Das hier ist der letzte Teil meines Reiseberichts über Japan… heute gebe ich Euch noch einige Tipps zum Einkaufen und zum Essen dort. Manche Fotos werdet Ihr bereits aus den bisherigen Posts kennen, die meisten sind aber “neu”.
Shopping Tipps
Souvenirs und Geschenke
Wahrscheinlich so gut wie jeder Mensch kauft Souvenirs im Urlaub. Manchmal sind das Sachen, von denen wir uns früher oder später zu Hause fragen, warum wir sie eigentlich gekauft haben. Oft sind das aber auch nützliche und schöne Dinge, an denen wir uns lange Jahre erfreuen können.
Japanische Souvenirs finde ich besonders schön und meist sind sie qualitativ hochwertig. Was ich Euch aber auf jeden Fall empfehle: schaut, ob sie tatsächlich aus Japan stammen oder doch nicht “made in China” sind. Das ist mir mit einer schönen Schachtel Essstäbchen passiert, die ich auf der Einkaufsstraße am Asakusa-Schrein gekauft habe. Vor allem in sehr touristisch geprägten Gegenden ist das der Fall. Nichts gegen China, aber wenn ich etwas als “japanisch” kaufe, dann soll es bitte auch tatsächlich in Japan hergestellt sein.
Checkt also lieber vorher, wenn Ihr unbedingt japanische Ware haben möchtet. Gut, “made in China” heißt zwar nicht unbedingt schlecht, aber das ist oft genug der Fall. Traditionelle japanische Produkte sind außerdem ziemlich teuer, wenn man sie in einem Fachladen kauft – Fächer, zum Beispiel, oder Kochmesser, können unheimlich teuer sein. Die Qualität stimmt dann aber auch definitiv.
Souvenirs sind nicht nur Fächer und Stäbchen und Puppen, können auch was Süßes sein oder ein Getränk. Gerade Läden für spezielle Geschenk-Süßigkeiten gibt es sehr viele, aber ich habe nicht probiert, wie das Ganze schmeckt. Meistens sind diese Süßigkeiten aus Sojabohnen-Paste hergestellt und das ist nicht so meins.
Auch an Tempeln und Schreinen könnt Ihr viele schöne Andenken kaufen, ob Glücksbringer, Wunsch-Täfelchen oder kleine Statuen, das ist Euch überlassen.
Kleine Pflanzen wie Ahorne im Topf oder Bonsai kann man da auch kaufen, aber a) ich weiß nicht, ob man sie aus Japan ausführen und nach Deutschland einführen darf und b) sie waren unheimlich teuer!
In allen Läden, in denen ich war, wurde meine Ware schön und sorgfältig eingepackt. Man muss dann nur zusehen, wie man alles sicher nach Hause transportiert. Ein Hartschalenkoffer ist dafür keine schlechte Idee, aber unpraktisch im Zug und in den kleinen Hotelzimmern. Wir hatten ja daher Rucksäcke, für meine Papiere hatte ich eine Transportrolle mit. Alles andere, was kaputtgehen konnte, habe ich am Ende als Handgepäck mitgenommen.
Flohmarkt
Darüber habe ich im Kyoto-Post geschrieben. An dieser Stelle also nur den Tipp, dass sich der Besuch eines Flohmarktes, solltet Ihr einen finden, auf jeden Fall lohnt. Gerade traditionelle Ware wie Drucke, Fächer, Kokeshi-Puppen oder sogar Kimonos sind da relativ günstig und definitiv “made in Japan” (abgesehen von der offensichtlichen China-Plastik-Neuware, die auch auf dem Markt zum Verkauf angeboten wird).
Ja, sie sind nicht mehr neu, aber gerade das ist der Charme solcher Produkte. Sie haben eine Geschichte und so oder so sehen sie auf der heimischen Kommode oder auf der Wand schön aus.
Papier und Schreibwaren
Im letzten Post habe ich Euch ausführlichst darüber erzählt. Wenn Ihr Papier liebt, viel bastelt oder sogar Bücher bindet, dann müsst Ihr auf jeden Fall Papier aus Japan mitbringen. Es ist nicht günstig, aber deutlich günstiger als hier (wenn man es überhaupt findet). Ein ganzer Bogen kostet da zwischen ca. 7 und 10 €. In Deutschland ist das der Preis für einen halben Bogen!
