Wie immer seit etwa einem Jahr habe ich eher nur noch in den Ferien Zeit zu bloggen, und da es sich mittlerweile mehrere Reisen angesammelt haben, die ich hier zeigen wollte, wird es jetzt hier einiges an Reiseposts geben. Ich werde sie in der chronoligischen Reihenfolge zeigen und werde mit Paris anfangen.
Dort waren wir für drei Tage im sehr heißen Sommer 2019. Von Köln aus kommt man mit dem Zug relativ schnell nach Paris (das aber nur, wenn die keine Probleme wie z. B. mit den Leitungen haben, wegen der Hitze…). So sind wir – nach zusätzlichen etwa 1,5-2 Stunden Stand auf der Strecke – doch seeehr spät am Abend in Paris angekommen und waren froh, dass unsere gemietete AirBnb Wohnung relativ nah am Bahnhof lag, wir konnten dahin zu Fuß gehen. Und zum Glück hatte noch ein Fastfood-Restaurant am Bahnhof geöffnet, sodass wir nicht mit leerem Magen ins Bett gehen mussten :-).
Drei volle Tage lagen dann vor uns und wir beschlossen, den ersten in Montmartre und auf der Avenue des Champs Élysées zu verbringen, den zweiten am Eiffelturm und auf dem Wasser und den letzten im Quartier Latin. Die Stadt ist einfach zu groß und für nur drei Tage muss man sich halt einschränken. Mein Mann und ich waren davor mehrere Male in Paris, die Kinder aber nicht. Für eine erste Reise und um einen ersten Eindruck zu bekommen, sind aber drei Tage in Ordnung.
Tag 1 – Montmartre / Avenue des Champs Élysées
MONTMARTRE / SACRÉ-CŒUR
Wir wohnten in der Nähe von Garre du Nord und von da ist es nicht weit nach Montmartre. Ich glaube sogar, wir sind dahin zu Fuß gelaufen, vielleicht 15 Minuten. Unterwegs vorbei an schönen, alten Läden und schrägen Gebäuden. Nein, natürlich quatsch. Das Haus ist gerade, aber mit dem Hügel im Vordergrund lädt es förmlich dazu ein, schräg fotografiert zu werden ;-).
Unser erstes Ziel hieß Basilique du Sacré-Cœur, ganz oben auf dem Hügel Montmartre, mit fantastischem Blick über Paris.
Auf dem Weg dahin und in der Umgebung der Kirche wurden wir leider immer wieder darauf angesprochen, dass man uns Armbänder u.ä. schenken möchte (und wenn wir ja gesagt hätten, dann hätte uns das mindestens 10€ gekostet, wenn nicht mehr) – die bekannten Trickbetrüger-Maschen aus Paris. In der Gegend muss man halt besonders aufpassen.
Oben angekommen stellten wir fest, dass ein Gottesdienst gerade stattfand und beschlossen also, nur die Kuppel zu besichtigen. Davor bewunderten wir aber noch die schön verzierten Türen der Basilika – und weniger die Masse an Menschen auf dem Platz davor. Na ja, in solchen Momenten denke ich aber dann, dass auch wir Touristen sind und zu der “Masse” beitragen…
Tickets gekauft und auf nach oben. Etwa 300 zum Teil recht steile und enge Stufen führen nach oben, aber die Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall. Der Blick ist fantastisch – nicht nur die unmittelbare Umgebung der Basilika wirkt wie eine Miniaturwelt…
…sondern auch die ganze Stadt. Der Eiffelturm thront hoch über den Dächern und auch sonst sind die Dächer an sich, mit den vielen kleinen roten Schornsteinen, ein tolles Fotomotiv.
Für mich war das Schönste aber fast nicht die Aussicht, sondern die Tatsache, dass wir aus der Kuppel und beim Steigen der Treppen den Gesang bzw. die Musik aus der Kirche hörten, hallend wohl durch die Konstruktion des Gebäudes und fast surreal.
Wieder unten angekommen kauften wir uns eine Portion gebrannte Mandeln (jaaa, auch an einem Sommertag schmecken sie super, nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt!) und liefen weiter durch Montmartre.
