Das sind die letzten drei Tage in Queensland – der 2. große Abschnitt unserer Australien-Reise. Die Insta-Stories dazu findet ihr hier und hier und am Ende des Posts verlinke ich, wie gewohnt, alle weiteren Posts, die zu dieser Reise gehören.
Tag 27: 05.08.24
- gefahren: 218 km
- gelaufen: 9,9 km
- Übernachtung: “Vibes at Five” in Noosa
Der erste Stopp des Tages war in Maryborough. Das ist der Geburtsort von Pamela L. Travers, der Autorin von “Mary Poppins”. So sind in dem Ort mehrere Ampeln mit der Figur Mary Poppins’ beleuchtet und es gibt auch ein Museum, das leider an dem Tag geschlossen war – sonst hätten wir es gerne besucht. Aber dennoch: Supercalifragilisticexpialidocious! 😉
Weiter auf dem Weg nach Süden führte uns Googlemaps auf diese Piste (Straße kann ich sie nicht richtig nennen…), Schotter, an einigen Stellen ziemlich eng, kurvig und nicht als Einbahnstraße gedacht. Natürlich musste uns dann auch ein LKW entgegenkommen. Aber mein Mann hat die Strecke gemeistert und es ist nichts passiert. Toll fand ich die Strecke dennoch nicht und war froh, als wir wieder auf asphaltierten Wegen unterwegs waren.
Kurz vor Noosa, wo wir so oder so Stopp für die Nacht machen wollten, buchten wir uns eine schöne AirBnB Wohnung. Das war eine spontane Buchung und wir waren sehr froh, so was Nettes so kurzfristig entdeckt zu haben:
Wir luden das Auto aus, aßen etwas zu Mittag und fuhren dann zum Noosa National Park.
In dem Nationalpark gibt es eine knapp 11 km lange Strecke am Ufer, die gut zum Spazieren geeignet ist – Noosa Coastal Walk. Wir sind nur etwa 1 Stunde hin bis zum Dolphin Point Lookout gelaufen und dann zurück, es war bereits Nachmittag und 11 km (und zurück) wollten wir nicht laufen.
Aber auch diese kleine Strecke lohnt sich allemal – der Weg schlängelt sich entlang der Küste, vorbei an wunderbaren, krummen Bäumen, Stränden und sehr viel Grün.
Wie auch in Manly bei Sydney, gab es auch hier immer wieder Surfer und Paddler im Wasser (auch, wenn bei Weitem nicht so viele wie dort, es gab aber auch kaum Wellen)…
Was cool war, war die kostenlose Whale Watching “Show” direkt vom Ufer aus, am Dolphin Point Lookout. Es waren 2 oder 3 Wale, die wir für eine Weile beobachtet haben, wie sie gemütlich parallel zur Küste schwammen.
Aber auch ohne Walbeobachtung fanden wir die Strecke sehr reizvoll, auch wegen der sehr vielfältigen Pflanzen.
Es zog immer mehr zu, sodass wir zusahen, dass wir langsam aber sicher wieder Richtung Parkplatz liefen, am Ende regnete es aber doch nicht…
Eiscreme auf die Hand für alle, ein bisschen bummeln…
…und später Einkaufen fürs Abendessen. Mit gratis Obst für die Kinder (bestätigt von einer Verkäuferin, dass die Kids sich frei bedienen konnten, wenn sie wollten):
Im Nachhinein fanden wir es schade, dass wir nur den einen halben Tag in Noosa waren. Die Gegend ist so toll, vor allem mit dem Nationalpark und den Coastal Walk, 1-2 Tage mehr dort hätte ich im Nachhinein eingeplant…
Tag 28: 06.08.24
- gefahren: 146 km mit dem Auto & 2 km mit dem Zoobus
- gelaufen: 13,2 km
- Übernachtung: Brisbane Skytower
Heute stand mal was ganz anderes auf dem Programm und zwar etwas, was ich mir schon lange gewünscht hatte zu erleben, falls wir mal wieder nach Australien reisen würden. Und jetzt war es endlich soweit:
Vielleicht erinnern sich einige von euch noch an Steve Irwin. Er war ein australischer (Tier)Filmemacher und Zooinhaber, auch “The Crocodile Hunter” genannt. Ziemlich abenteuerlich und scheinbar ohne Furcht vor Tieren, so zumindest habe ich ihn in Erinnerung aus einigen Dokus.
