Werbung für Rico Design
Frühling naht, Ostern und die Hochzeitssaison auch – dann sind schön, frühlingshaft – und nachhaltig – eingepackte Geschenke eine Augenweide. Heute zeige ich Euch dafür, wie man dafür den Kinchaku Beutel näht. Das ist ein japanischer Beutel, der sich aber nicht nur als eben erwähnte Geschenkverpackung eignet, sondern natürlich auch, um Kleinigkeiten darin aufzubewahren und zu transportieren. Auf Reisen oder als kleine Tasche in der Handtasche ist er also auch super praktisch.
Genäht habe ich diesen Beutel in drei Größen, und zwar aus den schönen Canvas Stoffen aus der Rico Design Kollektion Sakura Sakura, die ich auf der Creativeworld Messe Anfang Februar bewundern durfte. Und Ihr wisst, dass ich schönen japanischen Mustern nicht widerstehen kann ;-).
Die Kollektion besteht aber, wie immer bei Rico Design, nicht nur aus Stoffen, sondern aus jede Menge hübscher Papeterie, Washi Tape und Washi Sticker (sehr hübsch vor allem die Kirschblüttenblätter, die man einzeln oder zusammen als eine Blüte kleben kann), Partyartikel, Deko… alles schön aufeinander abgestimmt und gute Laune machend! Das macht einfach Lust auf Frühling!
Der Beutel ist super leicht und super schnell zu nähen, vor allem, wenn Ihr die Vorlage habt – die findet Ihr am Ende des Posts. Für den größeren Beutel die Vorlage auf ein A4 Blatt ausdrucken, für die kleineren habe ich sie einmal auf 70% und einmal auf 50% skaliert und kopiert. Der fertige größere Beutel ist am Ende ca. 16x11x14 cm groß (LXBXH), die anderen entsprechend kleiner.
Material & Werkzeug:
- Canvas Stoffe in Schwarz und Pfirsich aus der Sakura-Sakura Kollektion, jeweils etwa 30×50 cm
- ein Stück Meterware Baumwollstoff in uni rosé, etwa 30×10 cm
- ein Stück Volumenvlies, etwa 30×50 cm
- 2x 65 cm Satinband schmal in Rosa (eine dünne Kordel geht auch) – für die kleineren Beutel etwas kürzer
- Nähmaschine und Nähzubehör
- Bügeleisen und Bügelbrett
- eine Sicherheitsnadel
- Vorlage (am Ende des Posts) – die Nahtzugabe ist bereits enthalten
How to:
- Vorlage auf A4 ausdrucken (100%) und ausschneiden.
- Canvas Stoff falten und die ausgeschnittene Vorlage wie im Bild im Stoffbruch legen. Übertragen und schneiden. Für die andere Farbe wiederholen, ebenso für das Volumenvlies (eventuell etwas kleiner schneiden, damit die Kanten des Canvasstückes vlies-frei bleiben und alles leichter zu nähen ist).
- Aus dem rosa Baumwollstoff 2 Rechtecke in 20×4 cm Größe schneiden. Für den mittleren Beutel (Vorlage auf 70%) braucht Ihr 2 Rechtecke à 13,5 x 3 cm, für den kleineren (Vorlage auf 50%) 2 Rechtecke à 9 x 3 cm.
- Ihr habt jetzt jeweils ein Stück Canvas, ein Stück Volumenvlies und zwei rosa Streifen:
- Volumenvlies auf ein Stück Canvas bügeln.
- Die kurzen Enden der rosa Streifen zuerst um 0,5 cm falten und bügeln, dann um weitere 0,5 cm und mit der Maschine steppen. Die Streifen sind jetzt also jeweils 18 cm lang.
- Streifen wie im Bild falten und bügeln.