Schreibwaren und Washi Tapes sind günstig und qualitativ hochwertig, da kann man auch zuschlagen. Ich habe mir übrigens auch einen Hanko – einen Namensstempel – bestellt. In Japan unterschreibt man nicht, sondern stempelt man seinen Namen. Diese Stempel gibt es an vielen Orten zu kaufen, aber da mein Name nicht japanisch ist, musste ich mir einen speziell schnitzen lassen. Jetzt kann ich meine Zeichnungen oder Notizbücher damit verzieren.
Spielzeug
Am letzten Tag in Tokyo waren wir auch in einem Spielzeugladen mit den Kindern. Wahnsinn!
Es gibt enorm viel Star Wars und Comic-Figuren in allen Größen.
Natürlich gibt es auch jede Menge japanische Figuren wie Hello Kitty (gut, dass meine Tochter aus dem Alter raus ist ;-)), Plüschtiere, Puppen jeder Art und Winkekatzen.
Am coolsten fanden meine Kinder aber die riesige Rennbahn, die im Laden aufgebaut war. Sie meinten, der Verkäufer da hätte den besten Job der Welt :-).
Sonstiges
Nun, einkaufen kann man in Japan viel mehr als das, was ich hier aufgezählt habe. Klamotten oder Schuhe zum Beispiel. Wir waren in einem Laden für Teenager-Sachen, das war uns alles aber zu verrückt oder zu teuer.
Viele Touristen kaufen sich auch Comic-Merchandising und Cosplay-Kostüme dort. Das ist aber “nicht unsers”, sodass ich dazu leider nichts berichten kann.
Elektronik und Kamera-Zubehör sind auch Produkte, die man in Japan gut kaufen kann. Und wenn Ihr iPhones mögt und gerade ein neues braucht: ich habe mir einen dort gekauft, es war fast 200€ günstiger als hier in Deutschland!
Food
Flugzeug-Essen
Nach Japan fliegt man für gewöhnlich und dabei muss man ja auch ab und zu essen. Wir sind mit der japanischen Airline ANA geflogen, so dachte ich mir, ich kann Euch zuerst zeigen, was es da zu essen gab.
Als Snacks gab es keine Kekse oder Nüsse, sondern die japanischen Reis-Cracker. Lecker!
Zum Abendessen habe ich mich für Fisch mit Reis entschieden, als Nächstes gab es Nudeln mit Hähnchen und Spinat (oder waren es Algen? Ich weiß es nicht mehr). Sieht vielleicht ein bisschen komisch aus, wie Flugzeug-Essen nun mal so aussieht, aber das waren jedes Mal erstaunlich leckere Gerichte. Als Extra gab es dann “Resteessen” aus der Business Class, ein Stück Kuchen (in der Premium Economy gibt es diese Möglichkeit bei der ANA, Verfügbarkeit vorausgesetzt). Zwischendurch kann man sich übrigens auch eine Miso-Suppe geben lassen.
In der Lounge in Tokyo gab es kleine Sandwich-Häppchen, Onigiri, Sushi und Gebäck.
Supermärkte und Konbinis
Zum Frühstück habe ich mir oft im Konbini (kleine Supermärkte “nebenan”, wie 7-eleven) Onigiri gekauft, das sind meistens dreieckige Reispäckchen, gefüllt zum Beispiel mit Thunfisch oder Lachs. Lecker und günstig!
Obst war dafür recht teuer: eine gelbe Melone 4500 Yen (ca. 38€ !!!), 15 Stück Erdbeeren ca. 18€, ein Apfel ca. 7€ und eine Scheibe Wassermelone ca. 4,50€. Wahnsinn! Dafür waren die Bananen relativ günstig, sodass wir immer wieder welche kauften.
Was es im Supermarkt sonst noch gab? Uns bis dahin unbekannte Cola-Sorten, hübsch verpackte Süßigkeiten und teuere Schokolade (ca. 2,50€). Natürlich aber auch viel Gemüse und Fisch. Und jede Menge uns völlig unbekannten Nahrungsmittel (auch wenn wir die Schilder hätten lesen können, hätten wir das nicht gekannt). Wurzeln? Algen? Wer weiß…
Ach ja, Kitkat gibt es in vielen Sorten, das ist ein beliebtes Mitbringsel aus Japan.
