Es ist November, es ist dunkel… also brauchen wir Licht. Und das ist genau das Thema vom #12giftswithlove, ein Monat vorm Advent.
Ich habe beschlossen, Euch eine super einfache Geschenkidee zu zeigen, die Ihr wunderbar mit wenigen “Zutaten” basteln könnt, aber die doch sehr schön ist, meiner Meinung nach, und irgendwie auch mit versteckter, wichtiger Bedeutung.
Heute zeige ich Euch also eine Lichterkette, die ich mit (halb) transparenten Origami-Kranichen verziert habe. Ihr könnt Euch selbst das schenken, für Euer Zuhause, selbstverständlich aber auch weiter verschenken.
Wie ich sicherlich immer wieder schrieb, Kraniche symbolisieren in der japanischen Kultur, die mir bekanntlich am Herzen liegt, Langlebigkeit und Glück, Hoffnung und irgendwie auch Frieden. Und ein bisschen Glück ist meiner Meinung nach genau das, das wir alle neben Gesundheit, Geduld und gute Nerven momentan am meisten gebrauchen können, damit wir durch die Krise gut kommen.
Es gibt eine Legende in Japan, die besagt, dass derjenige, der es schafft, 1000 Origami Kraniche zu falten, einen Wunsch von den Göttern frei hat. Orizuru ist übrigens das japanische Wort für Origami Kranich, Sembazuru das Wort für 1000 davon.
Ein Mädchen namens Sadako, das den Bombenangriff auf Hiroshima überlebte, erkrankte dennoch in Folge der Verstrahlung. Sie erfuhr aber zufällig von dieser Legende und fing an, Kraniche zu falten – in der Hoffnung, 1000 zu schaffen und den Wunsch haben zu dürfen, gesund zu werden. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das schaffte, sie starb leider wegen ihrer schweren Krankheit. Darüber habe ich Euch schon mal hier erzählt, und dass in Hiroshima ein Monument für sie steht. Es ist sehr bewegend, wenn man davor steht und die angereisten Schulkinder dort “Imagine” singen hört…
Nun, zurück zu meinen Kranichen. 1000 habe ich noch nicht geschafft. Ich falte zwar sehr viele, verschenke sie aber, sodass ich nie gezählt habe, wie viele ich gemacht habe. In New York vor zwei Jahren habe ich mir aber ein Päckchen mit 1000 Mini-Faltblättern gekauft und damit möchte ich nach und nach meine “Sembazuru” schaffen.
Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass ich hier auf dem Blog zwar viel Origami habe, dass ich aber nie den Kranich gezeigt habe. Obwohl das m.E. DAS Origami-Motiv schlechthin ist.
So, zu lange gequatscht, jetzt geht’s ans Werkeln!
Material & Werkzeug:
Ihr braucht eine weiße, einfache Lichterkette (meine hat 20 Lampen) und entsprechend 20 Quadrate Papier. Ich habe Transparentpapier benutzt, das gibt es im Winter öfter beim Discounter, in Form von Sets für Bascetta-Sterne. Oder Ihr schneidet Euch die Quadrate aus einem Transparentpapierblock (so, wie für Architekten), das gibt’s im Schreibwarenladen oder Bastelladen.
Auf jeden Fall haben meine Quadrate 2 Größen (10 und 12 cm), damit die Kraniche dann besser Platz auf der Kette haben – abwechselnd ein kleineres und ein größeres. Es gibt also 10x 10er und 10x 12er Quadrate.
Origami-Quadrate sind in der Regel 15cm groß, aus diesen habe ich dann meine kleineren Quadrate geschnitten.
Natürlich braucht Ihr auch eine Schere und Bleistift / Lineal, um die Quadtrate zu messen und zu schneiden. Aber das war’s dann auch.
How-to:
Einen Origami-Kranich faltet man also aus einem Quadrat. Und weil mit Transparentpapier das nich so gut zu sehen wäre, habe ich mal einen Kranich aus rot-weißem Papier gefaltet. Hier ist ein Video für Euch und anschließend auch die Fotos der einzelnen Steps. Ich denke aber, mit dem Video kommt Ihr besser klar. Am Anfang braucht man vielleicht ein bisshen Übung, aber dann geht’s eigentlich echt einfach. Ich kann sie mittlerweile fast mit geschlossenen Augen machen.
Und dann? Wenn die Kraniche fertig sind, an der “Kuppel” bzw. auf dem Rücken mit dem Finger ein bisschen vorsichtig eindrücken, damit das Ganze breiter wird. Mit einem spitzen Gegenstand dann ein Loch darin machen – Vorsicht, das Transparentpapier reißt leicht! Kranich auf ein Licht in der Lichterkette stecken – fertig!
Das ist, wie Ihr seht, eigentlich ein leichtes DIY, wenn man die Kraniche hinbekommt – und das geht schnell nach 1-2 Stück! Dann habt Ihr ein schönes, einfaches, aber gleichzeitig auch ein bedeutsames Geschenk (s.o.).
Ich habe meine Kette oberhalb meiner Kommode mit Bastelkram aufgehängt und ich denke, sie passt gut zu meinem Riesenkranich, den ich in Tokyo im Origami-Museum bekommen habe.
Aber wahrscheinlich werde ich dieses Jahr weitere solcher Ketten machen und sie verschenken, ein bisschen Glück und Hoffnung braucht jetzt jeder!
Ich wünsche Euch viel Freude beim Nachbasteln und bleibt gesund!
Ah ja, das nächste #12giftswithlove, das letzte für dieses Jahr, ist am 08.12 und das Thema ist “Wohlfühlen”.
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