- Streifen wieder andersrum falten und an der Hälfte, bei den offenen Kanten, ein kleines Stück abschneiden – so wird die Mitte markiert (geht natürlich auch mit einer Nadel)
- Mitten der kurzen Seiten des Canvas-Stückes ebenfalls wie oben markieren bzw. abschneiden
- Die rosa Streifen mit den offenen Kanten nach oben auf den kurzen Seiten des Canvas Stückes mittig legen und fixieren (die geschnittenen Dreiecke überlappen sich)
- Steifen und Canvas knapp an der Kante (0,5 cm) steppen
- Mit der anderen Kante wiederholen
- Canvas Stück so falten, dass es wieder wie die Vorlage aussieht, die rechten Seiten zeigen nach innen, außen sieht man das Volumenvlies.
- An den schrägen Seiten steppen (1 cm vom Rand)
- Die Öffnung nun so wie im Bild zusammendrücken, die Naht muss die Mitte der gegenüberliegenden Kante treffen
- Fixieren und mit der Maschine knappkantig steppen
- Mit der anderen Öffnung wiederholen
- Das andere Canvasstück ebenso wie die Vorlage rechts auf rechts falten, die schrägen Kanten steppen und die Ecken wie oben schließen
- Wir haben jetzt zwei Beutelteile: einmal mit und einmal ohne Volumenvlies. Das Teil ohne Vlies auf rechts wenden und in das andere Teil stecken. Die jeweils rechten Stoffseiten treffen aufeinander.
- Die obere Kante fixieren (die Mitten und die Nähte müssen zusammenpassen)
- Beutel am oberen Rand steppen, dabei eine Öffnung von ca. 7-8 cm ungenäht lassen.
- Beutel durch die Öffnung wenden, sodass man nun beide rechten Stoffseiten sieht.
- Innenbeuten in den Außenbeuten stecken, den Rand fixieren und knappkantig unterhalb des Tunnelzuges rundherum steppen.
- Nun fehlt nur noch die Kordel oder das Band im Tunnelzug.
- Dafür ein Ende des Satinbandes (oder Kordels) in einer Sicherheitsnadel fixieren und durch beide Tunnelzüge ziehen, am Ende schauen beide Bandenden auf der gleichen Seite des Beutels heraus
- Das andere Band von der anderen Seite einfädeln
- Am Ende hat man jeweils zwei Bandenden an beiden Seiten des Beutels
- Bänderenden zuknoten – fertig!
- Mit einem Zug an beiden zugeknoteten Bandenden kann man den Beutel schließen
- Für die kleineren Beutel muss man mit einer Nahtzugabe von 0,5 cm nähen (statt 1 cm) und man kann dann das Satinband alternativ mit einer großen (Stick)Nadel einfädeln, sollte die Sicherheitsnadel nicht durch den Tunnelzug passen.
Ihr seht, es klingt komplizierter, als es ist. Die drei Beutel ließen sich wirklich schnell nähen, das Kopieren der Vorlagen und das Schneiden der Stoffe hat gefühlt länger gedauert.
Was ich an diesen Beuteln mag, ist auch, dass sie wendbar sind – es ist keine Naht innerhalb des inneren Beutels sichtbar, wie üblich bei Taschen und Beutel, sodass man es auch nach Lust und Laune wenden kann. Daher solltet Ihr hier für beide Beutelteile schöne (und am besten gleich schwere) Stoffe verwenden, damit jede Seite toll aussieht. Ich mag den Beutel auch, weil er dank des Volumenvlieses so fluffig ist und von alleine stehen kann.
Wofür würdet Ihr diese Beutel verwenden?
Lieben Dank an Rico DesignRico Design für die tollen Stoffe und für die Gelegenheit, dieses Projekt umzusetzen!
Eli sagt
Ich habs ja eigentlich nicht so mit Nähen aber das Design ist so süß, dass ich mir die Nähmaschine einer Freundin ausgeliehen und mich doch rangewagt habe. Die Anleitung ist dir wirklich gut gelungen, denn selbst ich als absoluter Näh-Noob hatte damit keine Probleme und das Endergebnis kann sich eigentlich auch sehen lassen. Jetzt werde ich wohl Nähen üben, denn die kleinen Beutel geben wirklich zuckersüße und nachhaltige Geschenkverpackungen ab.