La Maison Rose
Wir kamen vorbei an “La Maison Rose” in der Rue de l’ Abreuvoir, das ist ein über 100 Jahre altes Restaurant / Café, schon in den Anfängen beliebt, vor allem in der Künstler- und Autoren-Szene. Heute sind es wahrscheinlich eher die Touristen, die dorthin gehen und das Haus ist wohl auch als Instagram-Motiv begehrt. Wir hätten gerne da gegessen, aber es war leider schon voll.
Wir liefen also weiter, mit (der Erlaubnis zu fotografieren und) Akkordeonmusik in den Ohren – typisch französisch, n’est-ce pas?…
…und fanden etwas zu essen, was wir unbedingt probieren wollten. Ein spätes bzw. zweites Frühstück (wie bei den Hobbits ;-)). Und ja, natürlich auch typisch französisch. Die Baguettes mit Schinken, frisch geschmolzenem Raclette-Käse und Cornichons (unbedingt dazu nehmen) im “Grenouilles” in der Rue du Chevalier de la Barre waren einfach fantastisch. Und schön anzusehen auch :-).
Place du Tertre
Weiter ging’s. Ich wollte mir wieder den bekannten Künstlerplatz Place du Tertre anschauen und vielleicht sogar Porträts der Kinder anfertigen lassen, ich hatte den Platz als nett und inspirierend in Erinnerung. Jetzt war er mir aber viel zu voll und irgendwie beklemmend und einen Künstler, dessen Zeichnungen uns zusagten, fanden wir auch nicht, auf dem Weg dahin und drumherum ergaben sich aber dennoch einige schöne Fotomotive.
Auch einige Fenster musste ich unbedingt fotografieren, ich “sammele” seit vielen Jahren Türen und Fenster als Fotomotive.
Cafés und Restaurants gibt es in Montmartre mehr als genug und da wir nach dem vielen Laufen irgendwann wieder hungrig wurden, fanden wir schnell etwas, was wir uns zusagte: Croques. Ob das ein Croque Madame oder ein Monsieur war, weiß ich nicht mehr, es war aber auf jeden Fall lecker – sicherlich dank der großen Menge an Käse ;-).
Pigalle / Moulin Rouge
Von da aus fuhren wir mit der Bahn nach Pigalle, die Moulin Rouge ist ja ein tolles Fotomotiv (die Gegend mag ich weniger, aber wir waren ja nicht lange da).
AVENUE DES CHAPS ÉLYSÉES
Und weiter ging’s zum letzten Ziel des Tages: Avenue des Champs Élysées. Ein bisschen schickimicki Sightseeing, aber wenn man schon in Paris ist… Die Straße war super voll und die Geschäfte auch (warum, sage ich Euch gleich), wir liefen auch nicht ganze Straße entlang, aber die Kinder konnten schon einige Eindrücke sammeln.
Und nein, es war nicht der 14. Juli!
Wir verzichteten darauf, auf dem Triumphbogen zu gehen, liefen lieber ein bisschen entlang der Avenue und auf einigen benachbarten Straßen…
…und gingen in 1-2 Geschäften rein. Das hier ist zum Beispiel die Decke im Inneren des Gebäudes in dem sich der Apple-Laden befindet, übrigens den bei weitem schickesten, den ich je gesehen habe. Aber verständlich, an der Champs Élysées ist ja viel bling-bling und vieles ist “mehr ist mehr”.
Und Ihr ratet, was jetzt kommt: Essen ;-). Es war schon mittlerweile spät Nachmittag und wir wollten ein sehr frühes Abendessen zu uns nehmen, vor dem letzten Highlight des Tages (gleich mehr dazu). In der Nähe entdeckten wir “Le Chat Blanc” auf der Avenue Franklin Delano Roosevelt, interessant von Innen anzusehen (wir saßen dann aber draußen) und mit leckerem Essen.
Es gab einen spicy Thai-Salat, wenn ich mich richtig erinnere, ein leckeres Dessert für die Kinder, und Aperol Spritzer, der Hitze wegen :-). Ich merke gerade, wir haben einfach viel (zu viel) gegessen in Paris, aber es ist ja nun mal ein Land der Gourmands und man findet sooo viele Cafés und Restaurants, die ansprechend sind und Leckeres anbieten.
Und wieder Fenster als Fotomotiv, diesmal die Häuser direkt auf der anderen Straßenseite. Im Pariser Zentrum gibt’s wirklich mehr als genug fotogene Gebäude.
