Schon als Kind ging ich unheimlich gerne und sooft es ging in Schreibwarenläden, auch wenn es damals in meinem Heimatland nicht wahnsinnig viel bzw. kaum etwas Schönes – aus heutiger Sicht – in den Läden gab. Aber Papier und Stifte und alles, was damit zu tun hatte, haben mich irgendwie schon immer fasziniert und es ist bis heute so geblieben, dass ich kaum an einer Papeterie vorbeigehen kann, ohne hereinzugehen und zu schauen, ob ich etwas Nettes finden kann. Ja, ich bin eine Papier- und Schreibwarensammlerin, aber ich benutze meine Materialien und Werkzeuge auch fast täglich, dann ist das auch ok. 😉
Durchs Bloggen entdecke ich auch sehr oft Neues – neue Bastelwerkzeuge oder -techniken, neue Materialien – das ich dann unbedingt auch testen / erlernen möchte. So ging es mir auch neulich mit den Pinselstiften – Dual Brush Pen von Tombow – und daher packe ich heute meinen Koffer und nehme mit… meine neuen Lieblingsstifte und dazu auch Etiketten / Tags, auf denen ich meine Stifte ein bisschen ausprobiere.
Ein Projekt habe ich schon mit diesen Stiften gemacht und zwar die Ananas-Einladung für die Hawaii Geburtstagsparty meiner Tochter. Das Ergebnis fand ich gut – ich habe sie da quasi als Wasserfarben benutzt – so dass ich nun als Nächstes einige Etiketten damit verzieren wollte. Im Internet gibt es unzählige Videos mit alldem, was diese Stifte können – denn sie sind keine gewöhnlichen Fasermaler -, und daher wollte ich sie auch zum Geburtstag haben ;-)!
Die Dual Brush Pen haben, wie der Name schon sagt, zwei Spitzen – eine feine, etwas dicker als ein Fineliner und feiner als ein Fasermaler, und eine flexible, dickere, pinselartige Spitze, die mein Favorit ist. Mit der dünnen Spitze kann man jedenfalls problemlos etwas schreiben:
Schreiben oder Lettering geht auch mit der Pinselspitze und das sieht besonders schön aus, weil man dann die Dicke des Striches variieren kann, wie bei der Kalligrafie letztendlich. So sind die “for you” und “imagine” Tags entstanden. Bei “LIVE LAUGH LOVE” habe ich einfach darauf los geschrieben, ohne jegliche Typografieregel zu beachten, das Ergebnis gefällt mir trotzdem. Bei diesem “for you” Etikett habe ich nur einen Stift benutzt, auch für den Hintergrund! Wie das geht, erfahrt Ihr weiter unten!
Nun probierte ich etwas aus, was ich als Video im Internet mal gefunden habe: Libellen zu zeichnen. Das ist leichter als gedacht, man berührt das Papier ziemlich flach mit der Pinselspitze und schon hat man einen Flügel. Hier habe ich auch Farben kombiniert, denn das geht auch mit diesen Stiften: wenn man auf einer Mischpalette (ich habe einen kleinen Porzellanteller benutzt) mit Stift Nummer 1 (sagen wir, grün) ein bisschen malt und dann mit dem Stift Nummer 2 (blau) genau darauf malt, nimmt der blaue Stift die grüne Farbe ab. Wenn man mit ihm dann zeichnet oder malt, kommt zuerst die grüne Farbe zum Vorschein, die wechselt aber nach und nach zu blau zurück. Der Stift wird also nicht, wie bei üblichen Fasermaler, “dreckig”, in dem Moment, in dem man über eine andere Farbe malt, sondern “säubert” sich von alleine und man bekommt sehr schöne Farbblendeffekte. Mein Bild zeigt das leider nicht so deutlich, das ist bei Flächen oder bei Schriften leichter zu erkennen.
Etiketten bzw. Tags kann man bekanntlich auch sehr schön stempeln. Zuerst war mein kleiner roter Fuchs (mein Namensgeber!) dran. Ich habe hier keine Stempelfarbe benutzt, sondern mit den Stiften (rot, orange, schwarz) direkt den Stempel gefärbt – und es funktioniert! Ich finde das gut, man kann so nicht nur eine Farbe (wie bei einem Stempelkissen) verwenden, sondern direkt mehrfarbige Akzente setzen!
Dann habe ich eins meiner Stempel vom letzten Jahr benutzt – den Specht diesmal mit Stempelkissen) – und malte dann drumherum die Äste und die Blätter. Hat auch was, oder? Man sollte warten, bis die Stempelfarbe sehr gut getrocknet ist und jedenfalls Archivierungsfarbe verwenden, sie verläuft dann nicht, wenn man darüber malt.
