Hallo November!
Die Tage werden kürzer, es ist oft grau in grau, kühl und ungemütlich. Und bei so einem Wetter braucht man eigentlich etwas Deftiges, Warmes zu essen. Aber dem Wetter trotze ich heute und habe etwas Süßes, Kaltes und Erfrischendes gekocht – eigentlich ein perfektes Sommer-Dessert. Aber wisst Ihr was? Eine süße Leckerei geht immer, egal ob kalt oder nicht! Und wenn ich mich richtig erinnere, gab es an dieser Stelle im November 2014 auch ein süßes Rezept.
Dieses Dessert gab es bei uns zuhause öfter, als ich ein Kind war, und, ob Ihr das glaubt oder nicht, ich habe das nun zum ersten Mal selber gekocht. Diese Speise ist wohl unter vielen Namen bekannt: Schnee Eier in Deutschland, Îles flottantes (Schwimmende Inseln) in Frankreich, Floating Islands im englischen Sprachraum. Bei uns in Rumänien heißt das – warum auch immer – Lapte de pasare, was “Vogelmilch” bedeutet. Mag sein, dass sich der Name von den weißen Nocken, die an Eier erinnern, ableitet, ist aber schon etwas seltsam ;-).
Egal wie das heißen mag, süß und lecker ist das allemal und heute gebe ich Euch das Rezept meiner Mama weiter. Für mindestens 8 Portionen braucht Ihr:
– 6 sehr frische Eier
– 1 Liter Milch
– 200 g Zucker
– 3-4 Päckchen Vanillezucker
Eier trennen. Eiweiße ganz hart schlagen, dann 100 g Zucker einrieseln lassen und weiter schlagen, bis der Schaum nicht mehr vom Schneebesen fällt.
Die Milch mit dem Vanillezucker bei kleinen Hitze aufwärmen. Wenn die Milch anfängt zu kochen, die Hitze reduzieren. Je ein TL vom Eiweißschaum nehmen und vorsichtig auf die heiße Milch legen (nicht mehr als 4-5 Stück auf einmal im Topf geben; die Milch soll nicht blubbernd kochen, wenn man die Nocken dazu gibt!). Nach 1-2 Minuten (nicht zu lange!) die Nocken vorsichtig umdrehen und wieder 1-2 Minuten garen, dann die Nocken mit der Schaumkelle herausnehmen und in eine Servierschüssel geben. Dann neue Nocken zum Pochieren in die Milch geben. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass ich nur etwas mehr als die Hälfte des Eischnees verbraucht habe, den Rest nicht mehr, es wäre zu viel gewesen (dementsprechend könnte man auch die Eiweißmenge und den Zucker dafür von Anfang an reduzieren).
Die Eigelbe mit 100 g Zucker schaumig rühren (immer in nur einer Richtung!!!) und auf dem Herd bei ganz kleiner Hitze ein wenig von der heißen Milch darüber gießen, langsam weiter rühren. Nach und nach und langsam die ganze heiße Milch dazu geben, ständig aber langsam – und nur in einer Richtung – rühren, bis das Ganze dicker wird. Das dauert ein bisschen. Sollte die Soße auf einmal irgendwie käsig gerinnen, ein bisschen kaltes Wasser dazu geben, das soll helfen. Mir ist das aber zum Glück nicht passiert.
Die fertige Soße gießt man dann vorsichtig zwischen den Schnee Eiern, diese werden dann darauf “schwimmen”. Kalt werden lassen und dann in den Kühlschrank geben, am besten über Nacht. Denn aus dem Kühlschrank gekühlt schmeckt das nämlich am besten!
Bei uns zuhause gab es dieses Dessert ohne weitere Dekoration, manche servieren das aber mit Karamellsoße, mit Mandelblättchen oder halt mit Deko aus Zucker, wie ich das heute gemacht habe. Auch ohne schmeckt das aber sehr gut!
Guten Appetit!
LuLu sagt
Ich fühle mich in meine Kindheit versetzt … meine Mama hat die auch immer gemacht…danke fürs erinnern!
Liebe Grüße,
Lee
ganzmein ding sagt
Lecker, ich liebe dieses Dessert! Selbst gemacht hab ich es noch nie, jetzt hab ich richtig Lust, mich mal dran zu wagen. Viele Grüße von Claudia
www. merlanne.lu sagt
Ich stöbere ganz unschuldig durch dein schönes Blog und auf was stoße ich: Îles flottantes. Mein absolutes Lieblingsdessert, es gibt nichts Himmlischeres. Meine Großmutter hat immer welche gemacht und ich glaube, nächsten Sonntag gibt es iles flottantes auch hier zum Dessert.
Herzliche Grüsse,
Claudine