TOur de France
Und endlich, der letzte Programmpunkt des Tages. Ein-zwei Tage vor unserer Anreise fiel uns ein, dass wir an einem Sonntag in Paris sein werden (als erster “voller Tag”) und dass das ein besonderer Sonntag war: die letzte Etappe der Tour de France! Wir waren also im Nachhinein nicht nur froh, dass wir eine bezahlbare Wohnung hatten (wer weiß, vielleicht hatte der Besitzer, als wir seine AirBnB Wohnung buchten, das Rennen nicht auf dem Radar, genauso wenig wie wir), aber dass wir auch etwas Besonderes erleben konnten. Eine finale Etappe mit Rennen rund um den Triumphbogen sieht man ja nicht jeden Tag, und schon gar nicht vor Ort. Und genau deshalb war die Champs Élysées bereits früher am Tag voller als sonst.
Wir liefen nach dem Essen wieder dahin, es war bereits recht voll. Wir fanden aber irgendwie einen Platz am Straßenrand :-).
Die Tour gewonnen hat dann ein gewisser Egan Bernal aus Kolumbien, daher war die Avenue voller Landsleute von ihm, samt gelb-blau-roten Shirts und Flaggen. Ich mag Menschenmassen nicht, aber irgendwie war die Atmosphäre cool und fröhlich und wir saßen dann eine Weile auch auf der Wiese, wie die anderen, und beobachteten das Geschehen.
Irgendwann wollten wir dann die U-Bahn nach “Hause” nehmen, stellten aber fest, dass sämtliche Eingänge der U-Bahn in der Nähe des Triumphbogens geschlossen waren (wahrscheinlich wegen des Rennens), mussten also wieder eine Weile laufen, um eine Metro-Station zu finden. Zu blöd, am Ende eines dermaßen langen Tages, aber so sind ja nun mal Städtereisen, seeehr lauflastig.
Tag 2 – Tour Eiffel, Seine
TOUR EIFFEL
Nach einer kurzen Nacht (es war weiterhin sehr heiß und erst recht in einem alten Gebäude unterm Dach) fuhren wir am zweiten Tag zum Eiffelturm. Wir hatten keine Tickets im Voraus gekauft, weil wir nicht wussten, wie das Wetter sein wird und man möchte schon möglichst gutes Wetter haben, wenn man sich die Stadt von oben für teures Geld anschaut, also wollten wir spontan sein und Tickets vor Ort kaufen. Wir, und weitere Hunderte (wenn nicht Tausende, keine Ahnung, aber es waren einfach sehr, sehr viele Menschen da).
Trotz der Hitze und den müden Beinen vom Vortag entschieden wir uns dennoch, uns anzustellen. Mein Sohn ist großer Fan von hohen Gebäuden und wir wollten ihm den Eiffelturm nicht vorenthalten. Ich glaube, am Ende sind es über zwei Stunden gewesen, die wir in der Ticketschlange gestanden sind, so hatte ich aber die Gelegenheit, den Turm ausgiebig aus allen möglichen ungewöhnlichen Positionen zu fotografieren. Sieht schon cool aus direkt von unterhalb und im Detail, nicht wahr?
Und, siehe da, wir hatten dann Tickets! Ich kann auf jeden Fall nur empfehlen, diese wenn möglich im Voraus zu besorgen, es dauert sonst ewig, bis man dran ist! Zumindest an einem sonnigen Sommertag.
Wir fuhren dann bis ganz nach oben – wenn schon, denn schon, bewunderten die knallroten Aufzug-Räder..
…und dann natürlich auch den Ausblick. Hier zum Beispiel der Louvre mit der Pyramide im Innerhof, im Hintergrund, mit dem bunten Dach, ist der Centre Pompidou…
…und hier Champ de Mars, ganz hinten ist Tour Montparnasse zu sehen. Der Triumphbogen ist auch gut zu sehen (ein kleines Teleobjektiv ist aber für viele Motive von Vorteil :-)).
