Sachen – wie Schulbücher zum Beispiel – in Stoff einzupacken, das ist schon sehr lange her gewesen: ein Bündel, verknotet, alles ggf. aufgehängt am Ende eines Stocks und über der Schulter getragen – fertig war die “Schultasche” oder die Proviantpackung für den Tag – und dann hatte man die “Tischdecke” in Form des Tuches, mit dem man das Essen eingepackt hat, direkt mit dabei.
Heute haben wir tolle Taschen, in dem wir unser Zeug tragen können, Brotdosen, Schulranzen… Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine Sachen in Stoff einpackt, um sie zu transportieren. Gut, wir haben ja aber auch Stoffbeutel, das ist ja die moderne Version des Bündels am Ende des Stocks…
Im asiatischen Raum wiederum ist so etwas üblich – zum Beispiel in Japan, da benutzt man durchaus Stoff, um Objekte für den Transport einzupacken, und auch für Geschenke (denn darum geht es hier bei #12giftswithlove letztendlich ;-)).
So etwas auszuprobieren wollte ich schon lange, jetzt ist die Gelegenheit gekommen! Aber bevor ich weiter schreibe, möchte ich Euch meine heutige “Bastelpartnerin” vorstellen: das ist Evi aka Mrs. Greenhouse! Evis Blog ist eine Kombination aus DIYs (u. a. Verpackungen und Nähen), köstliche Rezepte und auch Ideen für den Garten – alles wunderschön fotografiert! Ich freue mich also, dass sie heute dabei ist und bin gespannt, was sie für 12giftswithlove vorbereitet hat!
Also: Geschenke in Stoff verpacken. In Japan nennt sich das “Furoshiki” und das gilt sowohl für Geschenke, als auch für andere Sachen, die man verpackt, um sie mit sich zu transportieren.
Dafür braucht man ein Stoffquadrat, das groß genug sein soll, um das Objekt gut einpacken zu können. Es gibt verschiedene Größen, die durchaus standard sind, sie fangen bei ca. 50×50 cm an und können bis zu 2,30 m x 2,30 m groß sein. Außerdem sind die Stoffe für Furoshiki mit hübschen Farben und Mustern bedruckt, sodass alleine das schön anzusehen ist. Die größten Stücke kann man auf jeden Fall dazu verwenden, um sich Schultertaschen daraus zu knoten.
Der größte Vorteil von Furoshiki ist, dass man NUR ein Stoffquadrat braucht, um etwas einzupacken! Kein Papier, kein Tesafilm, kein Kleber, kein Geschenkband. Es wird auch kein Müll produziert, weil man das Tuch dann immer wieder verwenden kann. Nachhaltig ist das also auch!
Es gibt unzählige Varianten, um ein Objekt einzupacken, es wird hauptsächlich gewickelt und geknotet. Rechteckige, ovale, kugelförmige, langgezogene Objekte (ja sogar auch Flaschen) können eingepackt werden, alle Ergebnisse (sprich, fertig verpackte Objekte) sind dann sehr hübsch. Für Weihnachten oder zu besonderen Anlässen könnte man noch eine Verzierung in den Knoten stecken, so etwas wie ein Tannenzweig oder ein Zweig Beeren oder so.
Ich habe auf der Webseite des japanischen Umweltministeriums eine Skizze mit 14 verschiedene Furoshiki-Techniken gefunden, das könnt Ihr Euch hier anschauen. Aber auch sonst findet Ihr im Internet viele Ideen und Tutorials (am besten nach “Furoshiki wrap” googeln, es gibt wohl auch Furoshiki Schuhe).
Für Euch habe ich vier verschiedene Varianten ausprobiert, das ging echt leicht!
Für rechteckige Geschenke (“Otsukai Tsutsumi” – Basisversion)
– Geschenk auf das Tuch legen.
– die untere Spitze des Tuches über das Geschenk legen und darunter stecken.
– die obere Spitze des Tuches über das Geschenk klappen (hier sollte man aufpassen, dass darauf ein schönes Stück des Musters gedruckt ist, weil diese Spitze “offen”, also sichtbar bleibt.
– die linke und die rechte Spitze des Tuches mit einem Doppelknoten sichern.
Für quadratische Geschenke (“Yotsu Musubi”)
– Geschenk auf das Tuch legen.
– die linke und die rechte Spitze des Tuchs über das Geschenk verknoten (Doppelknoten).
– nun die obere und die untere Spitze mit einem Doppelknoten sichern.
– die vier Spitzen schön um den oberen Knoten drapieren – fertig!
Für längliche Geschenke (“Entou Tsutsumi”)
– Geschenk an der unteren Spitze des Tuches legen.
– das Tuch um das Geschenk nach oben rollen.
– die zwei übriggebliebenen Spitzen des Tuches in die Mitte bringen…
– … und mit einem Doppelknoten sichern.
Für Flaschen (“Bin Tsustumi 1”)
– Flasche mittig auf das Tuch hinstellen.
– zwei Spitzen des Tuches über der Flasche mit einem Doppelknoten sichern.
– die übrigen Spitzen um die Flasche wickeln…
– … und auf der anderen Seite zusammenknoten.
Mein Tuch habe ich übrigens aus einem alten Hemd ausgeschnitten. Ich habe aus dem Rücken des Hemdes ein Quadrat (so groß es halt ging) ausgeschnitten, die Kanten abgesteppt und dann gebügelt. Für größere Geschenke müsste man dann entsprechend größere Stücke haben, mein Tuch geht eher für kleinere Geschenke, aber so ist das jeden Fall eine tolle Recycling-Idee!
Was würdet Ihr denn als Furoshiki verpacken und wem würdet Ihr das schenken?
Danke Evi fürs Dabeisein, ich freue mich sehr darüber! Klickt unbedingt auch rüber zu ihr und schaut nach, was für eine Geschenkidee mit Stoff sie hat!
Das nächste #12giftswithlove ist übrigens am Dienstag, den 18.09 mit dem Thema “Blau”!
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