Steve Irwin übernahm 1991 mit seiner Frau einen kleinen Reptilienpark von seinen Eltern und nach und nach vergrößerten und entwickelten sie den Park zu dem, was heute Australia Zoo ist. Nur etwa 1/7 der Fläche ist den Besuchern zugänglich, ich nehme an, der Rest wird zum Teil für das Tierkrankenhaus, für Gehege oder für die Tierpflege benutzt.
Es ist nicht der größte Zoo der Welt, bei weitem nicht, aber was zählt, ist das “wie”. Und in dieser Hinsicht war das der beste Zoo, den wir jemals gesehen haben.
Eigentlich kann ich ihn kaum Zoo nennen (obwohl der Name so lautet). Dadurch, dass die Fläche enorm erscheint und die Anzahl der Tiere relativ gering ist in Relation, hat man nicht das Gefühl, dass man in einem Zoo ist. Die Gehege sind sehr groß und es ist so viel Grün drumherum, wie in einem Park oder gar Dschungel fast, dass die Tiere sehr viel Platz haben und artgerecht leben können.
Jede “Region” ist entsprechend eingerichtet, die Pflanzenwelt entspricht dem jeweiligen Kontinent.
Was ich aber besonders gut und wichtig fand, ist dass das nicht “nur” ein Zoo ist, wo das gezahlte Eintrittsgeld für die Pflege der Tiere dort benutzt wird. Australia Zoo investiert nicht nur “in sich selbst”, sondern auch für diverse Projekte rund um die Welt, wie z.B. für ein Elefantenkrankenhaus in Indonesien.
Immer wieder entdeckt man beim Spazieren durch den Zoo Plakate, wo solche Projekte präsentiert werden, die ganz im Sinne von Steve Irwin weitergeführt oder initiiert werden.
Eins der wichtigsten Projekte vom Australia Zoo ist aber das eigene Tierkrankenhaus, das größte Wildtier-Krankenhaus der Welt. Es wurde uns erzählt, das Aufpäppeln eines Tieres dort kostet um die 1500$, eines Koalas sogar 4-5000$. Aber das Krankenhaus nimmt jedes Tier in Not auf und scheut nicht die Kosten. Auch dafür finde ich es wichtig, wenn man schon in der Gegend ist, sich das Ganze anzuschauen, in dem Wissen, dass das bezahlte Eintrittsgeld gut investiert ist.
Wir haben uns fast den kompletten Tag genommen, um alles dort zu erkunden. Das Areal ist so groß, dass auch spezielle Busse entlang einiger Strecken von Zeit zu Zeit fahren, damit man nicht allzu viel laufen muss, wenn man nicht kann oder möchte.





Der Tag war besonders lehrreich und spannend. Wir fanden den Zoo nicht nur sehr schön, super weitläufig, sehr gut gepflegt und interessant, sondern auch wichtig in seiner Arbeit für den Erhalt und Schutz der Tiere. Steve Irwin ist leider nicht mehr am Leben, aber seine Familie und die Mitarbeiter dort führen seine Arbeit fort und ich kann den Besuch des Australia Zoo nur jedem empfehlen!
Ich weiß nicht, ob ich mir jetzt jemals noch einen anderen Zoo anschauen möchte, nachdem ich diesen hier gesehen bzw. besser gesagt: erlebt habe…
Nachher fuhren wir noch etwas eine Stunde bis nach Brisbane, vom grünen Dschungel zum Asphalt- und Autos-Dschungel… Nach fast vier Wochen hatte uns eine Großstadt wieder. 2032 finden hier übrigens die Olympischen Sommerspiele statt!