Wieder unten gab’s etwas zu essen (dieses Mal nichts erwähnenswertes) und los ging die Bootstour. Die Kinder mögen es, sich neue Städte erst einmal aus dem Sightseeinbus und/oder -boot anzusehen, und wir entschieden uns dieses Mal für eine Bootstour auf der Seine. Es gibt genug zu bewundern und man fährt an vielen schönen Gebäuden vorbei, aber auch unterhalb von unzähligen Brücken, hier zum Beispiel Pont Alexandre III, die für die Weltausstellung von 1900 eröffnet wurde.
Wir fuhren auch an der Notre-Dame vorbei, die leider früher in dem gleichen Jahr (wie gesagt, die Reise nach Paris ging 2019) brannte. Ich erinnere mich noch heute, wie wir an einem unserer ersten Tagen in Tokyo die Nachricht im Fernseh sahen, dass die Notre-Dame brennt und das nicht so richtig glauben konnten. Nur wenige Monate später fuhren wir daran vorbei und es war traurig anzusehen, die Kathedrale ohne Turm… Aber so weit ich weiß, ist der neue Turm in Bau und das Ganze soll nächstes Jahr wieder eröffnen.
Sainte-Chapelle
Nach der Tour – wir waren froh, so lange sitzen zu dürfen nach dem vielen Laufen und Anstehen 😉 – liefen wir noch zur Sainte-Chapelle. Ich hatte sie zufällig online entdeckt, als ich nach möglichen Zielen für die kurze Zeit in Paris suchte. Ich kannte diese Kirche noch nicht, als ich die Fotos aber sah, wusste ich, dass wir unbedingt dorthin gehen sollten. Kurz vor der Sainte-Chapelle entdeckten wir aber noch diese schöne Uhr an einer Hauswand:
Die Sainte-Chapelle steht auf der Île de la Cité, der Binneninsel der Seine, und ist einfach nur wunderschön. Von Außen nicht unbedingt auffällig bzw. anders als andere Kirchen im gotischen Stil…
…zeigt sie ihre wahre Schönheit erst von Innen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war sonnig. Ich denke, an einem bewölkten oder gar regnerischen Tag ist der “Zauber” nicht richtig da, an einem sonnigen Tag aber ist das Licht im Inneren der Kapelle aber einfach wunderbar. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen und auch, wenn ich persönlich den Kölner Dom als eins der schönsten Gebäuden in Deutschland betrachte, hat die Sainte-Chapelle etwas, was mich noch mehr als der Dom fasziniert hat: das rosa-blaue Licht. Ich lasse jetzt aber lieber die Bilder für sich sprechen, wobei man das schon selber erleben muss. Vor Ort zu sein ist es schon eine andere Nummer, als nur Bilder zu sehen.
Und noch zwei Bilder, weil es so schön dort war:
Die Kapelle ist zweistöckig (irgendwie auch ungewöhnlich), hier sind zwei Bilder der Unterkapelle:
Die Dächer der beiden Kapellenetagen sind mit goldenen Fleurs-de-Lys verziert, bekanntlich das Symbol der französischen Monarchie, was verständlich ist, wenn man weiß bzw. erfährt, wie ich damals, dass die Sainte-Chapelle die Palastkapelle der königlichen Residenz auf der Île de la Cité war.
Faszinierend, nicht wahr? Ich kann es jedem nur empfehlen, sie zu besichtigen, wenn man schon in Paris ist, vor allem an einem sonnigen Tag. Die Bilder werden dem Erlebnis vor Ort nicht gerecht.
Tour Montparnasse / EiffeLturm bei Nacht
Zum krönenden Abschluss des Tages hatten wir uns entschieden, hoch auf dem Tour Montparnasse zu fahren, um den Eiffenturm beim Anzünden der Lichter zu sehen und zu bewundern. Tour Montparnasse an sich ist nur ein Bürogebäude und nichts Besonderes sonst, aber dadurch, dass es direkt gegenüber dem Eiffelturm steht mit nur niedrigeren Gebäuden bzw. dem Champ de Mars dazwischen, hat man von da oben einen Superblick auf dem Eiffelturm. Es kostet um die 15-20€, meine ich, um hochzufahren und man sollte früh genug vor dem Sonnenuntergang dort sein, wenn man, wie ich, seine Kamera gut positionieren möchte ;-).
Die Wartezeit vertreibt man sich mit Drinks und kleinen Gerichten, es gab eine Bar oben auf dem Dach des Turms (überteuert, wenn man mich fragt, aber, hey, das ist Paris und das sind drinks-with-a-view).
