Wie jetzt immer am letzten Samstag im Monat gibt’s eine Runde #onyourcreativetable – heute geht die Serie mit der lieben Karen von Indigo Craftroom weiter.
Karen war hier schon mal zu Gast, und zwar im Rahmen meines #12giftswithlovegoesxmas Adventkalenders, und ich durfte auch ihr schönes Papiermarmorierungs-Kit testen.
Karen mag wie ich Papier und das Arbeiten damit, und sie ist sehr talentiert in Sachen Papier marmorieren. Ich habe bereits zwei ihrer Online-Workshops gebucht und besucht und sehr viel dabei gelernt. Aber nicht nur das Fachliche ist wichtig, sondern auch, wie die Person so tickt, die Workshops gibt – und da kann ich sagen, dass mir Karen sehr sympathisch ist :-).
In ihrem Studio in München experimentiert sie gerne mit Farben und Papier, leitet die besagten Workshops (auch “in echt”, nicht nur online), bindet Bücher und schreibt für ihren Blog – nicht nur über DIYs, Journaling, Papiermarmorierung- und Buchbinde-Tipps, sondern auch zum Thema Selbstständigkeit. Alles in allem eine tolle Mischung, die ich gerne lese!
Karen hat übrigens auch einen Shop, in dem sie Kits verkauft – zum Buchbinden oder auch zum Papiermarmorieren. Ich kann das wirklich nur empfehlen – die Qualität ist sehr gut und das Päckchen kommt sooo schön verpackt an! 🙂
Schaut Euch auf jeden Fall bei ihr um – hier, aber auch gerne bei Instagram – und lasst Euch inspirieren!
Jetzt übergebe ich aber das Wort an Karen!
1 – Warum hast Du Dich entschieden, einen kreativen Blog zu haben und warum der Name „Indigo Craft Room“?
Der Name Indigo Craft Room bezieht sich mittlerweile auf meine ganze Marke, zu der auch mein kreativer Blog gehört. Anfang 2018 habe ich entschieden mich selbstständig zu machen und musste nach einem passenden Namen suchen.
Damals war ich besonders von Shibori begeistert und da blau meine Lieblingsfarbe ist, kam „Indigo“ genau richtig. Das „Craft Room“ kommt ganz einfach von meiner Leidenschaft für traditionelle Techniken oder „Crafts“, und diesem wunderschönen Platz den wir Kreativen uns alle wünschen: ein kleines Paradies voller Inspiration und Werkzeug!
Der Blog kam dann später in Sommer 2019. Ich wollte auch einen digitalen Platz haben, wo ich andere inspirieren kann und der nicht von einem Algorithmus (sprich: Instagram und co.) abhängig ist.
2 – Wieso macht Dir das Basteln Spaß?
Seitdem ich in der Uni war, habe ich immer mal wieder kleine DIY Projekte gemacht und mir neue Techniken wie Amigurumi beigebracht. Später als ich ins Berufsleben einstieg, war das Basteln einfach eine kreative Auszeit vom stressigen Alltag.
Danach wurde mir klar, dass das Basteln und das Kreativ-sein auch eine Art Therapie sein kann, indem man sich besser kennenlernt, man wird selbstbewusster und man kann sich anders als sonst ausdrücken.
3 – Was würdest Du von Deinem kreativen Tisch nicht missen möchten?
Schwierig… das hängt immer davon ab, was für eine Technik oder welches Projekt mich gerade begeistert. Aber wahrscheinlich mein Buchbindewerkzeug. Eine Ahle oder ein Falzbein kann man so vielseitig verwenden… Meine Marmorpapiere liegen mir auch sehr am Herzen. Ich finde es schwer, mich von vielem zu trennen.
4 – Womit arbeitest Du am liebsten (Material / Werkzeug)?
Papier hat bei mir die Hauptrolle. Ganz gleich, ob fürs Marmorieren oder Buchbinden. Ob weißes oder farbiges… Ich liebe es mit Papier zu experimentieren und mir neues Wissen darüber anzueignen. Es gibt so viel was man über Papier lernen und was man mit Papier gestalten kann. Da fehlt mir tatsächlich manchmal nur die Zeit.