LG Eli
miss red fox sagt
Danke schön, ich freue mich, dass es dir gefällt und gelungen ist! LG Ioana
Bettina Müller sagt
Hallo Ioana,
ich habe mich sehr gefreut, als ich deine schönen Täschchen zum Nachnähen gefunden habe. Und ich habe deine Anleitung genommen um eines nachzunähend. Bevor ich jetzt mit der hoffentlich konstruktiven Kritik weiter mache: mein Täschchen wurde wunderschön.
Leider musste ich mich aber sehr mit der Anleitung plagen. Und dabei habe ich vor 35 Jahren eine sehr gute Basis im Nähunterricht bekommen. Dass ich dennoch den Stoffbruch falsch gelegt und das Bügelvlies auf die rechte Seite aufgebügelt hatte: das war allein mein Versagen. Aber zum Glück ging das Vlies ohne Rückstände wieder runter, und ich konnte es links nochmal verwenden.
Was mir zu schaffen machte:
die Vorlage. Ich habe sie in 100 % ausgedruckt. Allerdings kam so eine verkleinerte Version heraus. Ähnlich deinem kleinsten Produkt. Also dachte ich: das passt, größer brauche ich sie gar nicht. Schlimm war nur, dass ich am ende des Nähprojekts, den Außen- und Innenbeutel nicht mit der Maschine absteppen konnte. Es passte nicht über den Arm der Nähmaschine. Also: fleißiges Handnähen.
die Vorlage: leider konnte ich das Bild zum Ausdrucken nicht zentrieren, so dass auch eine größere Version auf A4 gepasst hätte. Die Dateibezeichnungen sind für mich ja nicht wichtig. So verbraucht man 4 Blätter,…
der Streifen für die Kordel. Ich finde die Breite von 3 cm sehr knapp, und so konnte ich nur ein ganz dünnes Schleifenband einziehen.
die Ecken der Böden. Beim zusammenlegen um die Ecken abzunähen, konnte ich die Ränder der Stoffe nicht passgenau aufeinander legen. Ich habe dann in einer konvexen Linie abgesteppt. Ergebnis sieht dennoch gut aus. Für mich aber als Nähunerfahrene, weil ich einfach nur alle paar Jahre ein Projekt mache sehr verwirrend. Ich könnte mir vorstellen es liegt am absteppen der Seitenteile mit 1cm, so dass es nicht mehr zum Boden passt.
Zu guter Letzt, habe ich noch etwas, was aber heutzutage wohl zum Standard geworden ist: es werden keine Räder versäubert. Also kein Zickzackstich um die Kanten vorm Ausfransen zu bewahren und dem Projekt mehr Lebensdauer zu verleihen. Das finde ich schade. Klar, wer hat kann ne Overlock nehmen, aber mir fällt es einfach auf, dass bei vielen Näh-Kreativen dieser Aspekt weggelassen wird.
Dennoch: vielen Dank für das tolle Projekt. Ich werde es gleich nochmal nähen. Diesmal größer. 😉
miss red fox sagt
Hi Bettina,
danke für dein Kommentar!
Bei mir haben damals alle Vorlagen gepasst. Kann sein, dass WordPress die angehängten Dateien minimiert, sodass 100% ausdrucken nicht mehr zu der tatsächlichen Größe passt. Das kann ich leider nicht beeinflussen. Ich habe die Vorlage jedenfalls in der richtigen Größe hochgeladen.
Auch haben alle anderen Größen und Maßangaben bei mir gepasst, es gab keine Probleme beim Nähen. Die Streifen für die Kordel kann man natürlich breiter machen, wenn man breitere Kordel benutzen möchte, für mich war das so ok.
Und die Kanten säubern musste ich hier nicht, denn Innen und Außenbeutel werden ineinander gesteckt, sodass keine freien Nähte mehr zu sehen sind. Sonst versäubere ich meine Nähte immer.
Ich müsste einmal alles neu aus dem Blogpost direkt ausdrucken und nähen mit den Angaben, um zu sehen, ob ich in der Anleitung etwas ändern muss – wenn ich die Zeit dafür finde.
Danke trotzdem und viel Erfolg beim nächsten Beutel!
Ioana