Den beleuchteten Eiffelturm darf man zwar fotografieren, aber nicht “kommerziell” zeigen. Und weil ich mit meinem Blog ab und zu Geld verdiene, darf ich das nicht zeigen. Leider. Ich habe zwar bei der offiziellen Stelle nachgefragt und einige Mails gingen hin und her, aber am Ende habe ich leider keine Antwort mehr bekommen und keine Antwort ist auch eine Antwort… also darf ich die Bilder nicht zeigen. Es ist nämlich so, dass die Urheberrechte an dem Turm selbst mehr als 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers (also von Gustave Eiffel) erloschen sind (sodass man Fotos von Turm am Tag zeigen darf), aber die Lichtershow gibt es erst seit 1985 und die bzw. Bilder davon unterliegen dann auch dem Urheberrecht.
So zeige ich Euch nur ein Bild mit dem Eiffelturm bei Dämmerung vor dem orangefarbenem Himmel und eins vom Invalidendom, das man auch vom Turm Montparnasse sehen kann. Dort liegt übrigens der Grab Napoleons.
Tag 3 – Quartier Latin
Place de la Concorde
Am letzten vollen Tag in Paris wollten wir durch den Quartier Latin laufen, davor sind wir aber noch kurz an Place de la Concorde gewesen, um den Kindern den Luxor-Obelisk zu zeigen. Der Stand tatsächlich bis 1831 in Luxor, stammt aber aus dem 13. Jh v. Chr., aus der Zeit von Ramses II. Der Obelisk wurde dann im 19. Jh. dem damaligen französischen König geschenkt. Die Hyerogliphen erzählen wohl von Ramses II und das Ganze ist nicht nur schön anzusehen, ist aber auch die größte Sonnenuhr der Welt, habe ich mal gelesen.
Und dem goldenen Zaun am Fuß des Obelisken konnte ich nicht wiederstehen, da musste auch ein Foto her:
Quartier Latin
Endlich im Quartier Latin angekommen, aßen wir zuerst zu Mittag (Pizza), hörten dabei einem Straßenmusikanten zu und fanden die türkisen Fahrräder ziemlich fotogen (und passend zum Lokal dahinter) :-):
Quartier Latin ist Heimat der bekannten Universität Sorbonne und wohl schon seit langer Zeit bei Studenten beliebt. Der Name des Viertels stammt schon aus dem Mittelalter, es gab damals viele Institutionen, in denen man auf Latein studieren und lernen konnte. Es gibt dort viele Cafés, Restaurants und Buchläden und wir sind einfach durch die Straßen gelaufen um zu sehen, was wir Schönes entdecken konnten.
Zum Beispiel eine Kirchentür in Violett / Indigo. Noch eine Tür für meine Sammlung, und was für eine Farbe!
Und Cafés. Und schöne Balkone. Und noch mehr Cafés und Restaurants.
Wir kauften uns Eiscreme, die kunstvoll wie Blumen um die Waffel platziert war (über den Preis reden wir lieber nicht)…
…und liefen weiter an noch mehr Cafés, Restaurants und Bäcker vorbei.
Es ist einfach eine tolle Gegend. Am Abend gab’s zuerst was zu Trinken in einem Irish Pub und dann Raclette. Ich weiß nicht, wer’s erfunden hat, die Franzosen oder die Schweizer (und jetzt geht mir der Werbespruch nicht mehr aus dem Kopf – “Wer hat’s erfunden”?), aber ich denke, die Schweizer waren es. Egal, es war eine interessante Erfahrung, “so” Raclette zu essen und nicht, wie wir das kennen, im Pfännchen zu Silvester.
Es gibt ein Stück dreieckiges Käse, das wird von oben am Tisch erhitzt. Das Ganze schmiltzt dann nach und nach und fließt auf den Teller darunter. Und den geschmolzenen Käse wiederrum isst man dann mit “Charcuterie” (also Fleischprodukte wie Schinken), Kartoffeln und Saurem wie Cornichons. Die Kinder wiederrum hatten Fondue (mit Apfelsaft statt Wein). Sehr lecker und mal was anderes, aber viel zu viel (bei warmen Wetter)…
Louvre
Am Ende des Tages sind wir noch zum Louvre gefahren. Für so eine kurze Reise hatten wir keine Zeit mehr gefunden, das Museum auch zu besuchen, zumal die Schlangen für die Tickets wahrscheinlich ähnlich lang wie die am Eiffelturm waren, aber wir wollten den Kindern das Ganze zumindest von Außen zeigen.