5 – Wann hast Du die besten Ideen für Deine DIYs und wann bastelst Du am liebsten?
Es klingt peinlich, aber meine besten Ideen entstehen unter der Dusche. Egal ob für DIY Projekte, neue Workshops oder Produkte. Manchmal auch, wenn ich Fahrrad fahre… Ich denke das kommt von der Tatsache, dass man in diesen Momenten entspannt ist. Man ist nicht von Laptop, Handy oder sonstiges abgelenkt.
Basteln tu ich am liebsten am Wochenende. Da ich aber jetzt fast alle Materialien und Werkzeuge in meinem Studio in der Stadt habe, versuche auch unter der Woche was zu machen.
6 – Wo kaufst Du am liebsten die Sachen, die Du für Deine Projekte brauchst?
Im Indigo Shop, natürlich ;). Nein, die meisten Sachen kaufe ich im Fachgeschäft oder Großhandel, da ich vieles gleich für meine Workshops oder meinen Online-Shop auch in größeren Menge kaufe.
Ansonsten versuche ich vieles zu upcyclen. Ich mag es nicht so gerne, wenn man sich für ein DIY Projekt erstmal hunderte von Dingen anschaffen muss. Je nach Projekt schaue ich auch gerne bei eBayKleinanzeigen – manchmal findet man dort tolle Sachen zum Basteln.
7 – Wie sieht der perfekte kreative Arbeitstisch / Arbeitsbereich / Arbeitszimmer für Dich aus und wo arbeitest / bastelst Du am liebsten?
Seit November habe ich mein eigenes Studio in München und dort habe ich mir schon einen fast perfekten kreativen Raum eingerichtet. Ich habe nicht eins, sondern zwei wunderschöne Arbeitstische, die ich zusammen mit meinem Freund selbst gebaut habe. Das war schon lange ein Traum von mir. Ich wollte unbedingt zwei Arbeitstische haben, sodass ich easy-peasy von einem Projekt oder einer Aufgabe zur anderen wechseln kann. Das ist gerade dann sehr praktisch, wenn man z.B. an einem Tisch bastelt und auf dem zweiten Tisch die Bilder macht. Dann muss nicht erst alles aufgeräumt werden :-).
Da ich häufig marmoriere, ist ein Platz mit einfachem Zugang zu Wasser und ausreichender Belüftung wichtig. Natürliches Licht darf auch nicht fehlen, aber das ist auch im Studio mit dabei, da ich große Fenster habe.
Ansonsten liebe ich einen aufgeräumten Platz (während dem Basteln darf etwas Unordnung herrschen, aber danach muss es zügig aufgeräumt werden!). So schaffe ich Ruhe und Klarheit beim Arbeiten.
Viel Deko habe ich nicht, aber dafür ein super tolles Mood Board an der Wand gestaltet mit meinen Lieblingspapieren, Karten und Postern von anderen kreativen Freunden, darunter natürlich auch Miss-Red-Fox ;).
8 – Welche Sachen sind für Dich ein No-Go, wenn es um kreatives Arbeiten geht?
Unnötiges kaufen, Plastik oder billige Materialien verwenden. Detaillierten Anweisungen kann ich nicht so gut folgen. Ich habe manchmal wenig Geduld und lieber freien Raum zum Selbstgestalten. Deswegen brauche ich manchmal länger als sonst und mache bestimmt auch einige Fehler. Aber so lerne ich auch und kann meinen eigenen Weg finden, diese Sachen zu machen.
9 – Wohin führt Dich die Blog-Reise: Verrätst Du uns vielleicht, was Du demnächst basteln wirst?
Derzeit richte ich meinen Blog eher auf „How-To’s“ im Bereich Buchbinden, Marmorieren und Entrepreneurship aus. Ich teile viele „Hinter der Kulissen“ meiner Selbstständigkeit als kreative Unternehmerin, sowie meine Erfahrungen und Berichte, wenn es ums Buchbinden und Marmorieren von Papier geht.