Für diese und folgende Nacht haben wir eine Wohnung in einem Wolkenkratzer gebucht, im Skytower. Der Ausblick aus dem 60. Stock war fantastisch, die Wohnung ok, nichts Besonderes. Aber groß und mit viel Fensterfläche.
Auf Wunsch und nach Recherche unserer Tochter gab’s was – für uns – ganz Neues als Abendessen: Korean Barbeque. Man konnte sich die Fleischmenge und -Qualität aussuchen und dann wurde am Tisch gegrillt. Unter dem Metall-Grill aus den Fotos war eine Schale mit glühender Kohle (die zwischendurch gewechselt wurde), die silberne “Tube” darüber war Dunstabzug und drumherum viel Gemüse und sonstige Beilagen wie Glasnudeln und Saucen.
Das Fleisch wurde übrigens mit einer Schere in kleine Happen geschnitten, siehe Bilder links und rechts ;-). Aus Salatblättern machte man sich dann so etwas wie Tacos, gefüllt mit Nudeln, Gemüse, Dips und Fleisch. Super lecker und definitiv empfehlenswert!
Tag 29: 07.08.24
- gefahren: 20 km mit dem Auto & 18 km mit der Bahn
- gelaufen: 7,1 km
- Übernachtung: Brisbane Skytower
Der Blick aus unserer Wohnung am nächsten Morgen:
Brisbane ist eine interessante Mischung aus Alt und Neu, was die Architektur angeht, immer wieder Gebäude im Kolonialstil und schöne Einkaufspassagen, gemischt mit Glas und Beton der Moderne.
Wir sind eine Weile durchs Zentrum gelaufen, bummelten ein bisschen, aßen allerdings keine Bratwurst zu Mittag (in anderen Ländern probieren wir eher lieber das dortige Essen und nicht, was wir auch zu Hause bekommen)…
…und landeten dann am Nachmittag spontan in einem Kino. Wir waren zu platt zum Laufen, wollten den Rest des Tages aber auch nicht in der Wohnung verbringen. Wäsche waschen und packen konnte warten. So fanden wir ein Kino in einem historischen Gebäude (allerdings mit modernsten Sesseln und Technik), die hatten sogar eine Cocktailbar. Und wir waren die einzigen in dem kleinen (22 Sitze) Saal, das war irgendwie auch cool. Wir fuhren so die kleine “Tradition” fort, in Australien ins Kino zu gehen – mein Mann und ich haben 2002 in Perth “Star Wars: Attack of the Clones” gesehen. Und als mein Mann mit seinen Eltern in Australien war, hat er in Sydney “Die Harder” gesehen.
Was dann noch folgte… Wäsche waschen, trocknen, packen, zu Abend Essen. Nichts Spezielles. Der Flug sollte früh starten am nächsten Morgen, die Zeit an der Ostküste war vorbei…
Hier noch die Liste mit allen Posts:
- Teil 1: Sydney
- Teil 2: Northern Territory – Das rote Zentrum (Alice Springs – Uluru – Daly Waters)
- Teil 3: Northern Territory – Der Norden (Katherine – Kakadu NP – Darwin)
- Teil 4: Queensland – Wet Tropics (Cairns – Daintree NP – Townsville)
- Teil 5: Queensland – Great Barrier Reef (Airlie Beach – Whitehaven Beach – Lady Elliot Island)
- Teil 6: Queensland’s Süden (Noosa, Australia Zoo & Brisbane) (das hier)
- Teil 7: South Australia (Adelaide & Kangaroo Island)
- Teil 8: Victoria (Great Ocean Road & Melbourne)
Die Sache mit der Transparenz: die Unternehmungen, dich ich hier erwähne, und auch die ganzen Unterkünfte sind übrigens (aus Überzeugung und nach viel Recherche) selbst gebucht. Ich erhalte dafür kein Geld, wenn ich darüber schreibe. Wie heißt das so schön? #werbungnichtbeauftragtnichtbezahlt
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