dass meine Mutter bereits Mitte der 70iger Jahre mit mir Ausreisen durfte. So habe ich nur im Urlaub mitbekommen wie schwierig das Leben in Siebenbürgen war. Schockiert hat mich das Schlangestehen – da war bereits am Abend zuvor eine Schlange vor dem Laden… nur wegen ein paar Gramm Fleisch. Irre!
Liebe Grüße
Gusta
*nane sagt
Hallo Iona,
mit Begeisterung habe ich heute wieder Deinen Post gelesen…….ich bin im Westen geboren und kenne das alles worüber auch Du schreibst nur aus Erzählungen.
Meine Chefin kommt ebenfalls aus Rumänien, sie ist aber schon vor der Wende mit ihrer Familie in den Westen geflohen, genaueres weiß ich aber nicht.
Meine Familie väterlicherseits kommt aus Dresden, alle Familienmitglieder sind aber kurz vor Schließung der Grenze in den Westen gegangen, sodass wir nur Kontakt zu früheren Freunden meines Vaters hatten und ich mich nur daran erinnere, um die Weihnachtszeit immer Pakete mit meiner Mutter gepackt zu haben…..mit Kaffee, Schokolade etc.
ganz liebe Grüße
Nane
chai-and-chardonnay.blogspot.com sagt
Vielen Dank das Du Deine Geschichte erzählst, wie unterschiedlich unsere Kinder aufwachsen , es gibt kein Ost und West für sie. Meine Kinder gehen auf eine Internationale Schule ,da geht es nicht um Nationalitäten sondern ob jemand nett ist oder nicht.
Die Generation unserer Eltern und Grosseltern hatten es wahrlich nicht leicht in dem zerrissenen Europa.
ak-ut sagt
ja, vielen dank für diesen ausführlichen und bewegenden einblick! ich habe das ganze im tv mitverfolgt, bin vorher öfter mit dem motorrad durch die ddr nach berlin gefahren (jedes mal so beklemmend und angstvoll). mit ca. 5 jahren war ich in rumänien im urlaub. davon weiß ich heute nur noch, dass ich unbedingt mit einem mädchen in einer art kinderhort übernachten wollte. die metallbetten waren hoch und fast geschlossen, was mir soviel angst machte, dass ich von meinen eltern wieder abgeholt werden wollte. für die kinder dort war das völlig normal. solche persönlichen erzählungen wie deine verdeutlichen einem vieles so viel mehr!
lg anja
LiBellein sagt
Liebe Ioana,
Deine Geschichte ist der Wahnsinn….Du hattest ja kurz angefangen zu erzählen, neulich :o) Jetzt mit Bildern ist alles noch näher dran. Dein Vater war direkt an den Kampfhandlungen beteiligt…so krass! Vielen Dank für den ausführlichen Post…..Ja, ein Buch bitte . Für alle, nicht nur für Deine Kinder, auch für Dich.
Meine Wendegeschichte kennst Du bereits vom Blog. Lang nicht so heftig!!!
Geschichten wollen erzählt sein. Mehr davon :o)
LiebenGruß von Sandra
siebenVORsieben sagt
Wie interessant all das zu lesen. Wann hat man schon die Möglichkeit so einen Bericht "so nah" zu lesen. Und die Bilder dazu sind klasse.
Zum Schluß habe ich fast ein bißchen Gänsehaut bekommen. Das ist wirklich toll, dass du das alles aufgeschrieben hast.
Ich weiß gar nicht was ich noch sagen soll… sehr bewegend, Toll! Und danke!
Liebe Grüße
Jutta
Claudia sagt
Liebe Ioana!
Danke für diesen Post! Was für ein ganz anderes Leben. Meine Mutter und Großeltern kamen aus West-Berlin. So habe ich auf die eine oder andere Weise Erfahrungen mit Ost- Deutschland gemacht. Auch habe ich die Maueröffnung ganz intensiv mit erlebt, aber es ist nichts gegen Geschichten, wie du sie aus deiner Kindheit wirklich hautnah erzählen kannst. Und ich finde es so wichtig, dass es immer wieder erzählt wird, wie es war!
Alles Liebe
Claudia