Ich möchte aber auf jeden Fall eine Reihe an Posts mit Papier-Inspirationen starten. Alles was man mit Papier machen kann. Das ist nicht nur interessant für die Leser*Innen, aber auch für mich. Viele Leute wissen nicht, was sie z.B. mit meinen Marmorpapieren gestalten können. Mit Papier kann man ja vieles mehr anstellen, als nur Bücher binden, richtig? 🙂
10 – Was ist für Dich ein kreatives Must-Have, dass Du Dir dieses Jahr kaufen oder schenken lassen möchtest?
Ich bin so dankbar, dass ich in den letzten Jahren so viele tolle Materialien und Werkzeug für mein Studio anschaffen konnte. Eigentlich habe ich schon genug, könnte man meinen 😛
Aber gerade, wenn es um Workshops geht, möchte ich gerne mehr Ausrüstung dafür anschaffen. Farben, Pinsel, hochwertige Tusche…
Ansonsten würde ich gerne wieder kreative Workshops von anderen Künstler*Innen besuchen. Was man bei solchen Veranstaltungen erlebt und lernt, vermisse ich seit Corona sehr. Und ich habe eine lange Liste von neuen Techniken, die ich gerne ausprobieren möchte, wie etwa Mixed-Media, Keramik oder Sashiko.
11 – Würde man zu jeder Zeit etwas Kreatives (Material / Werkzeug / Gebasteltes) in Deiner Handtasche finden und wenn ja, was?
Wahrscheinlich ein selbstgemachtes Notizbuch in Marmoroptik. Ich muss zugeben, nicht immer verwende ich Notizbücher, um kleine Notizen zu machen. Manchmal greife ich eher zu meinem Handy… Aber ein Notizbuch gibt es immer in der Tasche auf jeden Fall :-).
12 – Weltreise: Stell’ Dir vor, Du gehst auf eine Reise um die Welt: würdest Du etwas Kreatives (Material / Werkzeug / Gebasteltes) mitnehmen und wenn ja, was und warum?
Für die Hinreise… Eigentlich würde ich lieber so wenig wie möglich mitnehmen, sodass ich auf der Rückreise vieles Neues mitbringen kann! Aber wenn, dann wahrscheinlich wieder so ein selbstsgemachtes Reisetagebuch. Bei unserer letzten Reise habe ich gemerkt, dass ich die Erinnerungen an diese Reise gerne auf diese Weise festhalte. Einfach Sachen wie etwa was wir an einem bestimmten Tag unternommen haben, wo wir Essen gegangen sind, oder welche Museen und Läden wir besucht haben. Das vergisst man sonst spätestens eine Woche nach der Rückreise.
Es muss nichts besonderes sein. Da setze ich mir keine hohen Ansprüche an Handlettering oder Sketching. Das überlasse ich den Profis auf Instagram. Manchmal reicht es auch Papier, Stift und ein paar Sätze jeden Tag zu verfassen 😉
Für die Rückreise, also aus dem Urlaub mitbringen: auf jeden Fall… die Frage ist, was genau ich mitnehmen würde. Es steht so viel zur Auswahl! Aber wahrscheinlich würde ich eher kreative Bücher oder Papiere mitnehmen. Handgeschöpftes Papier aus Japan z.B., so wie die von Awagami Factory wären einen Traum. Ich mag auch gerne bei Second-Hand-Läden und auf Flohmärkten stöbern. Leider sind viele Sachen aber am Ende so sperrig, dass man sie nicht wirklich mit ins Flugzeug mitnehmen kann. Aber wenn, dann wahrscheinlich alte Maschinen oder Möbelstücke für mein Atelier!
Ich danke Dir sehr, liebe Karen, dass Du wieder mein Gast warst, ich freue mich sehr! So schade, dass wir doch so weit weg voneinander wohnen… sonst wären wir wahrscheinlich regelmäßig in einem schönen Café – oder eher in einem unserer Studios – und würden uns über Papier und Farben und sonst was Kreatives unterhalten und viel ausprobieren… Irgendwann mal, wer weiß! Und ich fühle mich sehr geehrt, dass Du mein Poster an der Wand hast! 🙂
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