Apropos Verlauf. Die Dual Brush Pen kann man, wie Ihr bei der Ananas-Einladung gesehen habt, auch als Wasserfarben verwenden. Je mehr Wasser man benutzt, desto dünner bzw. heller wird die Stift-Farbe. Für das “Wasser” hier habe ich zwei Blautöne auf meinen Mischteller gegeben und mit einem Wasserpinsel-Stift diese Farbe etwas gemischt, aufgenommen und auf das Etikett gemalt, bis am oberen Rand kaum Farbe mehr zu sehen war. Dadurch hat sich das Etikett etwas gewellt (relativ dünnes Papier), aber das hat mich nicht allzu sehr gestört. Als die Farbe trocken war, habe ich meinen Koi Fisch darauf gestempelt. Diese Variante (erst malen, dann stempeln) finde ich auf jeden Fall besser als anders herum (wie beim Specht). Den Wasserfarbenverlauf habe ich auch (s. weiter oben) auf dem “for you” Etikett in rosa verwendet.
Drei weitere Farben – gelb, orange und pink – habe ich auf meinem Teller zusammengemischt und teils als Wasserfarben, teils normal als Hibiskus Blüte gemalt.
Fürs Erste bin ich mit den Ergebnissen zufrieden, auch wenn deutlich Verbesserungspotential besteht, vor allem bei der Kalligrafie. Aber Übung macht ja den Meister und so werde ich demnächst auch Buchstaben üben, wenn ich Zeit dafür finde. Ich habe nun jedenfalls neun schöne Etiketten, die ich für meine Geschenkverpackung verwenden kann. Die Pinselspitzen finde ich wirklich gut. Sie sind anders als bei den Pentel Stiften, die nach und nach mit Tinte “aufgefüllt” werden und die ich auch sehr mag. Sie nicht nicht zu weich und auch nicht zu hart und daher, denke ich, ideal zum Schreiben.
Geschenkt bekommen habe ich die 12 Stifte in den Primärfarben. Es gibt insgesamt 96 (!!!) Farben und Nuancen, die man alle zusammen, einzeln oder auch als unterschiedlich große Sets (6er, 12er und 18er, wenn ich mich nicht täusche) kaufen kann. Als Nächstes würde ich mir die Pastellfarben wünschen, vielleicht hat der Weihnachtsmann ein Einsehen ;-). Auch wenn ich am liebsten alle Farben gerne hätte: alle 96 zusammen sind sie nicht gerade günstig, daher lieber in kleineren Häppchen…
Und welches ist aktuell Euer Lieblings-Bastel- oder -Schreibwerkzeug?
P.S. Das ist KEIN gesponserter Post und auch keine bezahlte Werbung irgend einer Art. Ich habe die Stifte von meinem Mann zum Geburtstag geschenkt bekommen, weil ich sie haben wollte, und fange nun an, mit ihnen zu arbeiten. Dieser Post stellt meine persönliche Meinung dazu dar und ich heute teile ich meine Erfahrungen mit Euch.
frau nahtlust sagt
Menno – jetzt steht schon wieder was Neues auf meiner Wunschliste… Danke für die Einführung. Ich habe mich schon oft gefragt, was ich mit diesen Stiften machen kann, aber nun habe ich eine Idee davon. Mal schauen, ob und wann mein Wunsch erfüllt wird. Bis dahin gibt es noch ein paar andere (hüstel).
Viel Vergnügen weiterhin mit dem Ausprobieren – die ersten Ergebnisse finde ich sehr, sehr hübsch!
LG. SUsanne
DekoreenBerlin sagt
Liebe Ioana,
wie toll kannst du in verschiedenen Schriften schreiben!? Ich bin total beeindruckt!
Mir geht es auch schon so von Kindheit an. An Schreibwarenläden komme ich nie und nimmer vorbei 😉
Liebe Grüße aus Berlin
Doreen
Pe-Twin-kel sagt
Liebe Ioana,
sehr schön, kannte ich überhaupt nicht, Sohnemann hat die Stabilo Stifte die man auch mit Wasser verdünnen kann und so schöne Effekte erzielen kann, nur wellt sich das Papier dann wäre also nicht so schön wie bei dir. Deine Etiketten gefallen mir alle richtig gut.
Lieben Gruß,
Petra
Schön und Gut sagt
Liebe Ioana,
bei Basteltrends kenne ich mich nicht so wirklich aus. Und gäbe sonst was drum, wenn ich das mit den Brush-Pens so könnte wie du. Das sieht so sagehaft talentiert aus 😀
Vor allem den Fuchs finde ich spitze (und red ist er auch noch – perfekt. Wirklich ein Namensgeber) und die Libellen.
Manchmal sollte man einfach ein bisschen rumprobieren, oder?
Sehr schön jedenfalls, dein Pen-Projekt.
Hab einen tollen Abend und liebe Grüße,
Stefanie
Fee von fairy likes... sagt
Liebe Ioana, diese Stifte habe ich auch – witzigerweise genau die Pastelltöne, die auf Deiner Liste stehen. Ich finde sie auch sehr toll und probiere sie gerne aus. Damit zu stempeln ist eine perfekte Idee und das werde ich sicher einmal nachmachen. Danke dafür und liebe Grüße, Fee
ps: Dein neues Blogdesign gefällt mir sehr…