Bäckereien
Man möge es nicht glauben, es ist aber so: in Japan gibt es immer mehr Bäckereien, viele davon “französisch”. Gerade in Kyoto sind Brot und Backwaren beliebt.
Außer Brot gibt es auch viel süßes Gebäck wie Zitronencreme-Törtchen, Churros und jede Menge leckere Cupcakes (aber teuer).
Sushi
Wer glaubt, Sushi bekommt man in Japan günstig an jeder Ecke, der täuscht sich. Sushi ist nämlich durchaus was Besonderes in Japan, genau so wie hier. Gute Sushi-Restaurants können sehr, sehr teuer sein und man wartet mitunter ewig, um einen Platz zu bekommen. Preiswertere aber denoch leckere Alternativen sind die Running-Sushi Restaurants oder solche, in denen man am Tablett bestellt und einem Roboter das Essen bringen (auf an der Wand montierten Schienen).
Sushi und andere kleine Leckereien bekommt man aber auch in Bento Boxen, die man vor allem in Bahnhöfen kaufen kann. Im Shinkansen ist Essen erlaubt.
Japanisches Essen
Was ist “japanisches Essen”? Für mich persönlich sind das in erster Linie die oben erwähnten Sushi, dazu Nudelsuppen. Ob Ramen oder Udon, das spielt keine Rolle, lecker sind sie beide. Soba Nudeln. Yakitori-Spieße und Reisgerichte kommen dazu, Fisch natürlich auch. Die japanische Küche ist unheimlich abwechslungsreich und lecker, das hier sind aber die Sachen, die ich mir in Japan am meisten bestellt habe.
Super hilfreich sind übrigens die Essen-Modelle aus Kunststoff, die mitunter sehr realistisch hergestellt sind. Sehr viele Restaurants haben solche Modelle im Schaufenster, man kann dann einfach darauf zeigen, was man essen möchte.
Auch Kinder haben genug Auswahl, wenn es um Essen geht. Falls sie dennoch das japanische Essen nicht besonders mögen, gibt es ab und zu auch westlich-orientierte Kinder-Menüs mit Pizza und Joghurt statt Sushi oder Suppe.
Street Food und Märkte
Im Allgemeinen findet man in Asien viel Street Food, meistens ist das wahrscheinlich auch bedenkenlos zu empfehlen. Zumindest in Japan war alles, was wir in Sachen Street Food gegessen haben, super lecker und frisch.
Sei es die verschiedenen Spieße oder auch Meeresfrüchte (ok, DAS haben wir nicht ausprobiert), Gyoza oder was-auch-immer-das-war-es-war-aber-mit-Kohl: man muss nicht immer wissen, was man da isst (möchte man es vielleicht sogar nicht ;-)), es hat aber immer geschmeckt und super gerochen.
Auch in den Märten kann man viel Essen kaufen, oft wussten wir aber nicht, was genau das war, was da angeboten wurde. Immerhin sind wir jetzt beim linken Bild hier schlauer: das waren Katsuobushi, getrocknete und geräucherte Bonito-Flocken.
Das ist die Grundzutat für die Dashi-Suppenbasis und man kann damit auch andere Gerichte würzen. Zuerst etwas ungewöhnlich, man findet es dann doch lecker und man (also ich) ärgert sich im Nachhinein, dass man nichts davon für zu Hause gekauft hat…
Nicht typisch japanisches Essen
Wir waren einmal in Kyoto Steak essen. Ok, das war nicht das Kobe-Rindfleisch, das wäre sehr teuer gewesen, aber das war dennoch gutes Rindfleisch. Gut gewürzt, auf den Punkt gegart und lecker, Pommes (mit Stäbchen!) dazu… aber schlicht und einfach zu wenig, wenn man richtig Hunger hat. Eine zu kleine Portion – sind wir doch gewohnt, beim Argentinier ordentliche, sattmachende Portionen zu bekommen. Aber man kann ja nicht alles haben.
In einer Brauerei waren wir auch, das habe ich im Miyajima-Post erzählt. Dort gab es Fisch, Bier und eine Käseplatte am Ende.