Das Schöne war, dass es dort im Innenhof nur wenige Menschen gab, das Museum war an dem Tag wohl eh’ per se geschlossen. Umso besser, ohne Menschenmassen. Und das Licht war gerade perfekt.
Wir liefen ein bisschen umher und ich entdeckte auch eins der “Arago” Medallions, die ich aus dem “The Da Vinci Code” Film kannte. In Wirklichkeit markierten diese Medallions ein Meridian durch Paris, das eine Weile mit dem Greenwich Meridian “konkurierte”, letzteres “gewann” aber als Nullmeridian. Im Film sollten die Medallions die “Rosenlinie” symbolisieren, die von Dan Brown erfunden wurde.
Auch, wenn ich Euch nicht Bilder vom beleuchtetet Eiffelturm zeigen kann, die von der Louvre Pyramide schon. Die ist nämlich auch “neu” und somit unter Schutz des Urheberrechtes, aber ich habe Louvre angeschrieben und sie haben mir erlaubt, die Bilder zu zeigen. Die einzige Bedingung ist, dass ich unter den Bildern das Copyright schreibe, was ich gerne tue:
Was wir nicht entdeckten, war die im o.g. Film gezeigte Glasoberfläche, durch die man die umgekehrte Pyramide sehen kann (meine Lieblingsszene im FIlm und überhaupt meine Lieblings-Filmmusik, bei dieser Szene!). Die müssen es wohl nach dem Film (wegen Andrang?) überdeckt haben, dort, wo ich sie vermutete, steht jetzt ein kleiner Hügel mit Gras.
Ich fand das Sonnenuntergangslicht aber einfach wunderschön und somit das Licht-und-Schatten-Spiel zwischen dem Himmel, dem Glas, den Metallstreben und dem Wasser. Und somit war das auch ein Erlebnis an sich, der fast leere Innenhof des Louvres, in Verbindung mit tollem Licht und kontrastierende alte und neue Architektur. Wir haben es nicht vermisst, uns zusammen mit Zig’ oder gar Hunderten von Menschen zu quetschen, um Mona Lisa zu bewundern. Wir hatten sie schon früher gesehen, mein Mann und ich, und die Kinder haben ihr ganzes Leben vor sich und Zeit genug, nochmal nach Paris zu fahren und sich auch die Kunst und nicht nur das Äußere der Museen anzuschauen.
Alles in allem waren es zwar nur drei volle Tage in Paris, aber so voll an Impressionen und schönen Erlebnissen, dass wir happy (auch, wenn platt vom vielen Laufen) nach Hause gefahren sind. Den Kindern hat es gefallen und wir gehen früher oder später bestimmt wieder hin. Wie sagt man so schön? “Paris is always a good idea”.
PS. Die ganze Reise ist von uns gekauft worden, ich habe kein Entgelt dafür bekommen, dass ich diverse Läden & Restaurants genannt habe. Das ist also zwar Werbung, aber aus Überzeugung und weder beauftragt, noch bezahlt.
Gerd Bergner sagt
Liebe Ioana,
per Zufall bin ich bei der Suche nach dem Rezept für eine „ciorba de periṣoare“ auf Deine Seite gekommen.
Deine Paris-Bilder sind großartig; Du hast ein Auge für Perspektive, Licht und Winkel 👍👏.
Wir waren letztes Jahr anlässlich der Christo-Verhüllung des Triumphbogens dort und waren auch total begeistert.
Falls Du noch Türen-/Portal-Bilder suchst, da kann ich Dir auch noch einige mailen, falls Du magst.
Sonnige Grüße
Gerd
miss red fox sagt
Hallo Gerd, bitte entschuldige die späte Antwort, ich war länger krank. Ich freue mich, dass Dir meine Bilder gefallen – ich mag es, aus verschiedenen, manchmal ungewöhnlichen Perspektiven zu fotografieren 🙂 Viele Grüße, Ioana