Wenn es etwas Japanisches gibt, was mir genau so gut schmeckt wie Sushi, dann ist das Gyoza, gefolgt von Ramen-Suppe und (gut gemachten) Yakitori-Spießen. Gyoza bestelle ich immer, wenn ich in einem japanischen Restaurant bin, so wie andere ihre Miso-Suppe oder die Edamame bestellen.
Beim Chinesen gibt es sie übrigens auch (sie kommen ja sogar ursprünglich aus China), Ihr findet sie auf der Karte unter dem Namen Jiaozi oder halt Chinesische Maultaschen, die schmecken dort aber ein bisschen anders. Es gibt sie gebraten oder gedämpft, die erste Variante schmeckt mir deutlich besser.
Aber da ich hier in Königswinter kein japanisches Restaurant habe und da ich Gyoza immer essen könnte, stöberte ich ein bisschen im Internet rum, ging einkaufen und stellte – nach mehreren Versuchen – dieses Rezept zusammen. Selbst ist die Frau ;-).
Mein Rezept ist für ca. 48 Stück Gyoza und, keine Panik, falls Ihr meint, dass Ihr so viele nicht schafft: Gyoza kann man wunderbar einfrieren und bei Bedarf einfach aus der Tiefkühltruhe direkt in die Pfanne geben!
Für 48 Stück braucht Ihr also:
– “Dumpling Skins” aus dem Asia-Laden (meistens in deren Tiefkühltruhe), ein Päckchen enthält ca. 30-36 Stück, also zwei Pakete davon – s. Bild unten
– 400 g Schweinehack
– 215 g Weißkohl, frisch
– 1 Bund Frühlingszwiebeln
– 2 Knoblauchzehen
– 2,5-3 cm Ingwer
– 2 TL Sake
– 2 TL Sesamöl + 1-2 TL zum Braten + einige Tropfen für die Sauce
– 2 EL Sojasauce + 2 EL für die Sauce
– 2 EL Mirin + 2 EL für die Sauce
– ggf. Chiliöl
– Salz & Pfeffer
– Öl zum Braten
– etwas Wasser
In manchen Rezepten sind auch asiatische Pilze enthalten, aber ich mache meine Gyoza ohne.
Die Teig-Kreise (Dumpling Skins) vorzeitig und komplett auftauen lassen, nur so lassen sie sich gut voneinander bzw. vom Stapel trennen, ohne zu reißen. Es ist ok, dass sie weiße Stellen haben, das dürfte Mehl sein.
Die Füllung:
Kohl, Frühlingszwiebeln und Knoblauch putzen und fein hacken. Hackfleisch dazu geben. Ingwer darüber fein reiben. Mit Sake, Sesamöl, Sojasauce, Mirin, Salz & Pfeffer würzen und gut mischen.
Eine kleine Schüssel mit etwas Wasser bereit stellen.
Gyoza füllen und formen:
Einen Teig-Kreis auf die Hand legen, ein wenig Füllung darauf legen, die Ränder des Kreises mithilfe der anderen Hand mit etwas Wasser befeuchten und zusammenklappen. Nun die Ränder der oben liegenden Kreishälfte kunstvoll falten und gut zusammendrücken.
Wenn alle Gyoza fertig gefüllt und gefaltet sind, kann man sie entweder direkt braten und essen, oder, zumindest zum Teil, einfrieren.
Einfrieren:
Zum Einfrieren die Gyoza nebeneinander – aber so, dass sie sich möglichst nicht berühren – auf ein mit Backpapier belegtes Backblech o.ä. legen. Das Ganze muss dann in der Tiefkühltruhe schön horizontal liegen können (also vielleicht ein Brownies-Blech oder etwas ähnlich klein). Nach vielleicht einer Stunde sind die Gyoza so weit eingefroren, dass man sie vom Blech entfernen und in eine Tiefkühltruhe-Tüte einpacken kann (so kleben sie nicht mehr miteinander, wenn sie schon gefroren sind). In der Tiefkühltruhe halten sie dann ca. 1 Monat.
Braten / Garen:
Die frischen Gyoza (oder halt auch tiefgrfrorene) in eine Pfanne mit 1 EL Öl nebeneinander legen, flaches Teil nach unten. Kurz braten, bis der Boden knusprig aussieht – s. 2. Bild.
Ein ganz wenig Wasser (60-70 ml) dazu geben, Deckel auf die Pfanne legen und die Gyoza ca. 4-5 Minuten dampfgaren lassen. Tiefgefrorene Gyoza braucht einige Minuten länger, man muss sie aber vorher nicht auftauen lassen – einfach direkt aus der Tiefkühltruhe in die Pfanne geben. Deckel abnehmen, ein bisschen Sesamöl (nicht viel, ist sehr intensiv!) dazu geben und noch mal kurz ohne Deckel braten lassen.
Aus der Pfanne nehmen und mit Sauce servieren.
Die Sauce:
2 EL Sojasauce und 2 EL Mirin sowie ggf. einige Tropfen Chili-Öl bzw. etwas Sesam-Öl rühren (ggf. Mengen nach Badarf und Geschmack anpassen). In manchen Restaurants habe ich eine Sauce aus Sojasauce und Senf gesehen, aber die war nicht so lecker.
Gyoza mit den Stäbchen noch heiß kurz darin eintauchen und in zwei Bissen essen.
Guten Appetit!
EDIT:
Mittlerweile mag ich die Gyoza knusprig (statt mit einem knusprigen Boden und sonst nur gedämpft), sie schmecken meiner Meinung nach viel besser. Die Füllung bleibt weiterhin saftig.
Um knusprige Gyoza zu bekommen, müsst Ihr nach dem Dampfgaren das eventuell noch vorhandene Wasser aus der Pfanne weggießen, etwas Öl dazu geben und die Gyoza von ALLEN Seiten für wenige Minuten braten lassen, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Martina sagt
Oh wow! Die sehen ja wirklich perfekt aus! Lecker!
Liebste Grüße von Martina
miss red fox sagt
Lieben Dank! Die sind auch wirklich lecker und ich habe jetzt immer welche im Tiefkühlfach 🙂
Bianca sagt
Ich finde sie auch mega perfekt und das Rezept klingt gar nicht so schwer… Aus was bestehen die Dumpling Skins eigentlich? Weizenmehl und ?? Liebe Grüße, Bianca
miss red fox sagt
Danke Bianca! Die sind tatsächlich nicht so schwer zu machen, es dauert aber halt ein bisschen. Ich habe gerade nachgeschaut: die Dumpling Skins bestehen aus 75% Weizenmehl, Wasser, Tapiokamehl, Salz und Kokosöl. Liebe Grüße, Ioana
Markus sagt
Mit selbstgemachten Teig ist es natürlich nochmal eine Ecke besser^^
Der Teig besteht ja nur aus 4 Zutaten (Mehl, Kartoffel-/ oder Maisstärke, Salz und Wasser).
Bei den Dumpling das da Kokosöl drin ist, das gehört da eigentlich nicht rein.
Das ist oft bei diesen ganzen Industriezeugs so, das Bearbeitet wurde.