Übrigens: Burger kann man in Japan auch kaufen. Beim McDonalds gibt es sogar einen Teriyaki-Burger, der war gar nicht so schlecht.
Mein Fazit?: Zwar kann man in Japan auch nicht typisch japanisches Essen bekommen und es schmeckt auch, ich bleibe aber lieber beim japanischen Essen, wenn ich die Wahl habe.
Süßes
In einem winzigen Kyotoer Restaurant, wo wir Yakitori aßen, gab es zum Nachtisch “Kyoto Pudding”. Das war im Grunde eisgekühlte Crème brûlée. Mmhhh!
Eis gibt es auch, ob in Form von großen sahneverzierten Bechern oder als Softeis auf der Straße. Es ist nicht gerade günstig, ich meine, ein Eis auf der Hand war um die 3-4€, aber bei heißem Wetter kommt kein Weg drumherum ;-). Viele essen Matscha-Eis, uns schmeckt das aber nicht, so sind wir bei der klassischen Schoko-Vanille Kombination geblieben.
Eine Matscha-Sorte gab es auch vom Baumkuchen, den man in fast jedem Supermarkt finden kann. Ja, richtig gelesen. Japaner scheinen Baumkuchen zu mögen, ob in Grün oder “normal”. Und der Name steht auf Deutsch drauf. Ich habe hier nie Baumkuchen gegessen, dafür zum ersten Mal in meinem Leben in Kyoto.
Sonstiges
Automaten! In Japan gibt es Automaten – meistens für Getränke – an fast jeder Straßenecke. Tausende davon. Wir haben uns gelegentlich unser Wasser oder Saft für unterwegs dort gekauft, falls gerade kein Konbini in Sicht war und wir Durst hatten.
Essen bringen: Wie ich in einem anderen Post bereits erwähnte, kommt das bestellte Essen mitunter unterschiedlich schnell zum Tisch. Es kann sein, dass einer schon fertig ist und der andere sein Essen noch nicht hat. Wenn man japanisches Essen – Kleinigkeiten – bestellt, die jeder probiert, ist das kein Problem, aber wenn man “eigene” Portionen bestellt, schon.
Überhaupt wird in Japan sehr viel Wert auf Essen gelegt. Essen liefert einem Energie, die man zum Leben braucht, daher wird es dort besonders wertgeschätzt. Man läuft nicht einfach auf der Straße oder sitzt in der U-Bahn und isst seinen Sandwich. Im Schnellzug darf man essen, ja, aber sonst ist es unterwegs verpönt. Essen wird genossen und das ist auch richtig so.
Außerdem schmeckt es unheimlich lecker und oft riecht es auf der Straße entsprechend, wenn man an Restaurants vorbei läuft. Ich hatte mich sehr auf das japanische Essen gefreut und es dort auch richtig genossen. Während der Reise freute ich mich gleichzeitig aber auch auf mein heiß-geliebtes Gouda-Butterbrot zu Hause, das ich gerne morgens zum Kaffee esse. Und wisst Ihr was? Ich fand mein Käsebrot total öde, als ich wieder zu Hause war! So oder so bin ich immer für japanisches Essen zu haben, aber dass ich Käsebrot nicht mehr mögen sollte, zumindest für eine Weile nach dem Urlaub, das hätte ich nie gedacht.
So, das war’s jetzt… 8 Posts, Hunderte Bilder und Tausende Wörter später bin ich am Ende meines Reiseberichtes angekommen. Erzählen könnte ich sicherlich noch viel mehr, aber das würde den Rahmen hier deutlich sprengen – schon jetzt ist es wahrscheinlich viel zu viel des Guten. Ich freue mich, wenn Ihr bei der virtuellen Reise dabei wart, vielen Dank fürs lange Lesen! Und wenn Ihr Fragen habt, immer her damit!
Hier, wie immer, noch mal alle Teile des Reiseberichts:
Anja sagt
Tolle Reiseberichte! Ich habe jeden Post von eurer Reise echt gerne gelesen und auch abgespeichert (: Irgendwann möchte ich auch gerne nach Japan reisen, da werden deine Tipps sicher helfen! Danke, dass du dir mit den Posts so viel Mühe gegeben hast! Man merkt auf jeden Fall wie sehr euch die Reise gefallen hat! (:
Liebe Grüße von Anja